Montag, 26. August 2024

»Ich sage dir: Steh auf!« hl

Losung: Du hast meine Seele vom Tode errettet, meine Füße vom Gleiten, dass ich wandeln kann vor Gott im Licht der Lebendigen. Psalm 56,14

Lehrtext: Jesus nahm die Hand des Kindes und sagte zu ihm: "Talita kum!", das heißt: Mädchen, ich sage dir: Steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging einige Schritte umher. Markus 5,41-42

 

Liebe Leserin, liebe Leser, 

»Ihr, die ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren!« Dieser Spruch steht über dem Tor zur Hölle in Dantes (1) Hauptwerk „Göttliche Komödie“, die alles andere als komödiantisch ist. Auch für mich ist ‚Hölle‘ der Ort der Hoffnungslosigkeit, wohin der Mensch entlaufen ist, der sich von Gott getrennt hat. Und dieser Ort kann überall sein. Mit irgendwelchen jenseitigen Höllenqualen aber, wie Dante sie ausmalt, kann ich nichts anfangen.

Niedergefahren zur Hölle

Doch, das will ich gleich hinzufügen, auch an diesen ‚Ort‘ geht Gott dem Menschen nach und bleibt bei ihm, selbst wenn er davon nichts wissen will oder kann. Deshalb heißt es in der alten Fassung des Glaubensbekenntnisses: Jesus Christus ist »niedergefahren zur Hölle«. Für ihn gibt es keinen Ort, an dem die Hoffnungslosigkeit triumphiert, weder Hölle noch Grab. Für ihn nicht. Für uns aber schon, immer wieder einmal. Und für die Leute damals in der Geschichte von der todkranken, zwölfjährigen Tochter des Jaïrus ebenfalls (klick Markus 5,21-42 ).

Für diesen Synagogenvorsteher, war Jesus die letzte Hoffnung. Wenn noch jemand seiner Tochter helfen konnte, dann er, und zwar sofort. Doch Jesus wurde auf dem Weg zu dem kranken Mädchen aufgehalten. Als es endlich weiterging, kamen Leute aus dem Haus des Jaïrus und sagten zu diesem sinngemäß: „Lass alle Hoffnung fahren. Deine Tochter ist gestorben. Da kann auch Jesus nichts mehr machen.“

Völlig fassungslos

Für Jaïrus war das die Hölle. Doch Jesus sagte zu ihm: »Verzweifle nicht! Vertrau mir einfach!« Und im Haus des Synagogenvorstehers sagte er: »Das Mädchen ist nicht tot. Sie schläft nur.« Da lachten alle das höhnische Lachen der Hoffnungslosen. Doch er nahm die Hand des Kindes und sagte zu ihm: "Talita kum!", das heißt: Mädchen, ich sage dir: Steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging einige Schritte umher. (Lehrtext) Alle waren völlig fassungslos. »Und nun gebt dem Mädchen etwas zu essen!«, sagte er.

Dass er damals das Kind aus dem Koma geholt hat, ist interessant. Aber mir heute hilft das nicht. Dass bei ihm aber die Hoffnungslosigkeit keine Chance hat, das geht mich unmittelbar an. Für ihn, so habe ich oben geschrieben, gibt es keinen Ort, an dem sie triumphiert, weder Hölle noch Grab. Weder damals noch heute. Für ihn nicht. Für mich mag vielleicht auch die Hoffnung zuletzt sterben. Für ihn nicht. Und das ist die gute Nachricht. 

Gebet: Herr, es war nicht umsonst, auf dich zu hoffen. Wenn ich krank war, bin ich wieder gesund geworden. Wenn ich in Gefahr war, hast du mich behütet so wie auch meine Angehörigen. Wenn ich verzweifelt war, hast du dafür gesorgt, dass es weiterging. Doch auch meine Zeit läuft ab wie bei allem, das lebt. Was dann? Du weißt es. Das soll mir genügen. Bis dahin aber will ich in den Wechselfällen des Lebens weiter auf dich hoffen. Gib mir dazu den Mut. Amen                                              

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

(1) Dante Alighieri (1265 - 1321), italienischer Dichter des Mittelalters

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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4 Kommentare:

  1. Vielen Dank auch heute für die frohe Botschaft! Wer könnte uns sonst durch Traurigkeit, Krankheit helfen, als Gott, als Jesus Christus!
    Wie immer Hilfe auch aussieht, sie kommt von ihm!
    Haben Sie einen gesegneten Tag trotz aller Kümmernisse!

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  2. Ich bete dieses Gebet mit. Amen

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  3. Danke wiederum für die tröstenden Worte. Ich hoffe auf die Hilfe unseres Hern, die ich so nötig brauche. Einen Tag voller Segen wünsche ich.

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  4. Ich war jetzt auf Motorradtour in Afrika. Einmal bin ich stark gestürzt und hatte dann Angst beim weiter fahren. Dann habe ich mich wieder daran erinnerte an den Spruch Glauben macht reich Sorgen mache. Arm das hat mir sehr geholfen,
    Danke

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