Losung: Hilf deinem Volk und segne dein Erbe und weide und trage sie ewiglich! Psalm 28,9
Lehrtext: Ihr seid das Volk, das er sich zu eigen machte, damit ihr verkündet die
Wohltaten dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen
hat. 1.Petrus 2,9
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Wir sind das Volk!“ –
das war im Herbst 1989 in den Straßen von Leipzig der vieltausendstimmige Chor,
der die Mächtigen von SED und Stasi zittern ließ. Jetzt konnten sie die
Demonstranten nicht mehr als Feinde der Republik ausgrenzen. Jetzt wussten sie:
Das Volk, jedenfalls eine große Zahl von Bürgerinnen und Bürgern, steht nicht
mehr hinter uns. Wir haben sie uns zu Gegnern gemacht.
„Wir sind das
Volk Gottes!“ (Lehrtext) Das können wir
sagen hinter verschlossenen Türen und draußen auf den Straßen. Doch auch wir
grenzen damit niemand aus. Wir laden alle ein, alle, das mit uns zu sagen. Jeder
Mensch gehört zu seinem Volk. Jeder wird in „Gottes wunderbares Licht gerufen“.
Es scheint allen, sogar mir.
Bei Gott gibt es
keine Exklusivrechte und keinen Absolutheitsanspruch, schon gar nicht für
Christen. Eigentlich schade. Ich wäre gern was Besonderes, was nicht alle
anderen ebenfalls sind. Die Muslime halten sich doch auch dafür und ebenso die
Mächtigen der katholischen Kirche. Offiziell sind wir Evangelischen in ihren
Augen noch immer keine Kirche, sondern bloß eine Glaubensgemeinschaft – trotz aller
Ökumene.
Na und? Ich lass
mir von ihnen doch nicht vorschreiben, wer oder was ich für Gott bin. Ja, ich
gehöre zu seinem Volk und bin sein Kind. Das sagt das Evangelium, die frohe (!) Botschaft von Jesus. Und ja, der
Papst und die Kardinäle und erst recht alle Katholiken gehören auch dazu. Und die
Mullahs und Imame und erst recht die Muslime. Und genauso die
Buddhisten, Hindus, Atheisten und Juden. Alle sind sie Gottes Geschöpfe, alle gehören sie zu seinem Volk, sogar die Evangelischen.
Ob sie das wissen oder nicht, ob sie das
glauben oder nicht, spielt für Gott keine Rolle, nur für uns Menschen. Genauso
wenig hat es eine Rolle gespielt, ob ich als Kind wusste, dass ich Deutscher
bin. Ich war damals so oder so vom deutschen Rechtssystem geschützt und niemand
durfte mit mir machen, was er wollte.
Aber wollte ich nicht was Besonderes sein? Bin ich doch, wenn auch mit allen anderen zusammen, auch mit dir. Und, unterscheidet mich denn nichts von ihnen? Habe ich denn keinen Vorteil, dass ich Christ bin? Doch, ich muss mich nicht mehr abgrenzen und niemand ausgrenzen. Ich darf mich darüber freuen, dass ich so viele Menschengeschwister habe und mit ihnen einen Vater, dem ich vertraue.
Gebet: Herr, du bist der Vater der Menschen und wir alle sind deine Kinder. Du
bist für jeden da und grenzt niemand aus. Du wirst mir den Blick geben, dass
auch ich sie alle als meine Schwestern und Brüder sehen kann. Amen
Herzliche
Grüße!
Ihr / dein Hans
Löhr
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Ich lese jeden Morgen Ihren Blog,fast jeden Morgen finde ich darin die richtigen Worte,die ich brauche,als ob sie für mich geschrieben wurden,natürlich auch für alle anderen Gotteskinder.
AntwortenLöschenSie lehren mich zu verstehen.
Jeder Mensch ist etwas besonderes,weil jeder vom Vater besondere Gaben bekommen hat.
Wir müssen sie nur sinnvoll nutzen,so wie Jesus es uns gelehrt hat.
Zum Wohle "Aller".
Mir fällt es nicht immer leicht,das umzusetzen,besonders wenn es nicht meinen Vorstellungen
entspricht. Ich Frage mich dann immer öfter was würde Jesus jetzt tun und bete um Hilfe,Führung,um Vertrauen,Liebe und Mut.
Ich weiss, das Gott weiß was ich brauche und er schon vorgesehen hat was zu tun ist.
Wie in vorherigen Auslegungen erleichtert mich das Gebet und das
Abgeben und lenkt mich oft davon in diesem Moment ab eine spontane Handlung oder Meinung zu äussern, die nicht immer richtig wäre.(Ich bin sehr emotional)
DANKE Vater im Himmel,Herr Jesus und auch Ihnen Pastor Löhr.
Danke für die weltoffene Auslegung. Ich denke genauso wie Sie und fühle mich dadurch in meinem Glauben gestärkt und ermutigt. Wir bräuchten in unserer Welt viel mehr Menschen wie Sie, vor allem in unsdren Kirchen. Seien Sie gesegnet!!
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