Losung: Alles, was der HERR will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen. Psalm 135,6
Lehrtext: Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. Römer 12,11
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Ich will erkennen, was die Welt im
Innersten zusammenhält.“ So sagt es Doktor Faust in der gleichnamigen Tragödie
von Johann Wolfgang von Goethe. Damit war er nicht der Erste.
Griechische
Philosophen
Schon die griechischen Philosophen
Demokrit und Leukipp, die an der Wende vom 5. zum 4. Jahrhundert vor Christus gelebt hatten, wollten das
wissen. Sie kamen zu dem Schluss, dass es kleineste, unteilbare Teilchen geben
müsse, die miteinander zusammenhängen und aus denen alles besteht. Sie nannten
sie die „Unteilbaren“, auf Griechisch „Atome“. Danach mussten erst mehr als zweitausend
Jahre vergehen, bis in die Grundlagenforschung wieder Bewegung kam und neue Erkenntnisse
gewonnen wurden.
Jüdische
Gottesgelehrte
Doch auch die alten, jüdischen Gottesgelehrten
dachten zu jener Zeit darüber nach, welche Kraft denn hinter und in allem
steckt, was sie beobachten konnten. So kamen sie zu dem Schluss: Es kann nur Gott
sein, der die Macht und die Kraft hat, überall und allezeit im gesamten Weltall
zu wirken, angefangen auf der Erde bis hin zu den Sternen.
Die Lehre von Leukipp und Demokrit konnte
erst im letzten Jahrhundert teilweise naturwissenschaftlich bewiesen werden. Die Welt wird im
Innersten allerdings nicht von Atomen, sondern von den winzigen Elementarteilchen
in den Atomkernen zusammengehalten.
Die Gotteslehre der Verfasser der
biblischen Schriften und ihre Bedeutung für die Schöpfung insgesamt, konnte und
kann nur geglaubt werden. Die Naturwissenschaftler/innen
damals und heute können aber keine Antwort darauf geben, warum und wozu ausnahmslos alles,
was ist, so ist, wie es ist. Die entscheidenden Kräfte heißen für sie „Zufall
und Notwendigkeit“.
Weil Gott es
kann und will
Die Gottesgelehrten damals antworten auf jene
Frage: ‚Weil Gott es kann und will und weil er es tut im Himmel und auf Erden‘ (Losung). Diese Antwort
war in der damaligen Welt der vielen Göttinnen und Götter einzigartig und genial.
Die Theologen kamen zu dem Schluss, dass der eine Gott für alles zuständig sein
müsse, was sie sahen und erlebten, nicht nur für die Erde und das, was auf ihr
geschieht, sondern darüber hinaus auch dafür, was sie Nacht für Nacht über
ihren Köpfen beobachten konnten. Für sie wirkte und bewirkte er einfach alles:
die fernen Sterne, den Mond und tagsüber die Sonne. Die Wüste und das Meer, das
fruchtbare Land, die Gebirge und alles, was lebt, nicht zuletzt das menschliche
Herz. Das habe ich bei ihnen gelernt und das glaube ich auch. Für mich
existiert zwischen ihrer Erkenntnis und den Ergebnissen der heutigen Naturwissenschaften
kein zwingend notwendiger Widerspruch. Ich kann beides zusammensehen, auch wenn
jeder Ansatz für sich verstanden und gewürdigt werden muss.
Bewundern und
loben
Deshalb bewundere ich die Leistungen der
Naturwissenschaftler/innen und lobe ich zugleich Gott, den Schöpfer des Himmels und der
Erde, der auch das Leben geschaffen hat und mit ihm die Liebe und die Fürsorge,
die geistigen, intellektuellen Kräfte unter uns Menschen und den Glauben. Für
mich sind Glaube und Wissenschaft keine Feinde, sondern Geschwister, die
einander brauchen – und das umso mehr, als Glaube und Wissenschaft zusammenwirken
müssen, wenn wir Menschen überleben und den Frieden retten wollen.
Gebet: Herr, mit dem Glauben und dem Verstand hast du uns alles gegeben, was nötig ist für ein friedliches Zusammenleben auf der Erde und für ein gesundes Verhältnis zwischen uns und der Natur. Ich bitte dich, stärke unseren Glauben und schärfe unseren Verstand. Gib uns deine heilsame Kraft, dass wir unsere zerstörerischen Kräfte beherrschen und gemeinsam eine lebenswerte Zukunft gestalten. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans
Löhr
**********************************************************
»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
***********************************************************
Hinweis für Smartphone-Nutzer: So
finden Sie alle Auslegungen seit 2010: Weiter nach unten
gehen. Auf den Link "Web-Version anzeigen" tippen. In der
rechten Spalte gewünschtes Jahr, Monat und Tag aufrufen.
***********************************************************
Sie können die
Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Twitter, Facebook etc.,
weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden
nachträglich korrigiert.
***********************************************************
1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
***********************************************************
Einen gesegneten Sonntag!
AntwortenLöschenVielen Dank für die die Auslegung und einen gesegneten Sonntag!
AntwortenLöschenVielen lieben Dank Herr Löhr für Ihre Auslegungen zur täglichen Losung Gott segne sie und ihre Familie Herzliche Grüße Angelika
AntwortenLöschenMöge der Segen des Herrn über diesem Tag stehen und uns den Frieden bringen, den wir so sehr benötigen. Danke wieder für Ihre Auslegungen.
AntwortenLöschenAuch Ihnen allen und Ihren Familien einen gesegneten Sonntag und vielen Dank für die Kommentare.
AntwortenLöschenAuch ich bin der Meinung,Glaube und Wissenschaft gehören zusammen.Gott ist die Wurzel und der Ursprung,die Wissenschaft ist eine Teilerklärung für uns Menschen,um das Ein oder Andere besser zu verstehen.
AntwortenLöschenAus der Losung geht für mich wieder wunderbar hervor "Deine Wille geschehe" ,nicht mein Wille.
Danke Ihnen auch heute wieder für Ihre Auslegung, meine tägliche ,geistige Nahrung. Ich poste Sie sehr häufig.
Einen gesegneten Sonntag für Sie Herr Löhr und allen Lesern.
Ute