Freitag, 30. August 2024

Glaube oder Fatalismus? hl

Losung: Der Ratschluss des HERRN bleibt ewig bestehen. Psalm 33,11

Lehrtext: Weil wir zu Christus gehören, wurden wir als Erben eingesetzt - so wie Gott es im Voraus bestimmt hat. So hat er es beschlossen, der ja alles bewirkt. Nach seinem Willen sollte es geschehen. Epheser 1,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn ich über Gott nachdenke, denke ich über das Ganze nach. Wenn ich über mein Leben nachdenke, denke ich  über einzelne, schöne wie schwierigen Zeiten und Ereignisse nach. Und dann frage ich mich, was sie wohl alle mit ihm zu tun haben. Doch dazu muss ich das Ganze in den Blick nehme, damit ich Gott in meinem Glück nicht aus den Augen verliere und auch nicht in meinem Unglück. 

Das Eine nicht ohne das Andere

Von einem einzelnen Ereignis auf ihn und das Ganze zuschließen, ist problematisch. Geht es mir zum Beispiel nicht gut, habe ich Kummer oder Schmerzen, so ist deswegen nicht alles entwertet. Die Welt ist deshalb kein schrecklicher Ort und Gott nicht ungerecht oder gar böse. Zur selben Zeit kann ein Mensch neben mir überglücklich sein. Deshalb ist die Welt kein Paradies und Gott keine Fee, die uns  Menschen ständig mit Glück überschüttet. Weder entwertet das Glück mein Leid, noch das Leid mein Glück. Erst beides zusammen, erst das Ganze, macht mein Leben aus.

Gott ist das Ganze, und sein Geheimnis ist die Zeit. Ich erlebe verschiedene Zeiten und bin manchmal versucht, die Gegenwart absolut zu setzen als ob alles immer so sei, wie es gerade für mich ist. Aber ich bin nur ein winziger Teil vom Ganzen und meine Zeit ebenso. Gott aber ist das Ganze. 

Er weiß die Antwort

Ich sehe nur Teile und weiß nicht, wie sie in allen Einzelheiten zusammenhängen. Er schon. Ich frage, warum ist gerade etwas so, wie es ist, Segen oder Leid, Krankheit oder Wohlbefinden, Freude oder Trauer? Er weiß die Antwort, die ich oft nicht wissen kann. Er übersieht die Zeit von ihren Anfängen bis zu ihrem Ende. Ich bin mittendrin. Wie soll ich sie überblicken können? Ich weiß ja nicht mal, was in der nächsten Stunde geschieht. 

Was mir bleibt, ist entweder Fatalismus, Schicksalsergebenheit oder der Glaube, der im Lehrtext zur Sprache kommt: „Gott bewirkt alles und nach seinem Willen geschieht alles, was geschieht.“ Ihm, wie er mir in Jesus begegnet, vertraue ich mich an. Ihm danke ich auf dem Gipfel meines Glücks. Ihn will ich, wie Hiob, noch auf dem Scherbenhaufen meiner Lebensträume loben. Bei ihm will ich bleiben in der Finsternis und im Licht; denn er bleibt bei mir.

Gebet: Herr, du bist alles in allem und ohne dich ist nichts was ist. Das kann ich bekennen, aber nicht verstehen. Das kann ich glauben, aber nicht beweisen. Glück und Segen nehme ich aus deiner Hand. Doch auch das Leid will ich annehmen. Auch das gehört dazu. Denn du gibst mir das Leben ganz. Und dafür danke ich dir. Amen

Herzliche Grüße,    

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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1 Kommentar:

  1. Danke Herr, dass ich immer auf dich hoffen kann. Lass mich dich auch heute an meiner Seite spüren. Segne und behüte uns! Amen

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