Samstag, 31. August 2024

Frieden stiften hl

Losung: Sie sollen mein Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient. Maleachi 3,17

 

Lehrtext: Jesus spricht: Selig, die Frieden stiften – sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden. Matthäus 5,9

 

Liebe Leserin, liebe Leser,


Frieden stiften zwischen den Streithähnen unter den Geschwistern? Ja. Frieden stiften in der Nachbarschaft? Ja. Frieden stiften im Verein, in der Kirchengemeinde, am Arbeitsplatz? Ja. Frieden stiften…? Na klar, immer. Friedensverhandlungen zwischen der Regierung Israels und den Repräsentanten der Palästinenser? Schwierig, schwierig. Doch zu Friedensverhandlungen gibt es keine Alternative, wenn das Leiden, Bluten und Sterben aufhören soll.

Aber, so höre und lese ich, Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine? Nein, das nicht. Für Verhandlungen sei es noch zu früh. Vielleicht kann man ja die Ausgangslage noch verbessern. Und außerdem, mit einem Aggressor redet man doch nicht. Der ist ja im Unrecht, gehört zu den Bösen. Das darf man ihm nicht durchgehen, das darf man sich nicht gefallen lassen. Wo käme man da hin? Das muss sanktioniert (bestraft) werden. Denn wenn man sich da nicht wehrt, ist man morgen selbst dran. Und wer weiß schon, was noch alles nachkommt? Also lieber weiter Waffen schmieden, liefern, verkaufen und Raketen stationieren. Hauptsache, der Krieg geht weiter bis der Böse einlenkt und aufgibt. Bis, ja bis die Welt in Scherben liegt. Schuld? Die haben immer die anderen.

Wofür?

Und, liebe Leserin, lieber Leser, die vielen Menschen, die inzwischen auf beiden Seiten sterben, verwundet werden, deren Häuser zerstört werden und die fliehen müssen, was ist mit denen? Die Kinder und Enkelkinder, die Mütter und Großmütter, die jungen und die alten Männer und nicht zuletzt die Soldaten auf beiden Seiten der Front:  Wofür und für wen müssen sie Opfer bringen? Für unsere Angst? Für unsere Bestrafungsphantasien? Für die Interessen der Machtpolitiker/innen? Für die Interessen der Rüstungsindustrie? Für die Interessen der Regierenden in Moskau, Kiew, Brüssel, Berlin, Paris, London, Washington? Für neue Einflusssphären und Märkte? Für den Sieg des Rechts über das Unrecht? Der Freiheit über die Unterdrückung? Der Guten über die Bösen? Des Lichts über die Finsternis? Die Manichäer lassen grüßen.

„Menschen müssen sterben, wenn der Hass größer ist als die Liebe“ (Ernst Barlach (1870-1938). Und ich möchte ergänzen: Sie müssen sterben, wenn die Furcht größer ist als das Vertrauen und die Gier größer als die Scham.

Christen gegen Christen

Dabei stehen, wie schon so oft, auf beiden Seiten der Front Christen, die zum selben Gott beten in der Hoffnung, dass er ihnen gegen den Feind helfen werde. Aber ist das der Gott, der im Stall geboren wurde und am Kreuz hing? Der zu uns in Jesus kommt ohne Waffen, ohne Gewalt, ohne Angst und ohne Hass, wehrlos und arm? Der die Friedensstifter (auf Latein die „Pazifisten“) selig preist (Lehrtext)? Ich kann verstehen, dass die Gottlosen in unserem Land und in unseren Parteien damit nichts anfangen können. Ich kann verstehen, dass sich diejenigen insgeheim schämen, die sich vor noch nicht allzu langer Zeit selbst Pazifisten genannt haben und jetzt auf militärische Gewalt setzen, die sofortige Friedensverhandlungen ablehnen. Aber dass sich diejenigen, die sich auf Jesus berufen, ebenfalls daran beteiligen, das verstehe ich nicht. 

Wir könnten Gottes Söhne und Töchter sein, seine Kinder, sagt Jesus im Lehrtext. Doch „wes Geistes Kinder“ (Lukas 9,52-55) sind wir wirklich?

Gebet: Herr, ich fürchte mich vor dem Gemisch aus Angst, Gier und Selbstgerechtigkeit auf allen Seiten. Es vergiftet die Beziehungen im Kleinen wie im Großen. Ich sehe keinen Ausweg aus der Spirale von Hass und Gewalt. Nur du kannst uns mit deiner Liebe von dieser tödlichen Krankheit heilen. Ich hoffe auf dich. Amen                                              

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.

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1 Kommentar:

  1. Danke für Ihr Wachrütteln heute morgen wieder. Was können wir tun, außer unsern Herrn immer wieder aufs Neue um Frieden zu bitten. Möge er doch unsere Gebete erhören und mit seiner Macht eingreifen. Ach Herr, lass Frieden werden und segne Deine Kinder! Allen wünsche ich einen behüteten Tag.

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