Losung: HERR, lass den Geringen nicht beschämt davongehen. Psalm 74,21
Lehrtext: Elisabeths Nachbarn und Verwandte hörten, dass der Herr große Barmherzigkeit an ihr getan hatte, und freuten sich mit ihr. Lukas 1,58
Liebe Leserin, lieber Leser,
die damals Geringsten unter den Geringen, die "Hirten auf dem Felde" wurden reich beschenkt mit der frohen, himmlischen Nachricht: "Denn euch ist heute der Heiland (Retter) geboren, welcher ist Christus, der Herr."
Konnten sie sich davon etwas abbeißen? Nein. Aber diese Nachricht hat den Hunger ihrer Seele gestillt. Auch sie wollten endlich einmal wahrgenommen werden, wollten wertgeschätzt sein. Sie, die Letzten, wollten auch einmal die Ersten sein. Und sie erfuhren "Wohlgefallen", nicht von ihren Chefs, sondern von Gott höchstpersönlich. Mehr geht nicht. So jedenfalls erzählt es Lukas in seiner wunderbaren Weihnachtsgeschichte.
Starkes Selbstwertgefühl
Die Hirten blieben Hirten: arm und verachtet. Aber nun hatten sie ein starkes Selbstwertgefühl. Von Gott beachtet zu sein, das gab ihnen die innere Kraft, auch äußere Schwierigkeiten zu bestehen. Nein, die Geringen gingen nicht beschämt von der Krippe. Im Gegenteil. "Sie lobten und priesen Gott." Und du?
Ich will nicht behaupten, dass du zu den Geringen gehörst. Aber das weiß ich von mir, dass man sich manchmal selbst entwertet oder dass Dinge geschehen, die das Selbstbewusstsein schwer ankratzen.
Elisabeth war auch eine von den eher Geringen, weil sie kinderlos blieb. Das war damals eine schwere Schmach. Doch dann brauchte Gott sie, um ein bestimmtes Kind zur Welt zu bringen.
Zuwendung und Aufgabe
Ich lerne aus beiden Geschichten: Wen Gott mit seiner Zuwendung beschenkt, der bekommt von ihm auch eine Aufgabe: Jene Hirten waren die Ersten, die dass Evangelium, die frohe Nachricht von Jesus verbreiteten. Und Elisabeth gebar den Johannes, der später seinen Cousin Jesus taufen würde.
Und du? Dir wendet sich Gott ebenfalls zu. Denn auch du bist ein Mensch seines Wohlgefallens. Was könnte deine Aufgabe in diesen vorweihnachtlichen Tagen sein? Wem kannst du zeigen, dass du ihn achtest egal welche Stellung er in der Gesellschaft einnimmt? Und wie ist es mit dir selbst? Schätzst du dich, statt dich mit Selbstvorwürfen und Missachtung zu beschämen?
Gebet: Herr, du liebst die Geringsten unter deinen Menschenkindern und willst, dass ich dich in ihnen ehre. Das fällt mir schwer, weil sie sich oft gar nicht so verhalten, wie ich möchte. Doch sie zu achten kostet mich nicht weniger Überwindung als dich, mich zu lieben. Daran will ich denken, nicht nur zur Weihnachtszeit. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen