Dienstag, 22. März 2022

Runter vom Baum hl

Losung: Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein. Psalm 118,24 

Lehrtext: Jesus sprach: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden. Lukas 19,5-6 

Liebe Leserin, lieber Leser,

sag mal, sitzt auch du wie Zachäus auf einem Baum, von wo du in sicherem Abstand Jesus beobachtest? (Lukas 19,1-10) So ganz einlassen möchtest du dich dann 
nicht auf ihn. Immerhin hättest du ein gewisses Interesse an ihm, vielleicht eine Mischung aus Neugier und Sehnsucht.

Wenn das zutrifft, dann will ich dir sagen, dass ich dich gut verstehen kann. Ich selbst habe lange geschwankt, wie ich mich zu ihm verhalten soll. Die Vernunft sagt mir, dass Jesus ein Mensch war und nur ein Mensch, wenn auch ein überaus bedeutender. Er war der große Lehrer der Liebe und hat, was er gelehrt hat, auch gelebt. Insofern war Jesus für mein Verhalten schon immer so etwas wie ein Leuchtturm, an dem ich mich orientieren kann.

Mehr als ein Vorbild

Inzwischen denke ich, dass ich damit seinem Anliegen und auch dem, was er für den Glauben bedeutet, nicht gerecht werde. Dass Jesus ein Vorbild war, ist das eine. Das andere aber ist, dass er mein Hirte ist. Und noch wichtiger, dass er das Ebenbild des unsichtbaren, des lebendigen Gottes ist (Kolosser 1,15) und mir dessen bedingungslose Liebe schenkt. Wer und wie Gott für mich ist, erkenne ich nur in ihm und durch ihn. Und wer und wie Jesus für mich ist, erkenne ich nur durch den Geist, den Gott gibt.

Doch dazu muss ich mich auf ihn einlassen, mich ihm öffnen, ihn bitten und ihm mein Vertrauen schenken. Wie das geht, ist nicht so leicht zu sagen. Bei mir war es so, dass ich einfach damit begonnen habe. Ich war von Jesus überzeugt, je länger ich mich mit ihm beschäftigt habe. Irgendwann – ich kann nicht einmal genau sagen wann - bin ich vom Beobachtungsbaum heruntergestiegen. Im Nachhinein betrachtet, habe auch ich den Eindruck, dass er mich gerufen und ähnlich wie zu Zachäus gesagt hat: „Komm runter, Hans, ich will bei dir zu Gast sein, mehr noch, ich will dein Freund sein. Lass uns gemeinsam das Leben teilen und feiern.“

Von nun an ist jeder Tag »der Tag, den der Herr macht« (Losung). Von nun an hätte ich jeden Tag Grund, mich zu freuen und fröhlich zu sein. Schade, dass mir das nicht immer gelingt. Doch wenn ich morgens die Augen aufschlage und als erstes sage: …

Gebet: Herr, dieser Tag ist dein Tag. Du hast ihn für mich gemacht, damit ich mich freue und an ihm fröhlich bin. Amen

… dann stehen die Chancen gut, dass ich den Tag tatsächlich froh und zuversichtlich beginne.

Sitzt du noch auf dem Baum? Dann sei mal still und lausche. Vielleicht wirst du gerade gerufen.

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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4 Kommentare:

  1. Guten Morgen,
    eine wunderbare Auslegung.

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  2. Diese Auslegung hat mein Herz zur Ruhe gebracht. Ich danke von ganzem Herzen. LG Manfred. 🙏🙏

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  3. Danke Herr Löhr, diese Auslegung hat mich in meinem Herzen berührt. In der Stille kann ich das Rufen hören und darf mich frei entscheiden, ob ich vom Baum heruntersteige oder sitzen bleibe. Welch starke Metapher. Darüber freue ich mich und gehe fröhlich an der Seite Jesus durch den Tag. Herzlichst Elke

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  4. Wunderbare Worte die mein Innerstes berührt haben.

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