Montag, 27. Dezember 2021

Mut und Kraft zur Selbstkritik hl

Losung: Du sprachst: Ich bin unschuldig; der HERR hat ja doch seinen Zorn von mir gewandt. Siehe, ich will dich richten, weil du sprichst: Ich habe nicht gesündigt. Jeremia 2,35 

Lehrtext: Seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch dargeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi. 1. Petrus 1,13 

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennst du viele Erwachsene, die zugeben, dass sie immer wieder mal Fehler machen und sich irren? Die dann auch bereit sind, um Entschuldigung zu bitten, auch ein Kind?
     Nun ja, in der Beichte vor Gott ist es leicht, selbstkritisch zu sein, das eigene Versagen zu bekennen und um Vergebung zu bitten, vor allem, wenn das in der Stille geschieht und kein Mensch hört. Aber vor Menschen ist das für viele eine unüberwindliche Schwierigkeit. Man fürchtet dann, Schwäche zu zeigen, wo man eigentlich doch stark sein will. Denn zu seinen eigenen Fehlern zu stehen und um Verzeihung zu bitten, dazu musst du stark und erwachsen sein. Wer aber meint, seine Schwächen verstecken und nach außen untadelig auftreten zu müssen, wem es bis zur Unaufrichtigkeit wichtig ist, die Fassade bürgerlicher Wohlanständigkeit aufrechtzuerhalten, der ist wahrhaft schwach.
     Niemand ist immer korrekt, niemand hat nur Stärken, niemand macht alles richtig. Wer das sagt oder den Anschein erweckt, hat ein großes Problem, ist eine Zumutung für andere und selbstgerecht (Losung).
     Wenn ich den heutigen Lehrtext lese, wird mir klar, wie falsch es wäre, die Hoffnung auf mich selbst zu setzen. Wie, ich soll auf mich selbst hoffen, auf meine Stärken, meinen Besitz, mein Ansehen, meinen Einfluss? Die Bibel nennt solche Menschen zu Recht Narren, deren Leben morgen schon zu Ende sein kann (Lukas 12,16-21) und die dann nichts, aber auch gar nichts aus der Welt hinausbringen, weil sie auch nichts hineingebracht haben (1. Timotheus 6,7). Die Bibel sagt mir ein ums andere Mal, dass ich meine Hoffnung auf Gott setzen soll. Er hat die Macht und Kraft mir den Weg durchs Leben zu zeigen und mich zu behüten. Ich weiß nicht, was kommen wird. Aber er. Und darum hoffe ich nicht auf mich, sondern auf ihn.

Gebet: Ach Herr, wie sollte ich mich auf mich verlassen, da ich doch meine Grenzen und Schwächen kenne! Ich kann mich nicht auf mich selbst stützen und mich nicht in der eigenen Hand wärmen. Und auch meine Mitmenschen kommen an ihre Grenzen, wenn sie mir Mut machen wollen. Du allein bist der Fels, auf dem ich stehe, die Hand, an der ich Halt finde, das Licht, das mir den Weg weist. Auf dich will ich vertrauen. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr

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