Mittwoch, 25. August 2021

Schwule Gotteskinder hl

Losung: Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn und schuf sie als Mann und Frau. 1.Mose 1,27 

Lehrtext: Im Herrn ist weder die Frau ohne den Mann noch der Mann ohne die Frau; denn wie die Frau von dem Mann, so ist auch der Mann durch die Frau; aber alles von Gott. 1.Korinther 11,11-12

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

jetzt packe ich den Stier der Homophobie, also der Angst vor Homosexuellen, bei den Hörnern und frage dich:
Wie stehst du dazu? Schuf Gott auch sie zu seinem Bilde? Schuf er sie als Schwule und Lesben so wie er auch diejenigen, die nicht homosexuell sind, zu seinem Bild geschaffen hat? Du merkst schon an meinen sperrigen Formulierungen, wie kompliziert es ist, sich angemessen auszudrücken. Und dann gibt es ja auch noch die sogenannten Diversen, die noch einmal geschlechtlich ganz anders empfinden.

Für mich war das früher kein Thema. Die Schwulen, das waren Sonderlinge, über die wir Heranwachsenden uns lustig gemacht haben. Damit war das Thema erledigt. Ich kannte auch keine, weil sie sich nicht zu erkennen gaben. Sie fürchteten zurecht, dann diskriminiert zu werden. Heute schäme ich mich dafür.
Ich weiß von evangelikalen Christen, die mit Bibelworten Homosexualität verurteilt haben bis, ja bis sie ein homosexuell veranlagtes Kind hatten. Im guten Fall haben sie ihre Einstellung korrigiert und es genauso angenommen wie die anderen Kinder. Im bösen Fall, haben sie ihr Kind verstoßen und schwere Schuld auf sich geladen.
Spätestens wenn Homosexualität in der Familie zum Thema wird, steht die eigene Einstellung gegenüber Schwulen auf dem Prüfstand.
Heute kann jeder, der will, wissen: Homosexuelles Empfinden ist keine Krankheit, sondern eine Veranlagung, mit der ein Mensch auf die Welt kommt. Sie kann nicht „geheilt“, sie kann nur akzeptiert werden. Und Barmherzigkeit und Liebe überbieten bei weitem die wenigen, negativen Bibelstellen zu diesem Thema, die oft noch falsch verstanden werden.

Alle kommen wir von Gott, der alles geschaffen hat (Lehrtext), egal welche sexuelle Orientierung, Hautfarbe oder Religion jemand hat. Und alle sind wir seine Kinder zu seinem Bilde geschaffen. Das gibt jedem einzelnen von uns seine Würde.

Gebet: Herr, du allein weißt, warum jeder Mensch so ist, wie er ist. Jeder ist einzigartig und kommt mit bestimmten Eigenheiten auf die Welt. Jeder braucht einen Platz, wo er von anderen akzeptiert wird und so sein darf wie er ist. Auch ich. Danke, dass ich von meinen Mitmenschen angenommen bin und nicht diskriminiert werde. Darum will auch ich die annehmen, die es schwer haben und die, die schwierig sind. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr

PS: Gestern ist Charlie Watts gestorben, der Schlagzeuger der Rolling Stones. Er wurde 80 Jahre. Bin seit Herbst 1964 Fan der Stones und besonders ihres uneitlen Drummers. Ohne ihn gibt es Stones für mich nicht mehr. Hier zu seinem Andenken einer der bekanntesten Songs der Band: Angie

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6 Kommentare:

  1. Ich bin richtig froh darüber,dass einmal ein Mann der Kirche dieses Thema aufgreift.
    Ich habe einen schwulen Sohn und hatte nach den Bibelstellen immer Angst,dass Gott .....ihn nicht annimmt.
    Heute sehe ich das anders.
    Ja Jesus ist für alle Menschen gestorben und wieder auferstanden,egal welche Sexualität,Hautfarbe usw.sie haben.
    Auch ich habe Fehler ,Ecken und Kanten und bin dankbar das ich so angenommen werde,zumindest von Einigen.
    Darum habe ich keine Angst mehr um mein Kind (Erwachsen),er ist und bleibt mein Kind,ich weiss Gott hat ihn so geschaffen und nimmt ihn so an,denn es geschieht nichts,was er nicht will.
    Danke für diese offenen Worte.

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  2. Inzwischen sehe ich das genauso und bin dankbar für diese Auslegung. Wir sind in unserem Glauben immer wieder mit Zweifeln konfrontiert. So auch bei den Themem Homosexualität und Intersexualität. In meiner Großfamilie und im Freundeskreis gibt es liebe Menschen, die beiden Gruppen angehören. Für mich gab es immer die Frage, wenn wir von Gott geschaffen sind und Gott unfehlbar ist, wie ist es dann zu erklären, dass sich Menschen zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen und bei Neugeborenen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane angelegt sind? Heute weiß ich, es ist keine Krankheit, die es zu heilen gilt. Aus Berichten habe ich erfahren wieviel Leid es für die Betroffenen mit sich bringt, bis sie zu ihrer Veranlagung stehen können. Jeder von uns ist "ein Gedanke Gottes und ein genialer noch dazu" so heißt es in einem Lied von Jürgen Werth. Das ist gewiss. Übrigens habe ich gestern auch zum Thema Homosexualität u.a. einen bemerkenswerten Bericht "Weiter streiten - oder Einheit wagen" von Ulrich Eggers in der Zeitschrift "Aufatmen" gelesen. "Ein Freund von Ulrich Eggers sagte mit Blick auf die zunehmende Entfremdung und Polarisierung:Ich frage mich immer, was den Teufel in so einer Situation ärgern würde - und das tut er." Also lieben wir einander bedingungslos, wie Jesus es uns vorgelebt und dazu berufen hat. Was ich nicht verstehe und erklären kann, dass lass ich so stehen und bitte Gott um seinen Rat, wie ich mich richtig verhalten kann. Das Gebot der Liebe steht über allem und ist ein guter Wegweiser.

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  3. Danke liebe Waltraut für Deinen Kommentar.

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  4. Ich denke, es geht in der theologischen Frage nicht darum, ob man homosexuell veranlagte Menschen ausschließen soll. Es ist klar, dass jeder Mensch gleichermaßen auf die Gnade Gottes angewiesen ist. Alle haben gesündigt. Jeder braucht Jesus.
    Was vielmehr eine Frage ist, ist die Frage nach der homosexuellen Ehe in der Kirche. Für mich als Theologiestudent ist es eine wichtige Frage, denn ich werde nach meiner Meinung gefragt und werde eventuell in der Zukunft selbst Ehepaare trauen.

    Meine Herangehensweise an solche Fragen ist biblisch-theologisch. Was sagt die BIbel denn zu dieser Frage?

    Ich denke Römer 1,18 spricht eine klare Sprache. Für mich ist es eindeutig, dass die Ehe ein Bund mit Gott und exklusiv für Mann und Frau vorgesehen ist. Andere Sichtweisen gründen vielleicht auf guten Motiven, sind jedoch nicht mit der Bibel zu begründen.
    Zu sagen, dass manche Menschen eben so geboren sind, ist möglich. Jedoch weis die Wissenschaft bis heute nicht wirklich, wo homosexualität herkommt. "Nature or nurture?"
    Das ein Mensch ein Verlangen nach gewissen Dinge hat, bedeutet nicht, dass dieses Verlangen gut ist. Das jeder Mensch ursprünglich im Ebenbild Gottes geschaffen wurde zu zitieren lässt außer Acht, dass es einen Sündenfall gegeben hat. Der Mensch ist nicht nur gut, sondern auch böse (1 mo 8,28).
    Die Schöpfung ist gefallen.
    Der Mensch hat auch sündige Verlangen.
    Nicht alles, was der Mensch will ist deswegen von Gott so gewollt.

    Ich denke, dass homosexuelles Verlangen zu haben nicht schlimm ist. Es bewusst mit Absicht aus zu leben ist aber Sünde, dass sagt die Bibel in Römer 1,18 klar.
    Als ich diese Frage gewälzt habe, habe ich mir viele Vorträge zu dem Thema angehört. Und alle, die das Fazit hatten das gelebte Homosexualität richtig ist, haben sich entweder gekonnt um Römer 1,18 herum-gemogelt oder eine Auslegung gebracht, die so weit weg vom Text war das es nur noch lächerlich wurde.

    Ich denke nicht, dass Homosexuelle Menschen weniger Wert sind, oder ihre Sünden schlimmer als andere sexuelle Sünden sind. Wir als Kirche sollten diesen Menschen ein Zuhause bieten wollen! Das heißt aber nicht, das Ehe zu nennen was Gott Sünde nennt.

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    1. Danke für deinen Kommentar, sehe ich genauso.

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  5. Hat Paulus nicht auch was von Frauen geschrieben, die sich verhüllt sollen und schweigen??

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