Sonntag, 4. August 2024

Unverzichtbar: Glaube und Wissenschaft hl

Losung: Alles, was der HERR will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen. Psalm 135,6

Lehrtext: Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. Römer 12,11

Liebe Leserin, lieber Leser,       

„Ich will erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält.“ So sagt es Doktor Faust in der gleichnamigen Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe. Damit war er nicht der Erste.

Griechische Philosophen

Schon die griechischen Philosophen Demokrit und Leukipp, die an der Wende vom 5. zum 4. Jahrhundert vor Christus gelebt hatten, wollten das wissen. Sie kamen zu dem Schluss, dass es kleineste, unteilbare Teilchen geben müsse, die miteinander zusammenhängen und aus denen alles besteht. Sie nannten sie die „Unteilbaren“, auf Griechisch „Atome“. Danach mussten erst mehr als zweitausend Jahre vergehen, bis in die Grundlagenforschung wieder Bewegung kam und neue Erkenntnisse gewonnen wurden.

Jüdische Gottesgelehrte

Doch auch die alten, jüdischen Gottesgelehrten dachten zu jener Zeit darüber nach, welche Kraft denn hinter und in allem steckt, was sie beobachten konnten. So kamen sie zu dem Schluss: Es kann nur Gott sein, der die Macht und die Kraft hat, überall und allezeit im gesamten Weltall zu wirken, angefangen auf der Erde bis hin zu den Sternen.

Die Lehre von Leukipp und Demokrit konnte erst im letzten Jahrhundert teilweise naturwissenschaftlich bewiesen werden. Die Welt wird im Innersten allerdings nicht von Atomen, sondern von den winzigen Elementarteilchen in den Atomkernen zusammengehalten.

Die Gotteslehre der Verfasser der biblischen Schriften und ihre Bedeutung für die Schöpfung insgesamt, konnte und kann nur geglaubt werden. Die Naturwissenschaftler/innen damals und heute können aber keine Antwort darauf geben, warum und wozu ausnahmslos alles, was ist, so ist, wie es ist. Die entscheidenden Kräfte heißen für sie „Zufall und Notwendigkeit“.

Weil Gott es kann und will

Die Gottesgelehrten damals antworten auf jene Frage: ‚Weil Gott es kann und will und weil er es tut im Himmel und auf Erden‘ (Losung). Diese Antwort war in der damaligen Welt der vielen Göttinnen und Götter einzigartig und genial. Die Theologen kamen zu dem Schluss, dass der eine Gott für alles zuständig sein müsse, was sie sahen und erlebten, nicht nur für die Erde und das, was auf ihr geschieht, sondern darüber hinaus auch dafür, was sie Nacht für Nacht über ihren Köpfen beobachten konnten. Für sie wirkte und bewirkte er einfach alles: die fernen Sterne, den Mond und tagsüber die Sonne. Die Wüste und das Meer, das fruchtbare Land, die Gebirge und alles, was lebt, nicht zuletzt das menschliche Herz. Das habe ich bei ihnen gelernt und das glaube ich auch. Für mich existiert zwischen ihrer Erkenntnis und den Ergebnissen der heutigen Naturwissenschaften kein zwingend notwendiger Widerspruch. Ich kann beides zusammensehen, auch wenn jeder Ansatz für sich verstanden und gewürdigt werden muss.

Bewundern und loben

Deshalb bewundere ich die Leistungen der Naturwissenschaftler/innen und lobe ich zugleich Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der auch das Leben geschaffen hat und mit ihm die Liebe und die Fürsorge, die geistigen, intellektuellen Kräfte unter uns Menschen und den Glauben. Für mich sind Glaube und Wissenschaft keine Feinde, sondern Geschwister, die einander brauchen – und das umso mehr, als Glaube und Wissenschaft zusammenwirken müssen, wenn wir Menschen überleben und den Frieden retten wollen.

Gebet: Herr, mit dem Glauben und dem Verstand hast du uns alles gegeben, was nötig ist für ein friedliches Zusammenleben auf der Erde und für ein gesundes Verhältnis zwischen uns und der Natur. Ich bitte dich, stärke unseren Glauben und schärfe unseren Verstand. Gib uns deine heilsame Kraft, dass wir unsere zerstörerischen Kräfte beherrschen und gemeinsam eine lebenswerte Zukunft gestalten. Amen

Herzliche Grüße,    

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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6 Kommentare:

  1. Einen gesegneten Sonntag!

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  2. Vielen Dank für die die Auslegung und einen gesegneten Sonntag!

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  3. Vielen lieben Dank Herr Löhr für Ihre Auslegungen zur täglichen Losung Gott segne sie und ihre Familie Herzliche Grüße Angelika

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  4. Möge der Segen des Herrn über diesem Tag stehen und uns den Frieden bringen, den wir so sehr benötigen. Danke wieder für Ihre Auslegungen.

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  5. Hans Löhr04.08.24, 09:02

    Auch Ihnen allen und Ihren Familien einen gesegneten Sonntag und vielen Dank für die Kommentare.

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  6. Auch ich bin der Meinung,Glaube und Wissenschaft gehören zusammen.Gott ist die Wurzel und der Ursprung,die Wissenschaft ist eine Teilerklärung für uns Menschen,um das Ein oder Andere besser zu verstehen.
    Aus der Losung geht für mich wieder wunderbar hervor "Deine Wille geschehe" ,nicht mein Wille.
    Danke Ihnen auch heute wieder für Ihre Auslegung, meine tägliche ,geistige Nahrung. Ich poste Sie sehr häufig.
    Einen gesegneten Sonntag für Sie Herr Löhr und allen Lesern.
    Ute

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