Losung: Du hast den Menschen wenig niedriger
gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Psalm
8,6
Lehrtext: Alles, was für das Leben und die
Frömmigkeit nötig ist, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die
Erkenntnis dessen, der uns in seiner Herrlichkeit und Güte berufen hat. 2.Petrus
1,3
Liebe Leserin, liebe Leser,
ob dem Verfasser des Lehrtextes bewusst war, was für eine tiefgründige Wahrheit er geschrieben hat, die zum Herzstück der guten Nachricht Jesu (Evangelium) gehört? Wahrscheinlich. Ob aber auch uns Christen heute das bewusst ist?
Alles ist
Gottes Geschenk
Diese Wahrheit heißt für mich vereinfacht
gesagt: Gott ist immer der Schenkende und wir sind immer die Empfangenden. Das
gilt auch für unseren Glauben und unser Leben als Christen. Für mich folgt
daraus, dass ich mir auf meinen Glauben nichts einbilden kann (wie eigentlich
auch auf sonst nichts, denn was wäre nicht sein Geschenk?). Ich kann und will
daraus keine Bevorzugung noch gar Erwählung gegenüber anderen ableiten. Ich
kann nur in Demut dankbar sein und mir auch den Appell im Anschluss an den
Lehrtext gesagt sein lassen:
Der Appell in 2. Petrus 1,5-8
Zusammengefasst heißt er für mich: „Gott hat alles getan, dass ich aus meinem Glauben auch was machen kann. Nun also soll als nächster Schritt folgen, dass ich mich sittlich bewähre, daraus Erkenntnis gewinne, die wiederum zur Selbstbeherrschung führen soll. Diese würde mir helfen, im Glauben standhaft zu werden, woraus Frömmigkeit wüchse und daraus Liebe zu meinen Glaubensgeschwistern. Sozusagen als Höhepunkt führe das dazu, als Christ alle (!) Menschen zu lieben (2. Petrus 1,5-8 nach der Übersetzung der Gute-Nachricht-Bibel)
Orientierungshilfe
statt Befehl
Wow, ein strammes Programm! Jetzt muss ich
aber aufpassen, dass jenes Geschenk Gottes nicht unversehens zum Druckmittel
wird und ich mich überfordert fühle. Ja, ich kann dieses Programm für ein Leben
als Christ akzeptieren. Aber ich kann es nicht unbedingt erfüllen. Es bleibt für
mich eine Orientierungshilfe, die mir sagt, in welche Richtung es mit mir gehen
soll.
Gott behält auch da die Initiative, dass
er mir hilft, im Rahmen meiner Möglichkeiten so zu leben, dass mein Glaube alltagstauglich wird. Schließlich ist das
Ganze kein Selbstzweck. Es geht gar nicht in erster Linie um mich, sondern um sein Ziel, dass durch mich und meine Glaubensgeschwister alle (!) Menschen Gottes Liebe
spüren. Und wo wir dabei versagen, ist er es in Jesus, der uns vergibt und
wieder neuen Glauben, neue Kraft und neue Liebe schenkt. Worum es aber nicht geht, ist, dass wir andere belehren, so zu leben. Da habe ich schon genug mit mir selbst zu tun.
Zusammenfassung
Ich fasse noch einmal zusammen. Gott hat mir mit Jesus die Voraussetzung geschenkt, dass ich aus
meinem Glauben etwas machen kann:
- Jesus erkennen,
- im Glauben standhaft bleiben,
- treu (fromm) sein,
- meine Glaubensgeschwister lieben und
- mit ihnen alle Menschen.
Das alles ist kein Befehl, sondern eine Orientierung auf dem Weg zu einem gelingenden Leben.
Gebet: Herr, dir vertraue ich. Du überlässt mich nicht mir selbst und den Zeitströmungen, die mich mal hierhin und mal dorthin treiben. Du gibst mir Jesus als Weg, auf dem ich durch die Höhen und Tiefen des Lebens komme. Wenn ich nicht mehr weiter weiß, führst du mich. Wenn mich die Kraft verlässt, trägst du mich. Wenn Katastrophennachrichten auf mich einstürzen, muss ich mich nicht fürchten, denn du bist bei mir und tröstest mich. Das gibt mir immer wieder neuen Lebensmut und Zuversicht. Lass mich deine Liebe spüren, dass auch ich dich in meinen Mitmenschen lieben kann. Amen
Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag!
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere
Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen
über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und
Wahrheit“
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Danke und einen gesegneten Sonntag!🙏
AntwortenLöschenAmen
AntwortenLöschen🙏
AntwortenLöschenDanke Herr, dass du mir immer wieder die Orientierung neu gibst. Es tut gut zu wissen, Du bist für mich und meine Mitmenschen da ein großer Trost! Ich wünsche einen gesegneten und behüteten Sonntag allen.
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