Losung: So wie das Meer voll Wasser ist, wird das Land erfüllt sein von Erkenntnis des HERRN. Jesaja 11,9
Lehrtext: Wenn jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten. Johannes 16,13
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich brauche eine Brille für die
Ferne. Nicht zuletzt beim Auto- oder Motorradfahrern ist es unerlässlich, weit
vorausschauen zu können. Nur so bin ich sicher unterwegs und komme dorthin, wo
ich will. Aber auch sonst würde ich gerne scharf sehen, was weiter weg ist.
Doch wie weit reicht mein Blick? Und damit meine ich nicht nur meine Sehschärfe,
sondern meinen Ausblick in die Zukunft. Weil ich weiß, dass meine
Lebenserwartung begrenzt ist, nehme ich immer wieder mal mein Ende in den Blick
und frage mich: Wie wird das sein? Wie wird es mit mir hier zu Ende gehen und
was kommt danach?
Wenn ich es richtig einschätze,
so haben die meisten Christen in unserem Land keine Hoffnung über den Tod
hinaus. Ihr Blick verliert sich in der Finsternis eines Grabes. Mein Glaube
hilft mir, da hindurch zu sehen auf den Morgenglanz der Ewigkeit. Ich hoffe auf
Gott, der das Universum aus dem Nichts geschaffen hat und der die Macht und die
Kraft hat, auch mich aus dem Tod zu erwecken. Wie er das macht, weiß ich nicht.
Wie ich dann sein werde, weiß ich auch nicht. Doch ich hoffe, dass ich auch
dann in ihm sein und bleiben werde, wie das jetzt schon der Fall ist.
Mitverantwortung
Mir hilft diese Hoffnung, dass
ich in dieser Zeit nicht schwarz sehe weder für die Welt im Ganzen noch für
mich im Kleinen. Mir hilft der Glaube, dass nicht ich es bin, der sich und die
Welt retten muss. Das nimmt mir eine große Last. Das macht mich frei, jetzt das
für mich und die Welt zu tun, was ich im Rahmen meiner Möglichkeiten tun kann. Gott,
so vertraue ich, wird das Seine hinzutun. Zwar hat er mir Mitverantwortung für
die Zukunft gegeben, doch die Gesamtverantwortung trägt er. Er allein
entscheidet, was wird, und niemand sonst.
Der Prophet Jesaja sagt im
Kapitel 11, aus dem das Losungswort kommt, dass es für die Israeliten eine
glänzende Zukunft geben werde. Dass ihr Land erfüllt sein wird von der
Erkenntnis des Herrn (Losung). Mehr noch, dass eine Zeit des
Friedens kommen werde, in dem Wolf und Lamm friedlich nebeneinander liegen und
miteinander leben. Dann werde Gott den Rest der in viele Länder verstreuten
Israeliten und Juden zurückbringen. Dann würden sie vereint die Feinde ihres
Landes mit Feuer und Schwert bekämpfen, besetzen, berauben, unterwerfen und
ausrotten.
Hm, für die Feinde ist in dieser
Utopie kein Platz. Verständlich, wenn man weiß, wie das kleine Volk der Juden
unter den Großmächten der damaligen Zeit und unter ihren Nachbarn gelitten hat.
Gott sollte und würde mit ihnen zusammen dreinschlagen und sie rächen. So
dachten und denken die Bedrängten und Unterworfenen bis heute.
Aber aus einer solchen blutrünstigen Zukunftsvision kann nichts Gutes kommen. Und so war es dann auch. Zwar kamen die Juden aus den Gegenden, in die sie vertrieben worden waren, wieder in ihr Land und nach Jerusalem zurück. Doch sie fristeten ein eher kümmerliches Dasein, unterworfen und tributpflichtig nicht zuletzt von den Römern, die der staatlichen Selbstständigkeit und dem Tempel für 2000 Jahre den Garaus machten.
Dagegen spricht Jesus im Lehrtext vom „Geist der Wahrheit“ und lebt im Geist des Friedens. Die Wahrheit ist, dass es für ihn auf nationale Selbstbestimmung, auf Glanz und Gloria, auf säkulare Werte wie Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie nicht ankommt und auch nicht auf sonstige politische und ökonomische Konzepte. Das ist bitter. Aber das alles wandelt sich und vergeht. „Was aber bleibt sind Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen“ (1. Korinther 13,13).
Das galt und gilt durch alle
guten und schlechten Zeiten bis zu uns und darüber hinaus. Das gilt für den
Einzelnen, also für dich und für mich. Das gilt für die Menschheit im Ganzen.
Nein, uns ist nicht das Paradies auf Erden versprochen. Wir können es auch
nicht mit Gewalt erzwingen. Aber uns ist verheißen, dass Gott einmal alles in
allem sein wird. Er allein entscheidet, was wird. Und was er will und tut, wird
gut. Das ist es, was mich nicht schwarz sehen lässt, sondern einen Silberstreif
am Horizont.
Gebet:. Herr,
ich brauche den Geist deiner Wahrheit dass ich erkenne, wer du bist und wer ich
bin, was ist und was sein wird, was vergeht und was besteht. Ich brauche dich.
Du bist meine ganze Hoffnung für mich und für diese Welt. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Amen. Danke Herr Löhr für die Auslegung
AntwortenLöschenMir tun ihre Worte grad gut. Silberstreif am Horizont. Nicht aus den Augen verlieren
AntwortenLöschenAmen
Wir brauchen den Geist der Wahrheit und die Hoffnung. Amen
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