Sonntag, 28. November 2021

Advent: Zeit-Raum der Erwartung hl

Losung: Deine Gnade soll mein Trost sein, wie du deinem Knecht zugesagt hast. Psalm 119,76 

Lehrtext: Ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. Lukas 2,25 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

von Wartezimmern habe ich keine besonders hohe Meinung. Am schlimmsten waren die Wartezeiten beim HNO-Arzt in meiner Kindheit. In seiner Praxis wurde ich noch mit Äther traktiert. Am angenehmsten ist es bei meinem Zahnarzt. Da ist das Wartezimmer kaum besetzt und ich komme schnell dran.
     Die Adventszeit, die heute beginnt, ist auch so etwas wie ein Wartezimmer. Doch an ihrem Ende wird nicht gebohrt, sondern gefeiert: Weihnachten. Deshalb sage ich lieber, sie ist ein Zeit-Raum der Erwartung. Natürlich kommt Jesus nicht erst da zu mir. Aber an Weihnachten will ich das auch mal feiern, am besten mit meinen Lieben.
     Was wäre denn Weihnachten, ohne dass Gott sich seinen Menschen zuwendet - bedingungslos 
(Losung).         
Was wäre Weihnachten ohne das Jesuskind in der Krippe und zwar das lebendige und nicht aus totem Holz, Gips oder Plastik? Was wäre Weihnachten ohne dieses Gottesgeschenk (= Gnade)?

Ein Leben lang auf Weihnachten gewartet

     Simeon, von dem der Lehrtext erzählt, wartete ein Leben lang geduldig „auf den Trost Israels“. Am Ende seines langen Lebens war es dann soweit.
Ihn tröstete das kleine Jesuskind, das er in Händen hielt. Mit diesem winzigen Wesen hat Gott seine Verheißungen erfüllt für Simeon und für mich und für dich und sagt: „Ich bin für dich da. Ich lasse dich nicht im Stich.“
     Manche glauben bis heute, wenn Gott eingreift, dann müssten gewaltige Dinge geschehen, die die Welt erschüttern und die Menschen aufrütteln. Doch er kommt völlig unspektakulär. Er kommt in einem schutzbedürftigen Kind, kommt in einen stinkenden Stall. Und die, denen er da zuerst begegnet, sind arme Hirten und sternkundige, fremdgläubige Ausländer von weither. Alle anderen aber, die Frommen und Mächtigen, die Reichen und Starken müssen sich erst mal hinten anstellen.
     Er kommt auch heute in die Welt, zu allen Menschen. Wie damals in Bethlehem bleiben viele Türen zu. Aber wo man die Herzenstür hoch und die Tore weit macht, da tritt er ein. 

Gebet:
Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
Meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
Dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit
Den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr,
Sei ewig Preis und Ehr.
 

(EG 1 Macht hoch die Tür, Vers 5)

Herzliche Grüße! 

Ihr / dein Hans Löhr 

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