Losung: Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin euer Herr! Und ich will euch holen und will euch bringen nach Zion. Jeremia 3,14
Lehrtext: Der Sohn machte sich auf und ging zu seinem Vater. Er war noch weit weg, da sah ihn sein Vater schon und fühlte Mitleid, und er eilte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Lukas 15,20
Liebe Leserin, lieber Leser,
hat man dich als Kind geschimpft, wenn du den Erwartungen der Erwachsenen
nicht genügt hast? Mich schon. Hoffentlich hat es dir, so wie mir, nicht weiter
geschadet. Anders ist es, wenn man selbst erwachsen ist. Da möchte man nicht
geschimpft werden und keine Befehle empfangen. Da sind andere Umgangsformen
angebracht. Vielleicht werden die Israeliten deshalb in der Bibel immer wieder
mal „Kinder“ genannt, weil sie wie Kinder ungehorsam sind. Wohlgemerkt, der
Prophet Jeremia nennt sie in der Losung so. Er tut das im Namen Gottes, wie er
ihn versteht.
Das neue Gottesbild
Ganz anders verhält sich der Vater in Jesu Geschichte vom „Verlorenen
Sohn“. Er hätte allen Grund gehabt, ihn zu schimpfen und ihm Vorwürfe zu machen.
Schließlich hatte der Sohn das väterliche Erbe verpulvert. Doch was genau
geschieht da? Der Vater wartet nicht mit verschränkten Armen, bis der Sohn reumütig
angekrochen kommt. Er sieht ihn schon von weitem. Da hält ihn nichts mehr und
er fängt an nicht nur zu laufen, sondern zu „eilen“. Er rennt sozusagen seinem
Sohn entgegen fällt ihm um den Hals und küsst ihn. Auf das Schuldeingeständnis
seines Sohnes geht er gar nicht erst ein. Endlich ist er wieder bei ihm.
Endlich sind sie wieder zusammen.
In diesem Gleichnis geht es Jesus weniger um den Sohn als um den Vater. Er
zeigt damit, was im Psalm 103 steht: „Barmherzig und gnädig ist der Herr,
geduldig und von großer Güte.“ Er zeigt damit, dass Gott seine Kinder und Geschöpfe
bedingungslos liebt.
Und jetzt stelle ich mir vor, wie auch ich einmal von meinem Lebensweg mit
seinen Irrwegen, Umwegen und Sackgassen zu Gott zurückkomme und er mich in
seine Arme nimmt, küsst und, bevor ich noch was sagen kann, sagt: „Willkommen
daheim. Gut, dass du da bist.“
Doch ich stelle mir nicht nur vor, sondern glaube jetzt schon, dass Gott
sich so verhält jedes Mal, wenn ich im Gebet zu ihm komme. Denn mein Gott, ist
der Gott Jesu. Was will ich mehr?
Gebet: Mein Gott und Vater,
wieder komme ich zu dir mit dem, was mich bewegt und was ich dir sagen will. Dir kann ich meine geheimsten Gefühle zeigen und meine verborgenen Gedanken
sagen. Du kennst mich ja ohnedies. Ich bin so dankbar, dass du mein Gott bist,
und ich nicht dem blinden Zufall oder einem dunklen Schicksal ausgeliefert bin.
Du lässt mich nicht in dieser Welt und in meinem Leben verloren gehen. Bei dir
bin ich jetzt schon daheim. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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