Donnerstag, 15. August 2024

Weiches Wasser, harter Stein hl

Losung: Ich bin der HERR, euer Gott, der euch aus Ägyptenland geführt hat, dass ihr nicht ihre Knechte bleibt, und habe euer Joch zerbrochen und habe euch aufrecht einhergehen lassen. 3.Mose 26,13 

Lehrtext: Ich nenne euch hinfort nicht Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich Freunde genannt. Johannes 15,15 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Dass ihr nicht mehr Knechte seid, sondern aufrecht und erhobenen Hauptes leben könnt auf Augenhöhe mit anderen Menschen(vgl. Losung) – das ist die gute Nachricht, das Evangelium der Freiheit und des aufrechten Gangs. Verkündigt zuerst den Israeliten und dann durch Jesus allen Menschen, Christen wie Nichtchristen, Gläubigen und Ungläubigen. Ist diese Nachricht in unserer Gegenwart angekommen? Hat sie uns erreicht und verändert? Frage dich selbst: bist du ein freier Mensch gerade auch gegenüber deinen Mitmenschen? Begegnest du ihnen auf Augenhöhe oder duckst du dich vor ihnen ängstlich und verschämt und lässt dir, auch in der Familie, zu viel gefallen?

Krankes Selbstbewusstsein

Ja, es gibt sie, die ihre Macht über andere ausüben wollen, die kommandieren, kontrollieren und demütigen wollen. Die sich was auf sich einbilden und andere klein machen, um selbst ein bisschen größer zu erscheinen. Aber das ist meine Erfahrung, dass diese alle ein massives Problem haben mit sich selbst. Oft sind sie innerlich verunsichert, können sich selbst und anderen nicht vertrauen und möchten das kaschieren, indem sie auftrumpfen. Von ihnen will ich mich nicht anstecken lassen.

Wir lassen uns nicht einschüchtern

Als die vor Gott Aufrechten (Losung) müssen wir nicht mehr vor Menschen buckeln noch uns einschüchtern lassen, weder privat noch politisch. Gerade jetzt nicht, da die Ampel-Regierung, die Unionsparteien, die meisten Medien und leider auch die Kirchen auf militärische Gewalt setzen, Pazifisten wieder diskreditieren und „falsche Freunde“ uns vereinnahmen wollen. Aber was dann?
Der aufrechte Gang ist angesagt, dass wir zu dem stehen, der für uns einsteht, 
zu Jesus, der weder selbst Waffen getragen noch an andere geliefert hat. Der aufrechte Gang ist angesagt, dass wir Gott in der Höhe die Ehre geben, indem wir für Gewaltverzicht und Frieden auf Erden eintreten. Nun aber werden ukrainische Soldaten in einem sinnlosen Angriff auf Russland verheizt wie zuvor russische in der Ostukraine. Aus welchen Ländern werden wohl die nächsten Soldaten kommen? Und was dann? Jeder Krieg ist unberechenbar, jeder, auch wenn man noch so 'kriegstüchtig' ist.

In der Zeit der Friedensbewegung in den achtziger Jahren haben wir gesungen „Das weiche Wasser bricht den Stein:

1. Europa hatte zweimal Krieg
Der dritte wird der letzte sein
Gib bloß nicht auf, gib nicht klein bei
Das weiche Wasser bricht den Stein

3. Raketen stehn vor unsrer Tür
Die solln zu unserm Schutz hier sein
Auf solchen Schutz verzichten wir
Das weiche Wasser bricht den Stein

2. Es reißt die schwersten Mauern ein
Und sind wir schwach und sind wir klein
Wir wollen wie das Wasser sein
Das weiche Wasser bricht den Stein

4. Die Rüstung sitzt am Tisch der Welt
Und Kinder die vor Hunger schrein
Für Waffen fließt das große Geld
Doch weiches Wasser bricht den Stein *

Text und Musik: Bots; Musikgruppe aus den Niederlanden

Heute könnten wir dieses Lied und die Friedensbewegung wieder gebrauchen, vielleicht dringender als damals. Wieder werden mit Zustimmung der Politik weitreichende, amerikanische Raketen in Deutschland stationiert, angeblich ohne Atomsprengköpfe, angeblich. Fällt denn den Verantwortlichen für das Leben und Wohlergehen der Menschen in unserem Land nichts anders ein, um den Frieden sicherer zu machen? Und warum schweigen heute so viele, wo doch ihr Nein zum Krieg dringend gebraucht würde?  Warum suchen sie Zuflucht bei Waffen und nicht bei dem, der Waffengewalt abgelehnt hat? Sagen wir es doch wieder laut und deutlich, was wir auch damals gesagt haben: „Frieden schaffen ohne Waffen!“ 

Freunde von Jesus

Ja, wir Friedensfreunde brauchen uns nicht zu verstecken. Wir können entschieden und selbstbewusst denen entgegentreten, die mit immer mehr und immer tödlicheren Waffen Öl ins Kriegsfeuer gießen. Wir sind keine Kriegsknechte. Keine Freunde der Gewalt, der Abschreckung, der Aufrüstung, der Kriegstüchtigkeit. Wir sind Freunde Jesu, unseres Herrn. So sagt er es im Lehrtext. Seine „Waffe“ war die Feindesliebe und seine Botschaft: „Fürchtet euch nicht! Vertraut!“ 

Und nun urteile selbst, ob dich das überzeugt, dich, der du ein Freund / eine Freundin Jesu bist, nicht weil du es willst, sondern er.

Gebet: Herr, wieder bemächtigt sich der Geist des Militarismus so vieler Köpfe in unserem Land. Wieder wird auf allen Seiten gelogen und verteufelt. Wieder wird die Anwendung militärischer Gewalt gerechtfertigt. Wieder wird Leben und Gesundheit von Frauen und Kindern machtpolitischen und wirtschaftlichen Interessen geopfert. Es ist zum Verzweifeln. Komm mit deinem Geist der Versöhnung und des Friedens in die Köpfe und Herzen. Komm auch zu mir:  

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Amen
 (Franz von Assisi zugeschrieben, gekürzt)

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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7 Kommentare:

  1. Vielen Dank lieber Herr Löhr ! Gottes Segen und seinen Frieden wünsche ich uns ALLEN

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  2. Ja !
    Danke für diese aufrüttelnden Worte.

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  3. 🙏 ja Friede auf Erden.

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  4. Ich habe in der DDR denn Dienst mit der Waffe verweigert.
    Dafür gab es nur eine Alternative Zuchthaus.
    Auf Druck der UNO musste man in den Siebzigern einlenken.
    Die Kröten die man dann zu schlucken hatte waren,Millitärobjekte mit aufbauen oder man wurde in Chemiebuden in Leuna oder den Quecksilber Buden in Merseburg verheizt.
    Uns wurde danach gesagt wir sollten mindestens 3-4Kahre keine Kinder Zeugen.
    Für mich weiß ich,ich werde nicht an die Front gehen und kämpfen,egal für welches Land.
    Und sollte man dafür Erschossen werden dann ist es so.
    Immer noch besser als irgendwo in der Fremde und vielleicht als Mörder zu sterben,oder als Krüppel nach Hause zu kommen.
    Alle die am meisten nach Krieg schreien gehen selber nicht hin,oder ihre Familien.
    Es gibt keinen gerechten Krieg und schon gar nicht gut und böse.
    Es geht immer nur um Macht,und dabei interessiert kein einziges Menschenleben was dem im Weg steht. 🙏

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  5. Wir dürfen uns auch nicht von dem mörderischen Putin einschüchtern lassen! Gerade jetzt wo er durch seinen brutalen Überfall auf die Ukraine dieses Volk vernichten und unter seine Knechtschaft zwingen will. Ich bitte Gott dass Er dem ukrainischen Volk in seinem verzweifelten Kampf um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit hilft. Und ebenso allen Ländern wie z.B. Deutschland, die es als ihre Christenpflicht sehen, ihrem Nächsten in der Not mit allen Mitteln zu helfen.

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  6. Ich schlage mich persönlich sehr mit dieser Frage herum. Groß geworden in der Friedensbewegung der 80er, überzeugt das sei richtig bin ich noch immer. Für mich kann ich diese Entscheidung weiter so tragen. Mein Schutz sind keine Waffen.
    Aber kann ich das auch für die Mens hen sagen und entscheiden, die jetzt angegriffen werden? Hitler war nur aufzuhalten durch das Eingreifen bewaffneter Kräfte... Luther hat das ja mal so formuliert, dass ich für mich selbst entscheiden kann oder muss , die andere Seite auch noch hinzuhalten, aber den anderen verteidigen soll. Ich habe gegenüber dem russischen Aggressor 2 Seelen in meiner Brust.
    Für uns in der BRD finde ich es beschämend, kriegstuechtig werden zu sollen. Wir kürzen Entwicklungshilfe, sparen im Sozialbereich und verpulvern Geld ohne Ende in Waffen
    Aber ich kann nicht mehr ohne Zweifel sagen, was richtig ist. Und ich glaube, hier gibt es das auch nicht. Es gibt nur abwägen und besser und schlechter, keine Eindeutigkeit.
    Mir fehlt bei ihren Worten der Gedanke an die Opfer der Aggression ubnd die Qual, die es bedeutet, sie zu sehen. Das gehört dazu, und muss ausgehalten werden. Und es ist furchtbar, auch nur anzusehen, was z. B. IM gazastreufen geschieht. Mich quält das sehr.
    Natürlich ginge es ohne alle diese Waffengaenge anders. Aber wir müssen von der jetzigen Situation ausgehen. Was also tun?
    Ernsthaft und viel beten ist das eine, Mens hen bewegen, such einzusetzen. Aber.....

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  7. Für mich gibt es keinen Zweifel.
    Krieg und Gewalt , ist nicht die Lösung.
    Aber viele tun so.

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