Montag, 12. Dezember 2022

Meine Sonne am Tag, mein Stern in der Nacht hl

Losung: Lass leuchten dein Antlitz über deinem Knecht; hilf mir durch deine Güte! Psalm 31,17 

Lehrtext: Ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Epheser 5,8 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

wir Menschen sind wie Planeten. Wir haben nicht die Kraft, aus uns selbst zu leuchten. Auch wir brauchen eine Sonne, um hell zu werden. Die Losung erinnert mich an den Segen am Schluss eines Gottesdienstes, wo es heißt: »Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.« Dieses wunderbare Bild hat sich mir tief eingeprägt. Gott schaut mich nicht mit finsterem Gesicht voll Zornesfalten an. Sein Antlitz strahlt freundlich und liebevoll über mir. Nur muss ich mir das immer wieder bewusst machen:

Von Gott kommt mir ein Freudenschein,
Wenn du mich mit den Augen dein
Gar freundlich tust anblicken.
O Herr Jesu, mein trautes Gut,
Dein Wort, dein Geist, dein Leib und Blut (= Bild für seine Erlösung am Kreuz)
Mich innerlich erquicken.
Nimm mich freundlich
In dein Arme, Herr erbarme
Dich in Gnaden.
Auf dein Wort komm ich geladen. 

(Text und Musik Philipp Nicolai, "Wie schön leuchtet der Morgenstern", EG 70,4,. 1599 während der Pestepedemie in Hamburg. Für viele die "Königin der Choräle". Tipp: diesen Vers auswendig lernen)

Und darum bitte ich jetzt dich: Stell dir das so genau wie möglich vor, dass Gott dich freundlich und liebevoll anblickt, dass sein Gesicht über dir strahlt wie die Sonne über der Erde. Vielleicht fragst du dich, „aber wie soll ich mir Gottes Angesicht vorstellen?“ Für die Bibel und darum auch für mich gibt es nur diese eine Antwort: Jesus Christus ist das Bild des unsichtbaren Gottes (Kolosser 1,15). Deshalb kommt der Sohn ganz nach dem Vater. Deshalb hat Gott Jesu menschliches Angesicht. Er zeigt es, wenn er die Kinder anstrahlt und die Kranken aufmunternd anlächelt. Wenn er mit seinen gütigen Augen die Gescheiterten anblickt und mitten in der Nacht sein Antlitz über den Einsamen und Verzweifelten leuchten lässt.

Noch einmal, stell dir das bitte so genau wie möglich vor, dass Gott dich freundlich und liebevoll anblickt, damit du dieses Bild vor Augen hast, wenn du an ihn denkst und zu ihm betest.

Grenze zwischen Licht und Finsternis

Vor 2000 Jahren, in der Zeit der Antike haben die ersten Christen es wohl so erlebt, wie es im Lehrtext steht, dass sie selbst nun „Licht in dem Herrn“ sind, die sie früher Finsternis waren. Das hat auch gut in die Vorstellungen der damaligen Zeit gepasst. Ich muss das für mich heute anders sagen. Nach meiner Selbsterfahrung geht die Grenze zwischen Licht und Finsternis mitten durch mein Herz.

Luther sagte, wir seien gerechtfertigt und Sünder zugleich. Ich sage es so: In meinem Herzen wohnen Gottesblindheit und Gottvertrauen Tür an Tür. Oft genug verliere ich ihn tagsüber aus dem Blick. Dann lebe ich so, als ob es Gott nicht gäbe. Doch dann suche ich ihn wieder, weil ich ihm etwas sagen oder ihm danken will. Da ist es dann gut, wenn mir bewusst wird, dass er sein Angesicht über mir leuchten lässt am Tag und in der Nacht, ob ich an ihn denke oder nicht. 

Gebet: Herr, du bist meine Sonne am Tag und mein Stern in der Nacht. Wo dein Licht leuchtet, weichen die Schatten von Sorge und Angst. Lass dein Antlitz über mir leuchten und schenke mir deinen Frieden. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 
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3 Kommentare:

  1. Lieber Vater im Himmel
    Ich kann mir das Bild vorstellen und sogar auf Papier malen, aber mein Herz fühlt sich momentan an, als ob es einen Panzer um sich hat. Bitte mache diesen weich, damit diese Strahlen

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    1. Wie in mein Herz dringen können.

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  2. Danke für diese Worte, ja das gibt Tage dann bin ich weit weg von meinem Vater und dann holte Er mich wieder zurück. Und das so wunderbar so ein Zeugnis hören das nicht nur dir so geht. Vielen Dank für diese Worte. Gottes Segen Liebe Grüsse

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