Losung: Ich will ihnen ein anderes Herz geben und einen neuen Geist in sie geben. Hesekiel 11,19
Lehrtext: »Kehrt um zu Gott!«,
forderte Petrus sie auf. »Jeder von euch soll sich auf den Namen von Jesus
Christus taufen lassen! Dann wird euch Gott eure Sünden vergeben, und ihr
werdet den Heiligen Geist empfangen. Euch und euren Kindern gilt diese Verheißung und allen, die fern sind, so
viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. Apostelgeschichte 2,38+39
Liebe Leserin, lieber
Leser,
was könnte der neue
Geist sein, von dem die Losung spricht? Ich glaube, er hilft mir, dass ich nicht immer nur alte Formeln wiederhole, sondern Gott,
mich und die Welt anders als üblich verstehe.
Normalerweise ist Gott für viele sowas wie ein Supermensch, der denkt und sich verhält wie Menschen es
tun nur eben in allem besser, größer, mächtiger. Da projiziert der Mensch sein
eigenes Bild in überhöhter Form an den Himmel und nennt es dann Gott. So aber betet
er letztlich sich selbst an.
In der Vorstellung von Chinesen ist Gott dann ein Chinese. In der Vorstellung der Schwarzafrikaner ist er schwarz. In der Vorstellung der Schwaben ist er ein Schwabe, ist er, was uns vertraut ist: weiß, ordentlich, tüchtig und deutsch. Und er soll tunlichst die Werte, Moral und Sitten unserer Kultur teilen. Doch Gott ist Gott und kein Mensch. Er ist anders.
Ja, auch wir können andere
lieben, Familienmitglieder und Freunde, aber nicht bedingungslos und nicht
jeden. Und schon gar nicht unsere Feinde. Wir wollen das auch nicht. Ja, wir
sind bereit, anderen entgegenzukommen. Doch irgendwie erwarten wir auch eine
Gegenleistung, wenigstens Freundlichkeit und Dankbarkeit. Und ja, wir sind
tolerant, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Mit Verbrechern und Extremisten
wollen wir lieber nichts zu tun haben. Sie gehören bestraft. Gut, wenn sie
hinter Schloss und Riegel sind. Und manche von uns fürchten sich regelrecht vor
Obdachlosen, Behinderten, Schwerkranken und Toten.
Nun, das ist von mir vielleicht jetzt etwas pauschal und vereinnahmend ausgedrückt. Möglicherweise hast du ein anderes Bild von dir.
Gott hat keine Berührungsangst
Gott aber ist Gott und
kein Mensch. Er ist anders. Er hat keine Berührungsangst vor nichts und
niemandem und auch sonst keine Angst. Er erwartet nichts von seinen
Menschenkindern, gar nichts, weil er jeden von uns durch und durch kennt und
weiß, wozu wir in der Lage sind. Darum straft und verdammt er nicht. Aber
leider belohnt er auch nicht, wie sehr ich mich anstrenge, bei ihm lieb Kind zu
sein. Er gibt jedem das Seine und wird jedem gerecht. Und er liebt jeden
Menschen bedingungslos, jeden Schuldigen, auch den Verbrecher und Terroristen –
doch nicht die Schuld und das Verbrechen. Er kann unterscheiden zwischen dem
Menschen und seinen Taten. Seine Zuwendung gilt nicht zuerst denen ganz oben,
sondern denen ganz unten. Doch er verachtet auch die Reichen und Mächtigen
nicht.
Und der Lehrtext? Sagt er nicht, dass ich erst bestimmte Vorleistungen erbringen muss wie Bekehrung und Taufe, bevor Gott mir vergibt? Ja, das sagt er. Und ich sage: Gott ist doch kein Krämer, der sich von mir mit bestimmten Leistungen "bezahlen" lässt bevor er zu einer Gegenleistung bereit ist. Er selbst hat in Christus „das Lösegeld“ für mich bezahlt (Markus 10,45; 1. Timotheus 2,6), hat die Leistung erbracht, wozu ich nicht in der Lage bin. Warum es in der Apostelgeschichte anders steht, hat mit ihrem Verfasser zu tun.
Sein Geist vertreibt die Furcht und schafft Vertrauen
Den neuen Geist, von
dem in der Losung die Rede ist, hat Gott uns mit Jesus Christus gegeben. Er ändert und erfüllt die Herzen. Er ist kein
Menschengeist, sondern Gottes heiliger Geist. Einer, der das Herz weit macht
für seine Geschöpfe, für die Mitmenschen und seine Welt. Der die Furcht
vertreibt und Vertrauen schafft. Der nicht ablehnt, sondern annimmt. Der nicht
fordert, sondern schenkt. Nicht straft, sondern vergibt. Nicht verletzt,
sondern heilt. Ich kann ihn nicht besitzen, aber darauf vertrauen, dass er
immer wieder auch zu mir kommt so wie zu dir und allen, die offen sind für ihn.
Gebet: Herr, ohne den Geist Jesu weiß ich nicht, wer und wie du zu mir bist. Ohne den Geist des Evangeliums verstehe ich die Bibel nicht. Ohne deinen befreienden Geist kann ich mich dir nicht öffnen. Du wirst mir deinen Geist geben, damit ich dir vertrauen kann. Amen
Herzliche
Grüße!
Ihr / dein Hans
Löhr
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