Losung: HERR, sei du mit mir um deines Namens willen; denn deine Gnade ist mein Trost: Errette mich! Psalm 109,21
Lehrtext: Stephanus rief den Herrn an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Apostelgeschichte 7,59-60
Liebe Leserin, lieber Leser,
in der Losung bittet noch der Verfasser von Psalm 109 um Gottes Nähe und Hilfe. Das muss ich nicht mehr. Seitdem in Bethlehem in einem Stall ein Baby zur Welt gekommen ist, kann ich darauf vertrauen, dass es so ist, dass Gott mir nahe ist und hilft. Ich kann natürlich auch daran zweifeln. Aber warum sollte ich das tun? Mir tut mein Glaube gut.
Nein, Gott hat nicht verhindert, dass ich als Kind schwer krank war. Dass ich in meinem Leben auch falsche Entscheidungen getroffen habe, die ich später bereut habe. Dass mich Menschen enttäuscht haben und ich sie. Dass ich nicht bei bester Gesundheit bin.
Na und? Im Vergleich zu anderen geht es mir richtig gut. Ich bin bisher mit seiner Hilfe durch meine Krisen gekommen. Ich gehe davon aus, dass das auch künftig so sein wird. Er war mir bisher nahe und hat mir bis hierher geholfen. Warum sollte das morgen anders sein? Mir tut mein Gottvertrauen gut. Es hilft mir bei aller Skepsis im Blick auf die allgemeine und meine persönliche Zukunft zuversichtlich zu bleiben und meinen Humor zu behalten, mich gegen die Zerstörung meiner Heimat zu engagieren und inmitten der Fakenews und Verschwörungstheorien einen klaren Kopf zu behalten.
Aber was wäre, wenn es mir so ginge wie Stephanus (Lehrtext)? Wenn ich um meines Glaubens willen verfolgt, gefoltert und gesteinigt würde? Ob ich in so einer Extremsituation immer noch glauben könnte? Ob ich wie er Jesu Gebot befolgen und meine Feinde lieben könnte, indem ich Gott für sie bitte? Ich fürchte nicht. Doch ich weiß es nicht.
Das aber hoffe ich, dass ich auch dann noch die Kraft bekomme, an meinem Glauben, an meinem Gott festzuhalten, wenn es hart auf hart kommt.
Gebet: Herr, um an dich zu glauben, brauche ich kein System und keine Dogmen. Um an dich zu glauben, brauche ich niemanden, der mir vorschreibt, was ich zu tun habe. Um an dich zu glauben, brauche ich deine Liebe und Nähe. Ich glaube, dass du mich beides spüren lässt. Erhalte mir diesen Glauben. Er ist meine Kraft und mein Trost. Ich wüsste nicht, wie ich sonst durch die wechselnden Zeiten kommen sollte. Amen
Herzliche Grüße und frohe Weihnachten!
Ihr / dein Hans Löhr
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