Losung: Der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Es sei stille vor ihm alle Welt! Habakuk 2,20
Lehrtext: Die Weisen sprachen: Wir sind gekommen, ihn anzubeten. Matthäus 2,2
Liebe Leserin, lieber
Leser,
nein, die Welt ist
nicht still (Losung). Als die Handys aufkamen, habe ich mal
eine Karikatur gesehen: Die „heiligen drei Könige“, oder wie sie in der Bibel
heißen, die Weisen, knien vor der Krippe und beten das Kind an. Da klingelt bei
einem das Handy und in seiner Sprechblase steht: „Ist jetzt etwas ungünstig.
Bin gerade bei der Anbetung.“ Nein, die Welt ist nicht still: das Handy
klingelt, das Festnetz-Telefon klingelt, die abgelaufenen Timer melden sich,
die Weckfunktion beendet die Nachtruhe, jemand ruft dich, von außen dringt Verkehrslärm in dein
Zimmer, Radio und Fernseher beschallen dich, und gerade eben, während ich das
schreibe, läuten die Glocken.
Im Lied "Der Mond ist aufgegangen" von Matthias Claudius heißt es: „Wie ist die Welt so stille und in der Dämmerung Hülle so traulich
und so hold.“ Das war einmal und ist für immer vorbei. Da kann der Prophet
Habakuk noch so oft den Zeigefinger auf die Lippen legen und „Pst!“ machen (Losung). Die Welt wird nicht auf ihn hören. Dabei
wäre es wirklich gut, wenn wir alle mal den Mund halten würden, alle Geräte
ausschalten, alle Motoren abstellen und nur lauschen.
Ich glaube, dass dann
manche auf verschiedene Weise Gottes Stimme vernehmen würden, die jetzt taub für
ihn sind. Aber werde ich wenigstens beim Beten still? Lass ich ihn, nachdem ich
zu ihm gesprochen habe, auch zu mir sprechen? (Psalm 37,7) Vielleicht würde ich dann hören, wie er
zu mir sagt: „Sei ruhig. Ich bin für dich da (Psalm 62,2; Jesaja
30,15).
Du musst dir keine Sorgen machen. Ich sorge für dich (1. Petrus 5,7). Du musst dich nicht fürchten. Du
gehörst mir (Jesaja
43,1). Und
wenn sich die Unruhe in dir nicht legt, so kann doch Christus sie stillen und
die Wogen in deinem Herzen glätten (Lukas 8,24)."
Und was sage ich darauf? Mit Augustinus (400 n.Chr.) könnte ich sagen: "Herr, unruhig ist mein Herz, bis es Ruhe findet in dir" (Gebet). Oder ich schließe mich Johann Franck (1653) an, der eine passende Antwort gefunden hat: „Tobe Welt und springe; / ich steh hier und singe, / in gar sichrer Ruh. / Gottes Macht / hält mich in Acht. / Erd und Abgrund muss verstummen, / ob sie noch so brummen.“
Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag,
Ihr / dein Hans Löhr
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Unabhängig von den äußeren Umständen die Stille und Ruhe in mir, deinen Frieden spüren. Darum bitte ich. Amen
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