Losung: Wollte Gott, dass alle im Volk des HERRN Propheten wären und der HERR seinen Geist über sie kommen ließe! 4.Mose 11,29
Lehrtext: Den Geist löscht nicht aus. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft aber alles und das Gute behaltet. 1.Thessalonicher 5,19-21
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Dein kleiner Sohn wird einmal
ein großer Mann!« Auch das ist eine prophetische Rede, oder vielleicht doch mehr
eine Schmeichelei? Die biblischen Propheten haben nicht geschmeichelt und waren
auch keine Wahrsager mit einer Kristallkugel. Sie haben aus der Sicht ihres
Glaubens die Zustände in ihrem Volk beobachtet und wenn sie es für richtig
hielten, im Namen Gottes ihre Stimme erhoben.
Sie haben die Mächtigen in Staat
und Kirche ihrer Zeit gewarnt, wenn die Schwachen im Land unterdrückt wurden,
wenn man ihnen das Recht vorenthielt und sie ausbeutete. Sie ahnten, dass ein
Staat, in dem es so zugeht, keine Zukunft haben wird. Darum haben sie die
Verantwortlichen an Gottes Gebote gemahnt, die den Menschen im Land Schutz und
Sicherheit geben konnten.
Doch die Mächtigen haben nicht auf sie gehört. So sind die beiden jüdischen Staaten Israel und Juda untergegangen und ein großer Teil der Bevölkerung wurde ins Exil nach Assur und
Babylon deportiert. Da haben die Propheten nicht mehr gemahnt. Nun haben sie den Verzweifelten Mut
zugesprochen. Haben sie mit der Zusage aufgerichtet, dass Gott sie nicht
vergessen habe und sie wieder in ihr Land und nach Jerusalem zurückbringen
werde.
Die bekannten Propheten der Bibel wie Jesaja, Jeremia, Micha und Amos waren nüchterne, unbestechliche und fromme Männer, die keine Angst hatten, die Machthaber zu kritisieren, auch wenn ihnen das oft übel bekam. Ja, das wäre auch heute noch gut, wenn es viele solcher Männer und Frauen in unserem Land gäbe, die sich nicht blenden lassen von den Medien und sich nicht beeindrucken lassen von Politikern und Politikerinnen, Reichen und Stars. Die einen inneren Kompass haben, weil sie sich in ihren Urteilen an Gottes Wort orientieren und nicht an Tagesmeinungen. Doch wir brauchen in diesen Zeiten auch Männer und Frauen, die ermutigen und trösten, nicht mit einem platten Optimismus, sondern aus tiefem Gottvertrauen.
Uns fordert der Apostel auf, alles zu prüfen, gerade auch die kirchlichen Verlautbarungen, ob sie mit der Botschaft Jesu übereinstimmen. Wenn ich aber alles prüfen soll, dann muss ich mich auch selbst prüfen. Dazu brauche ich einen Prüfstein, der mir erkennen hilft, was zutrifft und was nicht, was aufrichtig ist und was verlogen. Doch ich habe keinen anderen Maßstab als den, den auch die Propheten der Bibel hatten, nämlich Gottes Wort. Für mich als Christ ist es das, was der Evangelist Johannes sagt: „Christus ist das Wort Gottes.“ (Johannes 1,14) Was er gesagt und getan hat, wie er gelebt und gelitten hat - daran kann ich mich selbst prüfen, aber auch die Welt, in der ich lebe.
Gebet: Herr, dein Geist hilft mir, dich zu erkennen und mich zu orientieren. Dein Geist hilft mir, mich zu entscheiden zwischen dem, was schadet und nützt. Dein Geist tröstet und richtet auf. Wie soll ich ohne deinen Geist glauben können? Schenke mir deinen Geist, aber auch dieser Welt, damit wir Menschen in Frieden und Gerechtigkeit leben können. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege
Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über
Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Danke für das Gebet, Herr Löhr. Mögen wir alle in unserem Herzen mit Gott verbunden sein und den Frieden in die Welt tragen.
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