Montag, 28. November 2022

Die Bürgschaft hl

Losung: O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Jesaja 62,6 

Lehrtext: Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. 2.Petrus 1,19 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

in dem Gedicht „Die Bürgschaft“ von Friedrich Schiller, bürgt der Freund dem Freunde mit seinem Leben. Drei Tage werden dem zum Tode Verurteilten gewährt, um seine Schwester zu vermählen. Falls er aber nicht rechtzeitig zurückkommt, muss der Freund an seiner statt sterben. Von Sturzbächen, Räubern und eigener Schwäche aufgehalten, eilt er am dritten Tag mit letzter Kraft der Stadt entgegen. Das Galgenkreuz ist schon aufgerichtet. Soeben wird sein Freund hinaufgezogen, da schreit er: 

„Mich, Henker!“ ruft er, „erwürget! / Da bin ich, für den er gebürget!“

Ob sich der Bürge bis zuletzt auf das Wort des Freundes verlassen hat? Vielleicht. Im Gedicht steht nichts davon. Aber jener hat alles dafür getan, sein Wort zu halten, allen Widrigkeiten zum Trotz. Das ist mir wieder eingefallen, als ich den heutigen Lehrtext las: »Wir vertrauen fest auf das, was Gott durch seine Propheten zugesagt hat. Denn das Wort, das er gegeben hat, leuchtet wie ein Licht in der Nacht, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.« (Übersetzung HL)

Er lässt sich nicht aufhalten

Immer wieder einmal beschleichen leise Zweifel mein Herz, ob Gott das Wort, das er gegeben hat, auch hält? Ob er mir in den kummervollen Nächten treu bleibt? Ob sich seine Liebe auch dann noch bewährt, wenn ich mein Leben lassen muss? Und dann sage ich mir wieder: ‚Gott hat sich in Christus durch nichts aufhalten lassen, um zu uns Menschen zu kommen und bei uns zu bleiben, nicht einmal durch das Kreuz. Darum ist er mein Hoffnungslicht, wenn es in mir und um mich dunkel ist. Darum ist er mein Morgenstern, um mir zu sagen, dass die Finsternis weicht und der helle Tag kommt. Also halte aus und vertraue.'

Am Schluss jenes Gedichtes heißt es noch: »Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn«. Bei Menschen bin ich mir da nicht so sicher? Und bei Gott? Das will ich hoffen.

Gebet:  Herr, verzeih mir, wenn ich an deinem Wort, das du gegeben hast, zweifle. Ich wäre dir gern ebenso treu wie du mir. Doch du weißt, dass mein Glaube dazu manchmal nicht stark genug ist. Umso mehr freue ich mich, dass du mein Licht bist gerade in den dunklen Stunden. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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1 Kommentar:

  1. Gut zu lesen,daß Zweifel auch bei .......?.gestandenen Christen? vorkommen...

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