Sonntag, 11. August 2024

Der Ruf auf den Lebensweg hl

Losung: Ich werde mich an euch als heilig erweisen vor den Augen der Völker. Und ihr werdet erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich euch ins Land Israels (1) bringe, in das Land, über das ich meine Hand erhob zu dem Schwur, es euren Vätern zu geben. Hesekiel 20,41-42 

Lehrtext: Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, an einen Ort zu ziehen, den er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme. Hebräer 11,86 

Liebe Leserin, lieber Leser,  

wie geht es dir denn mit den großen Erzählungen in der Bibel, vor allem im Alten Testament? Sind sie ganz unterhaltsam zu lesen oder haben sie für dein Glaubensleben eine tiefere Bedeutung, auch wenn in ihnen keine historischen Tatsachen berichtet werden?

Glaubenstatsachen

Für mich berichten sie Glaubenstatsachen, wenn ich das mal so sagen darf, also Erfahrungen, die zeitlos sind und darum auch heute noch gültig. Die Frage, ob das alles auch ganz genauso gewesen ist, lenkt nur ab und führt in die Irre.

Doch zurück zum Lehrtext. Abraham wird hier als Beispiel genannt für einen Menschen, der sich von Gott gerufen weiß, ihm vertraut und folgt, auch wenn er nicht weiß, wohin es geht.

Vielleicht siehst du da eine Parallele zu dir. Auch du wurdest von Gott ins Leben gerufen, ohne zu wissen, wohin es geht und worauf du dich einlässt. Und so bist du bis heute deinen Weg gegangen auf schwierigen und auf leichten Abschnitten. Manchmal bist du wohl leichtfüßig vorwärts geeilt. Und manchmal hast du dich schwerfällig weitergeschleppt. So geht es vermutlich allen. Aber ein Unterschied, ein entscheidender ist doch: Viele wissen nicht, wer sie auf ihre Lebensreise gerufen hat. Sie sehen nur, dass sie mit anderen unterwegs sind und schauen auf sie, welche Richtung sie einschlagen. Und dann gehen sie ebenfalls diesen Weg. Aber ob das auch der richtige Weg für sie ist?

Die Stimme in dir

Der Lehrtext sagt mir, schaue nicht nur darauf, was andere tun, sondern höre in dich hinein, ob du da eine Stimme vernimmst, die dir sagt, was richtig für dich ist. So hat es Abraham gemacht und nach ihm noch viele bis heute. Und dann sind er und sie losgegangen im Vertrauen auf den, der sie gerufen hat. Von dem sie glaubten, dass er sie ins Leben gerufen hat und ihnen den Weg zeigt. Vielleicht vertraust du ebenfalls dem Ruf Jesu, der von sich sagt: “Ich bin der Weg durch diese Welt, durch dieses Leben, der Weg zu Gott. Zögere nicht lange. Vertraue mir und mach dich auf diesen Weg. Ich gehe mit“

Gebet:
Führe mich, o Herr, und leite / meinen Gang nach deinem Wort. / Sei und bleibe du auch heute / mein Beschützer und mein Hort. / Nirgends als von dir allein / kann ich recht bewahret sein. Amen

„Gott des Himmels und der Erden“ EG 445 Vers 5. Text und Melodie: Heinrich Albert 1642

Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag,

Ihr / dein Hans Löhr

(1) 'Israel' ist der spätere Name für Jakob, den Enkel Abrahams und Stammvater der 12 Stämme. Auf Deutsch heißt er: "Der mit Gott und den Menschen gekämpft und gesiegt hat". Das Land Israels ist also das Siedlungsgebiet Jakobs und seiner 12 Söhne vor mehr als 3000 Jahren. Heute liegt es teilweise im Heimatland der Palästinenser. Das ist mit ein Grund für den Dauerkonflikt zwischen ihnen und den heutigen israelischen "Siedlern", die einen Mythos mit historischen Tatsachen verwechseln.

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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4 Kommentare:

  1. Herzliche Grüsse, danke für die Auslegung jeden Tag!
    Haben auch Sie einen gesegneten und beschützten Sonntag!🙏

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  2. Vielen Dank Herr Löhr ihr Gebet heute erinnerte mich an meine Kindheit lange bevor ich Jesus als meinen Herrn und Retter angenommen habe betete ich dieses gelernt im Kindergottesdienst der ev. Landessprache ihnen und ihrer Familie Gottes Segen herzliche Grüße Angelika

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  3. Danke für Ihre Auslegung zum Sonntag. Ich wünsche mir, dass mir immer klar ist, nur mit der Hilfe unseres Herrn kann ich meine Wege gehen. Einen gesegneten Sonntag allen!

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    1. Lieber Herr Löhr. Ihre Auslegungen stecken voll von Lebens- und Glaubensweisheiten, die mir tief ins Herz gehen. Sie zeugen von grossem Wissen, Liebe und langem Nachdenken. Von ganzem Herzen danke ich Ihnen dafür. Ihre Deutungen "zu richten die Lebenden und die Toten" sowie diejenige der Spiegelbilder haben mich besonders berührt und bewegt. Ich hatte eine vage Ahnung oder eine innere Stimme, die mir leise sagte, dass es so sein könnte (in Gedanken "richte" ich mich selbst schon in dieser Welt), doch Sie haben sie in Worte gefasst. Ich danke Ihnen für all Ihre Beiträge herzlich und wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine gesegnete und friedvolle Zeit. Verena aus der Schweiz

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