Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Ich möchte mit euch in der Stille um den Segen für die Predigt beten: …..
Blasinstrument: „Alle Jahre wieder“, 1 Vers
Liebe Freundinnen und Freunde,
was hättest
du gesagt, wenn die neue Regierung beschlossen hätte, dass Weihnachten heuer
ausfallen muss? Ich hätte gesagt: Für euch vielleicht, aber nicht für mich. Ihr
könnt noch so viel beschließen, Weihnachten könnt ihr nicht verhindern. Das
kann kein Mensch. Denn
Alle
Jahre wieder / kommt das Christuskind /
auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.
Dieses Kind in der Krippe ist von keiner Macht der Welt
aufzuhalten.
Weihnachten wird es für dich. Für wen sonst?
Alle Jahre
wieder wird es Weihnachten für dich seitdem du lebst und solange du lebst und
darum auch heute. Du hast darauf keinen Einfluss. Es geschieht einfach. Zwar
könntest du sagen: „Nein, ich brauche das nicht. Ich kann damit nichts
anfangen.“ Trotzdem kommt Jesus auch heute auf die Erde nieder wo die Menschen
sind, wo du bist. Er kommt zu dir. Zu wem denn sonst? Daran kann keine
Regierung der Welt und auch sonst niemand was ändern, nur du, wenn du dich ihm
verschließt.
Aber warum
solltest du das tun? Du kannst dich öffnen und sagen: „Ja, Weihnachten darf
nicht ausfallen. Deshalb bin ich jetzt hier. Ich will wieder die Worte hören
und die Lieder singen, die mir gut tun, die heilen, was mir weh tut und was
zerbrochen ist. Ich wünsche mir Frieden in meinem Herzen und mit denen, die mir
nahestehen.“
Ich weiß
nicht, wie dir heute zumute ist, aber mich tröstet, dass es allen Widerständen zum
Trotz immer wieder Weihnachten wird. Daran ändert das Wetter nichts, aber auch
nicht die Corona-Pandemie, nicht die drohende Deponie in Sommersdorf mit
giftigem Schutt noch ein anderes gesellschaftliches oder politisches Problem.
Daran ändert auch nicht, ob du mit einem leichten oder
einem schweren Herzen gekommen bist.
Viele
in unserem Land feiern Weihnachten, ohne dass sie noch wissen, worum es geht.
Sie scheinen die Geschichte von der Geburt Jesu im Stall nicht zu brauchen,
auch keinen Gottesdienst. Ihnen reichen der Weihnachtsmann, der Christbaum, die
Geschenke und ein festliches Essen. Soll man das verurteilen? Nein. Denn gerade
für Menschen wie sie ist Jesus auf die Erde gekommen, nicht um zu drohen oder
zu strafen, sondern um ihnen Gottes Liebe zu bringen und die gute Nachricht zu sagen: „Du bist ein
Gotteskind wie ich. Dein barmherziger Vater vergisst dich nicht und lässt dich
nicht im Stich. Vertraue einfach, dass es so ist. Du wirst erleben, wie gut dir
das tut.“ Das ist heute die gute Nachricht unter all den schlechten.
Vielleicht
war es auch dem einen und der anderen hier jahrelang egal, worum es wirklich an
Weihnachten geht. Doch auf einmal hat sich in ihrem Leben etwas geändert und
sie sind nachdenklich geworden.
So
haben auch in diesem Jahr Eltern ihre Kinder taufen lassen. 20 waren es in
unserer Pfarrei. Offenbar lag ihnen daran, dass ihr Baby in der Taufe gesegnet
und von Gott behütet wird. Plötzlich erwacht da die Frage: ‚Woher kommen wir
eigentlich? Was darf ich für mich und mein Kind hoffen? Was ist im Leben
wichtig?‘ Und dann fangen viele wieder an zu beten, dieses Mal mit ihren
Kindern und sie feiern anders Weihnachten als bisher. Manche bauen nach langer
Zeit wieder eine Krippe auf, erzählen die Geschichte von Bethlehem und singen
ohne Scham: „Ihr Kinderlein kommet“.
Aber
auch das ist in diesem Jahr geschehen: 20 Menschen in unserer Pfarrei sind
gestorben und wurden kirchlich bestattet. Offenbar lag den Angehörigen daran,
dass tröstende Worte gesagt werden. Dass ihre Toten noch einmal gesegnet werden
bevor das Grab zugeschüttet wird und man für sie ein letztes Vaterunser betet.
Und nun feiern die Familien Weihnachten heute ohne Opa oder Oma, ohne die
verstorbene Mama oder den Papa oder die Schwester, den Bruder und wer sonst
gegangen ist. Da klingt für sie „Stille Nacht, heilige Nacht“ anders als sonst
und mancher horcht auf, wenn es heißt: „Durch der Engel Halleluja / tönt es
laut von fern und nah: / Christ, der Retter, ist da!“ Gibt es vielleicht
doch eine Hoffnung. Gibt es eine Rettung auch aus der letzten Not, aus dem Tod
und hat das was mit dem Jesuskind zu tun?
Für die glücklichen Eltern und ihre Kinder wie für die, die um
einen Menschen trauern, der ihnen nahestand – für sie alle ist es auch heute
wieder Weihnachten geworden. Ihnen allen und dir und mir bringt Jesus Gottes
bedingungslose Liebe. Sie will dich trösten. Sie will dir versichern: ‚Du musst
auf dieser Erde keine Angst haben; denn du bist nicht verloren, weder in den
guten noch in den schlechten Zeiten.‘ - Ich selbst wusste dieses Geschenk lange
Zeit nicht wirklich zu schätzen. Jetzt weiß ich es.
Blasinstrument:
„Alle Jahre wieder“, 1 Vers
Alle
Jahre wieder kommt das Christuskind
Auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.
Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus,
Geht auf allen Wegen mit uns ein und aus.
Das sind
einfache Worte und doch voll Kraft. Sie sprechen vom Segen im Haus, der hilft,
miteinander gut auszukommen und sich immer wieder zu vertragen. Sie sagen: Wo
du auch bist, du bist nicht allein. Auf allen deinen Wegen ist das
Christuskind, ist Jesus mit dabei. Er teilt mit dir Freude und Leid. Du merkst
vielleicht nichts davon. Du wunderst dich vielleicht manchmal, warum es in
deinem Leben doch immer weiterging gerade dann, als du dachtest, du seist am
Ende. Warum plötzlich eine Tür aufging, obwohl du keinen Ausweg mehr gesehen
hattest. Und da sagen die letzten Zeilen unseres Liedes vom Christuskind:
Steht
auch dir zur Seite still und unerkannt,
Dass es treu dich leite an der lieben Hand.
„Still und unerkannt“ steht mir Jesus zur
Seite. Er drängt sich mir nicht auf. Er hindert mich nicht, so
zu leben, wie ich es für richtig halte, aber wenn ich ihn brauche, ist er da,
ist er nur ein Gebet weit weg. Dann kann ich aus der Hand legen, was ich
krampfhaft festgehalten habe, meine Sorgen, meine Probleme, meine Ängste
und kann sie ihm geben.
Alle Tage wieder
Vielleicht
gehörst auch du zu denen, die an diesem Heiligen Abend nachdenklich werden und
sich fragen: Kann es wirklich sein, dass der Glaube so eine gute Kraft ist? Dass aus ihm immer wieder neuer Lebensmut kommt trotz mancher Rückschläge und
Enttäuschungen? Für mich ist das so. Warum nicht auch für dich? Probier’s aus.
Sage: „Mein Gott, lass mich spüren, dass du für mich da bist.“
Auch heuer
ist es wieder Weihnachten geworden trotz allem, was die Freude trübt. Doch ich
will mir die Freude, die der Engel von Bethlehem allen Menschen verheißen hat,
nicht nehmen lassen. Und du sollst das auch nicht. Öffne dich heute aufs Neue der
Liebe, die Gott dir mit dem Kind in der Krippe schenkt, damit sie dich erfülle und du sie an andere weitergeben kannst.
Alle Jahre wieder feiern wir Jesu
Geburtstag. Aber alle Tage wieder ist
er für uns da. Amen
Gebet:
Ich steh‘ an deiner Krippe hier,
o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring‘ und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel‘ und Mut, nimm alles hin
und lass dir’s wohl gefallen.
(Text: Paul Gerhardt, 1653)
Frohe und gesegnete Weihnachten!
Ihr / dein Hans Löhr
Guten Morgen Hans,
AntwortenLöschenwie gut, dass Sie mich/uns immer wieder an Ihren Gedanken teilhaben lassen. Herzlichen Dank für dieses Geschenk, dass Sie mir/uns an Ihren guten und schlechten Tagen machen. Ich mag es, dass sich die Menschen auf Ihrem Block gut gegenseitig aushalten. Das ist so kostbar und in der realen Welt zu einem seltenen Gut geworden. "...Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus...". Es tut gut, diesen Segen in Ihren Worten zu spüren. Danke, dass Sie sich vom Herrn gebrauchen lassen und Ihre Version von der Liebe unseres Herrn Jesus weitergeben. Das berührt mein Herz.
Gnade sei auch mit Ihnen und das Geschenk seines übernatürlichen Friedens.
Ich wünsche allen, dass Sie Weihnachten besinnlich und in Frieden daheim verbringen können. Und allen, insbesondere denen, denen es gerade nicht so gut geht, dass sie nach Jesus rufen und seine Wärme und Nähe spüren.
Für mich wünsche ich mir, dass ich heute und morgen beim Arbeiten immer wieder Zeit finde, um mich auf den Herrn zu besinnen.
Herzliche und gesegnete Weihnachtsgrüße aus der Nähe von Magdeburg
sendet Sylvana
Ich bedanke mich für die Losungen über das ganze Jahr. Ihre Losungen Herr Löhr berühren meine Seele.
AntwortenLöschenIch wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest voller Freude. LG Manfred.
Vielen Dank für die wohltuende Predigt, die ich jedem vermitteln möchte. Auch Ihnen gesegnete Weihnacht und vielen Dank für den Dienst, den sie uns mit diesem Blog erweisen. Luebe Grüße aus,dem hohen verschneiten Norden Deutschlands
AntwortenLöschenDanke für diese wundervollen Gedanken in dieser Predigt. Ich wünsche Ihnen und allen Lesern dieses Blocks frohe gesegnete Weihnachten. Bleibt behütet und der Friede Gottes der höher ist als alle Vernunft bewahre unsere Herzen und Sinne. AMEN.
AntwortenLöschenDanke für diese Predigt! Dieses Jahr konnte ich aus verschiedenen Gründen nicht wie sonst am Heiligabendgottesdienst teilnehmen und habe so etwas vermisst.
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