Losung: Auf dich, HERR, sehen meine Augen; ich traue auf dich, gib mich nicht in den Tod dahin. Psalm 141,8
Lehrtext: Jesus spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben. Johannes 14,19
Liebe Leserin, lieber
Leser,
die Krankenzimmer in
einem Krankenhaus – pardon, so sagt man heute nicht mehr. Also, die
Patientenzimmer in einer Klinik sind heute zweckmäßig eingerichtet. An der Wand
hinter dem Kopfende der Betten befinden sich alle möglichen Anschlüsse für
verschiedene Apparate. Die Zimmer sind leicht zu reinigen, haben große Fenster,
helle Farben und an den Wänden hängen Bilder von mehr oder weniger bekannten Künstlerinnen
und Künstlern. Früher hing im Sichtfeld der Patienten noch ein Kreuz oder
Kruzifix an der Wand. Das ist inzwischen weitgehend verschwunden. Schließlich
will man weltanschaulich neutral sein.
Früher haben manchmal die
unruhig umherwandernden Augen der Kranken am gekreuzigten Jesus Halt gefunden.
Was sie sich bei seinem Anblick gedacht haben, weiß ich nicht. Aber ich vermute
mal, dass mancher so ähnlich gebetet hat wie in der heutigen Losung.
Halt für die Augen, Halt für die Seele
Woran wohl die Augen
der Patientinnen und Patienten heute Halt finden? Was sie heute bewegt, zu
beten? Mit dem leidenden Jesus am Kreuz konnte sich der eine oder die andere
identifizieren. Sein Anblick versprach den Glaubenden Hilfe. Und ich denke mal,
dass so ein Kreuz an der Wand durchaus die Kraft hatte, die Ängstlichen und
Trostlosen zu trösten und im Vertrauen auf Gott ruhig zu werden. Auch das trägt
dazu bei, wieder gesund zu werden. Und vielleicht ist einem Sterbenden bei diesem
Anblick auch der Vers eingefallen, den man damals noch im
Konfirmandenunterricht gelernt hat:
Erscheine mir zum Schilde, / zum Trost in meinem Tod,
und lass mich sehn dein Bilde / in deiner Kreuzesnot.
Da will ich nach dir blicken, / da will ich glaubensvoll
dich fest an mein Herz drücken. / Wer so stirbt, der stirbt wohl.
(Paul
Gerhardt, EG 85 Vers 9)
Und heute? Ja, die Patientenzimmer in einer Klinik sind zweckmäßig eingerichtet, was die medizinische Versorgung des Leibes betrifft und die Versorgung des Gehirns mit elektronischen Medien. Aber wo bleibt die Versorgung der Seele? Gut, wenn es noch Klinikseelsorgerinnen und -seelsorger gibt. Gut, wenn sie genug Zeit mitbringen, dass der Patient sich öffnen und reden kann. Gut, wenn sie sich am Ende ihres Besuches trauen, mit seiner Zustimmung für ihn zu beten und ihn zu segnen, auch wenn noch andere im Zimmer sind.
Gebet: Herr, wenn sich meine Gedanken im Kopf
drehen, wenn Sorgen mich verunsichern und Angst mir den Boden unter den Füßen
wegzieht, so bist du mein Halt. Auf dich schaue ich und dir vertraue ich. Du
kannst mich nicht enttäuschen und wirst es auch nicht tun. Denn ich gehöre dir.
Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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