Donnerstag, 18. November 2021

geschenkt hl

Losung: Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir. Psalm 42,2 

Lehrtext: Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Offenbarung 21,6 

Liebe Leserin, lieber Leser,

mir wird immer wieder mal vorgeworfen, ich würde die „billige“ Gnade propagieren, ohne Sündenbekenntnis, Umkehr, Buße und absolute Unterordnung unter das Wort der Bibel. Die Gnade sei aber teuer, das zumindest habe doch auch Dietrich Bonhoeffer gesagt.

Dann sage ich denen, die so reden: „Liebe Leute, ihr habt recht. Die Gnade ist nicht billig. Sie ist kostbar, ja unbezahlbar und darum umsonst. Gott schenkt sie voraussetzungslos jedem Menschen ohne jede Gegenleistung. Denn das Wesen der Gnade ist, dass sie sein Geschenk ist.

Er „gibt von der Quelle lebendigen Wassers umsonst“, heißt es im Lehrtext. Aber wem gibt er? Seinen Auserwählten? Wer sollte das sein? Nein, er gibt den Durstigen. Mehr braucht es nicht.

Viele dürsten nach dem Wasser des Lebens, nach Sinn und Geborgenheit, nach Liebe und Hoffnung, Frieden und Licht. Ihre Seele schreit wie ein durstiger Hirsch (Losung). Doch manche suchen an den falschen Stellen. Und die Quellen, die sie finden, heilen ihre Seele nicht. Das ist tragisch. Wer wollte ihnen das zum Vorwurf machen, wenn sie es aufgeben zu suchen?

Es genügt nicht, zu behaupten, dass es das Wasser des Lebens gibt. Du selbst, der du diese Heilquelle gefunden hast, kannst es bezeugen. Menschen glauben zu Recht dem lebenden Beispiel mehr als missionarischem Eifer oder gedruckten Sätzen. Sie wollen es dir abspüren, dass du inneren Frieden hast, auch wenn um dich herum Chaos herrscht. Dass du zuversichtlich bleibst, auch wenn alle den Teufel an die Wand malen. Dass das Leben für dich einen Sinn hat und du in Gottes Liebe geborgen bist. Dass du für dich und die Welt nicht schwarz siehst, sondern mit Christus das Licht vor Augen hast.

Gebet: Nacht liegt auf unserem Wege. / Wir suchen das Wasser des Lebens. / Um die Quelle zu finden, / ist der Durst unser Licht. Amen

(Nach dem Taizé-Gesang „De noche iremos“. Übersetzung: Hans Löhr)

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr

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2 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank für die heutige Auslegung. Ich muss gestehen, dass auch ich schon dachte, Pfarrer Löhr predigt "billige Gnade". Doch Ihre Erklärung heute, dass "das lebendige Wasser für alle Durstigen umsonst" ist, öffnet mir die Augen, ist ein weiteres Puzzleteil zur Erkenntnis der frohen Botschaft unseres Herrn Jesus Christus. Niemandem wird der Zugang zu dieser Quelle verwehrt. Seit ich Ihnen in diesem Blog folge, Herr Löhr, bin ich fest davon überzeugt, dass Ihre Auslegungen einladender sind, Menschen neugierig zu machen auf Jesus Christus, als Worte über Sünde, Buße und Unterordnung. Der liebende, erbarmende Gott ist es, der unser Menschenherz anspricht!
    Ich gebrauche oft das Beispiel mit einer Weinbergschnecke, die mit ihren zarten Fühlern suchend und tastend den Weg erkundet. Kommt etwas Unbekanntes, Erschreckendes auf sie zu, zieht sie sich sofort ins Schneckenhaus zurück. So erlebe ich Menschen, die dem Glauben skeptisch gegenüber stehen. Sie für Jesus zu gewinnen ist nicht leicht. Wir, die wir die Heilsquelle gefunden haben, sollen Licht und Salz sein für alle Suchenden. Als Beschenkte ist es unsere Verpflichtung Liebe und Frieden weiterzugeben. Allen Lesern wünsche ich einen gesegneten Tag. Traudel

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  2. Mein Konfirmationsspruch lautet:
    "Denn bei dir ist die Quelle des Lebens und in deinem Licht sehen wir das Licht." (PS. 36, 10)

    Die heutige Auslegung hat mich daran erinnert! Danke, Angela

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