Losung: Noah fand Gnade vor dem HERRN. 1.Mose 6,8
Lehrtext: Wenn der Menschensohn kommen wird, wird er dann Glauben finden auf Erden? Lukas 18,8
Liebe Leserin, lieber Leser,
warum hat Noah vor dem Herrn Gnade gefunden? In der Bibel findet
man darauf keine Antwort. Im zweiten Buch Mose Kapitel 33 Vers 19 heißt es von
Gott: kurz und knapp »Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig«. Und weil das
eine so wichtige Aussage ist, greift sie der Apostel Paulus in seinem Brief an
die Römer Kapitel 9 Vers 15 wieder auf.
Gott ist niemandem Rechenschaft schuldig, warum er sich so
verhält, wie er sich verhält. Das mag uns kränken, ist aber so. Ich habe seine Entscheidungen
hinzunehmen. Damit erkenne ich seine absolute Souveränität und Freiheit an. Ich
weiß zum Beispiel nicht, warum es mir zu dieser Zeit in diesem Land äußerlich gesehen gut
geht im Vergleich zu den meisten anderen Menschen weltweit. Ich habe dafür nichts getan
und es darum auch nicht verdient. Ich kann nur dankbar sein.
Sich vergleichen
Natürlich geht es mir nicht nur gut. Ich könnte das eine oder andere nennen, womit ich Probleme habe. Aber die meisten Menschen würden wohl
sagen: „Deine Probleme möchte ich haben!“, weil sie mit größeren kämpfen
müssen. Nahezu alles ist eine Frage der Perspektive: Mit wem will ich mich
vergleichen? Schaue ich auf die, den es scheinbar oder tatsächlich besser geht
als mir, dann bewerte ich mein Leben anders als wenn ich auf die schaue, denen
es schlechter geht.
Aber ist es denn wirklich eine Gnade, dass ich zu dieser Zeit in
diesem Land leben kann? Ja! Ich habe hier auch einiges zu kritisieren. Ich
bin mit manchen Entscheidungen der Regierung und mit der Berichterstattung in
den Medien nicht einverstanden. Aber es ändert
nichts daran, dass es mir den Umständen entsprechend gut geht.
Gnade?
Anderen in diesem Land geht es nicht so gut. Alleinerziehende
Mütter beispielsweise haben zur Zeit schwer damit zu kämpfen, wie sie die
steigenden Preise noch bezahlen sollen. Was die wohl von Gottes Gnade halten? Und
erst recht die vielen ukrainischen und russischen Soldaten, die in diesem
wahnsinnigen Krieg ihr Leben lassen, der immer weiter geht, weil jede Seite
siegen will. Und gleiches gilt für die vielen, die jetzt in anderen Teilen der
Erde unter Krieg und Terror leiden.
Das war zu den Zeiten der Bibel nicht anders. Besonders die
Israeliten hat es immer wieder hart getroffen. Und doch haben sie an Gott
festgehalten oder vielleicht gerade deshalb. Denn manchmal ist es schon eine
Gnade, einen Gott zu haben, an den ich mich wenden, dem ich allen Widrigkeiten zum Trotz vertrauen kann.
Gebet: Herr, ich will dich nicht dauernd um dies und das bitten. Ich will zufrieden sein mit dem, was du mir gibst. Und das ist nicht wenig. Ich bitte dich aber für die, die unter Armut, Krieg und Terror leiden, dass du Partei ergreifst für die Leidenden gegen die Mächtigen, die keinen Frieden wollen. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege
Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über
Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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