Sonntag, 20. November 2022

Von Gott geküsst hl

Losung: Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin euer Herr! Und ich will euch holen und will euch bringen nach Zion. Jeremia 3,14

Lehrtext:  Der Sohn machte sich auf und ging zu seinem Vater. Er war noch weit weg, da sah ihn sein Vater schon und fühlte Mitleid, und er eilte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Lukas 15,20 

Liebe Leserin, lieber Leser,

hat man dich als Kind geschimpft, wenn du den Erwartungen der Erwachsenen nicht genügt hast? Mich schon. Hoffentlich hat es dir, so wie mir, nicht weiter geschadet. Anders ist es, wenn man selbst erwachsen ist. Da möchte man nicht geschimpft werden und keine Befehle empfangen. Da sind andere Umgangsformen angebracht. Vielleicht werden die Israeliten deshalb in der Bibel immer wieder mal „Kinder“ genannt, weil sie wie Kinder ungehorsam sind. Wohlgemerkt, der Prophet Jeremia nennt sie in der Losung so. Er tut das im Namen Gottes, wie er ihn versteht.

Das neue Gottesbild

Ganz anders verhält sich der Vater in Jesu Geschichte vom „Verlorenen Sohn“. Er hätte allen Grund gehabt, ihn zu schimpfen und ihm Vorwürfe zu machen. Schließlich hatte der Sohn das väterliche Erbe verpulvert. Doch was genau geschieht da? Der Vater wartet nicht mit verschränkten Armen, bis der Sohn reumütig angekrochen kommt. Er sieht ihn schon von weitem. Da hält ihn nichts mehr und er fängt an nicht nur zu laufen, sondern zu „eilen“. Er rennt sozusagen seinem Sohn entgegen fällt ihm um den Hals und küsst ihn. Auf das Schuldeingeständnis seines Sohnes geht er gar nicht erst ein. Endlich ist er wieder bei ihm. Endlich sind sie wieder zusammen.

In diesem Gleichnis geht es Jesus weniger um den Sohn als um den Vater. Er zeigt damit, was im Psalm 103 steht: „Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.“ Er zeigt damit, dass Gott seine Kinder und Geschöpfe bedingungslos liebt.

Und jetzt stelle ich mir vor, wie auch ich einmal von meinem Lebensweg mit seinen Irrwegen, Umwegen und Sackgassen zu Gott zurückkomme und er mich in seine Arme nimmt, küsst und, bevor ich noch was sagen kann, sagt: „Willkommen daheim. Gut, dass du da bist.“

Doch ich stelle mir nicht nur vor, sondern glaube jetzt schon, dass Gott sich so verhält jedes Mal, wenn ich im Gebet zu ihm komme. Denn mein Gott, ist der Gott Jesu. Was will ich mehr?

Gebet: Mein Gott und Vater, wieder komme ich zu dir mit dem, was mich bewegt und was ich dir sagen will. Dir kann ich meine geheimsten Gefühle zeigen und meine verborgenen Gedanken sagen. Du kennst mich ja ohnedies. Ich bin so dankbar, dass du mein Gott bist, und ich nicht dem blinden Zufall oder einem dunklen Schicksal ausgeliefert bin. Du lässt mich nicht in dieser Welt und in meinem Leben verloren gehen. Bei dir bin ich jetzt schon daheim. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr                                                                               

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