Losung: Weh denen, die den Schuldigen gerecht sprechen für Geschenke und das Recht nehmen denen, die im Recht sind! Jesaja 5,22.23
Lehrtext: Was wahr ist, was achtenswert, was gerecht, was lauter, was wohlgefällig, was angesehen, wenn immer etwas taugt und Lob verdient, das bedenkt! Philipper 4,8
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich kann mich irren und auch mal
etwas für wahr, gerecht, tauglich und lobenswert halten (Lehrtext), was
es bei näherer Betrachtung oder im Nachhinein nicht ist. Aber das soll mich
nicht davon abhalten, nach bestem Wissen und Gewissen zu bedenken, was der
Apostel Paulus im Lehrtext sagt.
Als Christ will ich mich bemühen,
auch zu tun, was dem Evangelium zufolge gut ist. Immer gelingt mir das nicht.
Dann ärgere ich mich über mich selbst und versuche es, beim nächsten Mal besser
zu machen. Aber wenigstens habe ich mit der guten Nachricht von Jesus Christus
und meinem Glauben einen Kompass, wonach ich mich richten kann.
Der verlorene Kompass
Manchmal habe ich den Eindruck,
als sei ein solcher Kompass in unserer Zeit manchen verloren gegangen.
Hoffentlich täusche ich mich. Es führt aus meiner Sicht zu nichts Gutem, wenn
ich mich, statt an Jesus, ausschließlich an meinen eigenen Bedürfnissen,
Absichten und Interessen orientiere. So ein gnadenloser Egoismus auf Kosten
anderer war schon in biblischen Zeiten eine Pest (Losung). Er ist
mit dem Geist Gottes nicht vereinbar (Losung). Kurzfristig mag ein solches
Verhalten erfolgreich sein. Langfristig aber hat es zerstörerische Folgen.
Ganz anders das Liebesgebot Jesu. Es ist nicht auf Gericht, Vergeltung und Strafe aus, sondern auf Verständnis, Versöhnung und Frieden. Ein Christ, so glaube ich, braucht keine Feinde, die er verteufelt. Er hat schon genug mit seinen eigenen dunklen Seiten zu tun und damit, etwas Licht in diese Welt zu bringen.
Gebet: Herr, ich will mich nicht mit meinen guten Absichten zufrieden geben, sondern darauf achten, ob ich auch Gutes bewirke. Dazu brauche ich dich und dein Wort, woran ich mich orientieren kann. Dir geht es nicht nur um moralische Werte, die auch sonst allgemeingültig sind. Du willst, dass ich die Extrameile mitgehe, die andere Wange hinhalte, die Verachteten achte, Unrecht verzeihe und meine Feinde liebe. Dazu brauche ich deine Kraft. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege
Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über
Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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