Losung: Wir demütigen uns vor unserm Gott, um von ihm den rechten Weg zu erbitten. Esra 8,21
Lehrtext: Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Johannes 14,6
Liebe Leserin, lieber Leser,
das kommt davon, wenn Esra (Losung) und die Kirche meinen, dass wir Menschen
uns vor Gott demütigen müssten: Ein Studienfreund hatte zu Beginn seines ersten
Ausbildungsjahres einen Beichtgottesdienst halten müssen. Vor lauter Aufregung hat
er den vorgeschriebenen Satz durcheinandergebracht und zur Gemeinde gesagt:
»Demütigt euch vor mir mit dem
lebendigen Gott!« Vielleicht ist das nur ihm aufgefallen. Jedenfalls war ihm
das schrecklich peinlich.
Doch so falsch war das gar nicht. Schließlich sagt Jesus selbst: »Ich bin
sanftmütig und von Herzen demütig« (Matthäus 11,29) und wäscht seinen
Jüngern wie ein Sklave die Füße (Johannes 13,4-5). Denn das Wort Demut kommt aus dem
althochdeutschen diomuoti (Dienemut), und meint die Bereitschaft, anderen
zu dienen. So ist auch ein Gottesdienst recht verstanden nicht ein Dienst, den
wir Gott leisten, sondern den er uns tut.
Vom Kopf auf die Füße
Immer wieder mache ich die Erfahrung, wenn man es mit Jesus zu tun bekommt,
werden plötzlich viele religiösen Dinge, die so selbstverständlich scheinen, vom Kopf auf
die Füße gestellt. Gerade uns Christen täte es gut, wenn wir mit beiden Beinen
fest auf dem Boden der Realität stünden und den Kopf im Himmel hätten. Dann
könnten wir den Jesus-Weg zum Vater gehen, auf dem uns Gott längst
entgegengekommen ist. (Lehrtext).
Zuletzt frage ich dich: Dass nicht du Gott dienst, sondern er dir; dass nicht
du dich vor Jesus demütigen musst, sondern er dir demütig begegnet, um deine Last
zu tragen (Matthäus 11,28+29) – ist das mit deinem Gottesbild
vereinbar? Und auch mit deinem Selbstbild? Wärst auch du zu einem demütigen
Dienst an deinen Mitmenschen bereit? Denn das ist doch die Folge für jeden, der
den Jesus-Weg geht.
Ich glaube, dass dazu mehr Menschen bereit sind, als man vielleicht denkt, zum Beispiel die vielen Frauen und nicht ganz so vielen Männer, die ihre Zeit und Kraft in den Dienst der Familie stellen.
Gebet: Herr, du bist dir nicht
zu schade, mir auf viele Weise zu dienen. So will auch ich deinen Weg gehen und
für die da sein, die mich brauchen. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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