Dienstag, 6. August 2024

Gute Gewohnheit hl

Losung: Gott, wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach. Psalm 63,7

 

Lehrtext: Jesus Christus ist für uns gestorben, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. 1.Thessalonicher 5,9-10


Liebe Leserin, lieber Leser,

vieles im Leben ist eine Frage der Gewohnheit. Natürlich gibt es auch unangenehme oder schlechte Angewohnheiten, die man am besten gleich ablegt. Das Problem ist nur, dass andere sie eher bemerken als man selbst. Aber viele Gewohnheiten sind auch nützlich, weil sie das Leben erleichtern und man nicht immer von neuem Entscheidungen treffen muss: „Will ich das oder will ich das nicht? Mach ich das so oder anders?“ Das gilt für das Zähneputzen wie auch für das Beten.

Einüben und anwenden

Mit vielen anderen habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch die guten Gewohnheiten, zum Beispiel wann und wie mein Glaube wach und lebendig bleibt, eingeübt und immer wieder angewandt werden müssen. Wer zum Beispiel jeden Abend vor dem Einschlafen betet und das eine gewisse Zeit lang durchhält, für den wird dieses Glaubensritual sozusagen zur zweiten Natur. Der muss erst gar nicht mehr darüber nachdenken, ob er das will oder nicht.

Der Impuls dazu kommt mit der Zeit von selbst, also von innen heraus. Dann faltest du automatisch die Hände und sprichst entweder ein geprägtes Standardgebet oder du sprichst persönlich mit Gott. Dann bringst du mit deinen eigenen Worten vor ihn, was dich freut und wofür du dankbar bist, aber auch, was dich belastet und umtreibt. Gleiches gilt beim Aufwachen. Dabei muss man oft nicht viele Worte machen. Ein kurzes Gebet, ein Dank und wenige kurze Bitten genügen. Gott weiß ja bereits, was du möchtest, was dir weh tut und was dich freut. Doch das ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit dem, was du aus seiner Sicht brauchst. Bei jedem Gebet gilt der Satz Jesu aus dem Vaterunser „Dein Wille (nicht meiner) geschehe im Himmel wie auf Erden!“. Er erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen (Dietrich Bonhoeffer).

Das Gespräch mit Gott nicht abreißen lassen

In katholischen Klöstern und in evangelischen Kommunitäten wird deshalb ein genauer Tagesablauf beachtet, in dem die regelmäßigen, gemeinsamen Gebete zu festen Zeiten und nach gleichbleibenden Mustern eine herausragende Rolle spielen. Die regelmäßige Begegnung mit Gott im Gebet kann immer tiefer in den Glauben hineinführen. Es besteht aber auch die Gefahr, dass das Gebet lieblos, weil mechanisch heruntergespult wird und der Glaube abstumpft. Dann wird das Beten zur Pflicht und ist nicht mehr ein seelisches Bedürfnis.

Meine Erfahrung ist, wenn ich regelmäßig vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen bete, dann liegt mir das Gespräch mit Gott auch in anderen Situationen nahe, zum Beispiel mitten in der Nacht, wenn ich nicht wieder einschlafen kann oder mitten am Tag, wenn mich etwas besonders bewegt. Ich tue das doch nicht für ihn, um Gott damit einen Gefallen zu machen, sondern für mich, um so in seiner Nähe zu bleiben oder besser gesagt, um mir mit einem Gebet bewusst zu machen, dass er mir nahe ist zu jeder Tages- und Nachtzeit (Lehrtext).

Gebet: Herr, was für ein Geschenk, dass ich auf dieser Welt sein darf! Dafür danke ich dir. Und auch was für mich hart und schwer ist, lässt mich erkennen, wie kostbar das Leben ist und wie wunderbar. Weiche in guten wie in schlechten Zeiten nicht von meiner Seite. Nimm weg, was mich von dir trennt. Halte mich im Glauben und im Gebet und lass mich in Jesus deine Liebe spüren. Amen

Gebet aus gegebenem Anlass am Hiroshima-Gedenktag:

Gib Frieden, Herr, gib Frieden,
die Welt nimmt schlimmen Lauf.
Recht wird durch Macht entschieden,
wer lügt, liegt obenauf.
Das Unrecht geht im Schwange,
wer stark ist, der gewinnt.
Wir rufen: Herr, wie lange?
Hilf uns, die friedlos sind.

Gib Frieden, Herr, wir bitten!
Die Erde wartet sehr.
Es wird so viel gelitten,
die Furcht wächst mehr und mehr.
Die Horizonte grollen,
der Glaube spinnt sich ein.
Hilf, wenn wir weichen wollen,
und lass uns nicht allein.

EG 430. Aus dem Niederländischen. Übersetzt von Jürgen Henkys

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
 J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.

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8 Kommentare:

  1. Was für ein Geschenk, dass wir mit Gott zu jeder Zeit reden dürfen!
    Danke , dass Sie auch heute ihre Gedanken mit uns teilen, lieber Herr Löhr!
    Kommen Sie gut durch diesen Tag!

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  2. Herzlichen Dank wieder für Ihre tröstenden Worte zur Tageslosung. Möge es doch wieder Frieden geben in dieser wirren Zeit im Moment! Wie gut, dass wir einen solchen Herrn haben, den wir immer wieder um Hilfe bitten dürfen. Einen behüteten Tag allen!

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  3. Möge Gott uns allen im Gebet zur Gewohnheit werden, welch wunderbarer Gedanke, Herr Löhr, ich danke Ihnen von Herzen für die heutige Botschaft und möchte daran arbeiten, schönen Tag, Elisabeth

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  4. Ich danke meinem Gott, dass er mir das Glück gegönnt hat, mir die Gelegenheit zu verschaffen, ihn als den Schlüssel zu unserer wahren Glückseligkeit kennen zu lernen. Ich lege mich nie zu Bette, ohne zu bedenken, dass ich vielleicht den andern Tag nicht mehr sein werde, und es wird doch kein Mensch von allen, die mich kennen, sagen können, dass ich im Umgang mürrisch oder traurig wäre, und für diese Glückseligkeit danke ich alle Tage meinem Schöpfer und wünsche sie von Herzen jedem meiner Mitmenschen.

    Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

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  5. Ich bin Gott und meinen Eltern sehr dank

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  6. Ich bin Gott und meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mir das Beten gelehrt haben und dass ich dies bis heute nie aufhörte. Ja, und dass ich einen Mann gefunden habe, der das auch tut und wir gemeinsam und mit unseren Kindern beten können. Ja, Gott weiß schon was uns bewegt, aber es tut uns gut und gibt uns Kraft.
    Ich wünsche allen einen gesegneten Tag
    Rahel

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  7. Und zu den guten Gewohnheiten gehört es mittlerweile bei uns, Ihre Gedanken über die Tageslosungen zu lesen, die immer eine Beereicherung sind, die immer zum Nachdenken inspirieren, die alltagstauglich sind, die uns Kraft geben, oftmals Trost und für die ich nur immer wieder DANKE sagen kann.
    Und erstaunlich ist, wie ähnlich die Gedanken der Menschen vor 70 oder hunderten von Jahren doch sind...
    Herzliche und dankbare Grüße an uns alle, Annelie

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  8. Wenn du Nachts nicht schlafen kannst,zähle keine Schafe,sondern sprich mit deinem Herrn ,der Himmel und Erde gemacht hat. 🙏

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