Montag, 8. November 2021

Nachsinnen über Gott. Nachdenken über mich. hl

Losung: Gott, wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach. Psalm 63,7

Lehrtext: Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. 1. Korinther 13,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

andere haben vor mir über Gott nachgedacht. Heute denke ich über ihn nach. Andere haben das im Rahmen ihres Weltbildes getan: Für die Menschen der Bibel war die Erde eine Scheibe und der Mittelpunkt der Welt. Sie wussten nichts von Amerika und Australien und kaum etwas von Afrika, Asien und Europa, nichts von Naturwissenschaften und Technik. 

Ich denke im Rahmen des heutigen Weltbildes über die Bibel und über Gott nach. Für mich ist die Erde eine winzige Kugel am Rande unserer Milchstraße, die selbst wiederum eine Galaxis unter 500 Milliarden anderen Galaxien ist. In Geografie und Geschichte kenne ich mich einigermaßen aus. Ohne Naturwissenschaften und Technik ist unser Leben heute nicht mehr vorstellbar.

Kein Wort mehr für Gottes Größe

Für die Menschen der Bibel war Gott groß. Ich habe für den Schöpfer des Universums kein Wort mehr für seine Größe. So wie er an und für sich ist, bleibt er für mich unfassbar und unsagbar. Was ich aber über ihn sagen kann, ist, wie er sich mir in Jesus Christus zeigt. In ihm wird er menschlich. Darum kann ich mit menschlichen Begriffen von ihm reden, wie unzulänglich sie auch immer sein mögen. 

Ich sinne über mich im Licht der Bibel und meines Glaubens nach. Ich sage zu mir: "Hans, was auch immer mit dir geschieht, Gott ist dein Schicksal. Du gehörst ihm in Freude und Leid, ob es dir gut geht oder schlecht." Ich halte daran fest, dass er alles geschaffen hat, nicht aus irgendeiner Laune heraus, sondern weil er seine Schöpfung und alle seine Geschöpfe liebt - alle. Das beeinflusst meine Sicht auf die Welt und auf mich. Ich kann nicht verachten, was er liebt. Mir kann nicht egal sein, was ihm kostbar ist. Das gilt zu allen Zeiten.

Selbstverantwortung bis zuletzt

Ich will nicht fragen, "warum?" wenn ich nicht verstehe, was geschieht. Ich will nicht jammern, wenn ich meine Last tragen muss. Ich bin kein Opfer und will mich auch nicht so sehen. Ich will bis zuletzt für mein Leben Verantwortung übernehmen und dafür, wie es mir geht. 

Ich weiß ja, dass alles seine zwei Seiten hat. Darum liebe ich mein Leben, das Gott mir geschenkt hat mit allen Herausforderungen. Solange ich kann, will ich ihm dafür dankbar sein. Er wird es mir auch wieder nehmen zu der Zeit, da er will. Dann werde ich ihn nicht mehr bruchstückhaft erkennen, sondern schauen, wie er ist (Lehrtext). So war es auch für die Menschen der Bibel.

Ich will. Doch ob ich auch so glauben und leben kann wie ich will? Nicht ohne meinen Gott.

Gebet: Herr, wenn ich über dich nachdenke, muss ich auch über mich nachdenken. Welche Folgen hat mein Glaube für mein Leben? Bin ich ein anderer ohne dich als mit dir? Ich will dein Mensch sein im Licht und in der Finsternis. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr

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