Losung: Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein. Psalm 118,24
Lehrtext: Jesus sprach: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden. Lukas 19,5-6
Liebe
Leserin, lieber Leser,
sag mal, sitzt auch du wie Zachäus auf einem Baum, von wo du in sicherem
Abstand Jesus beobachtest? (Lukas 19,1-10) So ganz einlassen möchtest du dich dann nicht auf ihn. Immerhin hättest du ein gewisses Interesse an ihm, vielleicht eine
Mischung aus Neugier und Sehnsucht.
Wenn
das zutrifft, dann will ich dir sagen, dass ich dich gut verstehen kann. Ich
selbst habe lange geschwankt, wie ich mich zu ihm verhalten soll. Die Vernunft
sagt mir, dass Jesus ein Mensch war und nur ein Mensch, wenn auch ein überaus
bedeutender. Er war der große Lehrer der Liebe und hat, was er gelehrt hat,
auch gelebt. Insofern war Jesus für mein Verhalten schon immer so etwas wie ein
Leuchtturm, an dem ich mich orientieren kann.
Mehr als ein Vorbild
Inzwischen
denke ich, dass ich damit seinem Anliegen und auch dem, was er für den Glauben
bedeutet, nicht gerecht werde. Dass Jesus ein Vorbild war, ist das eine.
Das andere aber ist, dass er mein Hirte ist. Und noch wichtiger, dass er
das Ebenbild des unsichtbaren, des lebendigen Gottes ist (Kolosser 1,15) und mir dessen
bedingungslose Liebe schenkt. Wer und wie Gott für mich ist, erkenne ich nur in
ihm und durch ihn. Und wer und wie Jesus für mich ist, erkenne ich nur durch
den Geist, den Gott gibt.
Doch
dazu muss ich mich auf ihn einlassen, mich ihm öffnen, ihn bitten und ihm mein
Vertrauen schenken. Wie das geht, ist nicht so leicht zu sagen. Bei mir war es
so, dass ich einfach damit begonnen habe. Ich war von Jesus überzeugt, je
länger ich mich mit ihm beschäftigt habe. Irgendwann – ich kann nicht einmal
genau sagen wann - bin ich vom Beobachtungsbaum heruntergestiegen. Im
Nachhinein betrachtet, habe auch ich den Eindruck, dass er mich gerufen und
ähnlich wie zu Zachäus gesagt hat: „Komm runter, Hans, ich will bei dir zu Gast
sein, mehr noch, ich will dein Freund sein. Lass uns gemeinsam das Leben teilen
und feiern.“
Von
nun an ist jeder Tag »der Tag, den der Herr macht« (Losung). Von nun an
hätte ich jeden Tag Grund, mich zu freuen und fröhlich zu sein. Schade, dass
mir das nicht immer gelingt. Doch wenn ich morgens die Augen aufschlage und als
erstes sage: …
Gebet: Herr, dieser
Tag ist dein Tag. Du hast ihn für mich gemacht, damit ich mich freue und an ihm
fröhlich bin. Amen
…
dann stehen die Chancen gut, dass ich den Tag tatsächlich froh und
zuversichtlich beginne.
Sitzt
du noch auf dem Baum? Dann sei mal still und lausche. Vielleicht wirst du
gerade gerufen.
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
PS: Ich freue
mich über Ihren Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über E-Mail, WhatsApp, Twitter, Facebook
etc, weiterverbreiten: Einfach markieren, kopieren und in das jeweilige
Programm einfügen.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden.
Sie werden nachträglich korrigiert.
Guten Morgen,
AntwortenLöscheneine wunderbare Auslegung.
Diese Auslegung hat mein Herz zur Ruhe gebracht. Ich danke von ganzem Herzen. LG Manfred. 🙏🙏
AntwortenLöschenDanke Herr Löhr, diese Auslegung hat mich in meinem Herzen berührt. In der Stille kann ich das Rufen hören und darf mich frei entscheiden, ob ich vom Baum heruntersteige oder sitzen bleibe. Welch starke Metapher. Darüber freue ich mich und gehe fröhlich an der Seite Jesus durch den Tag. Herzlichst Elke
AntwortenLöschenWunderbare Worte die mein Innerstes berührt haben.
AntwortenLöschen