Sonntag, 25. Dezember 2022

Wie ein Lebkuchenherz hl

Losung: Tut von euch die fremden Götter, die unter euch sind, und neigt euer Herz zu dem HERRN. Josua 24,23

Lehrtext: Niemand hat Gott je gesehen; sein einziger Sohn, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt. Johannes 1,18 

Liebe Leserin, lieber Leser,

welche fremden Götter sind unter uns? (Losung) Das entscheidet mein Herz. So hat es jedenfalls Martin Luther gesagt: »Das, woran dein Herz hängt ist dein Gott.« Nun, sein Herz hing an seiner Frau Käthe und an seinen Kindern. Aber eben nicht allein. Soweit ich es beurteilen kann, hing es auch an Jesus Christus. Käthe und die Kinder hat er geliebt, sehr sogar. Aber sie waren nicht seine Herren. Ihnen folgte er nicht, zu ihnen hat er nicht gebetet, aber für sie.

Sein Herz hing in besonderer Weise an dem Kind in der Krippe und am Mann am Kreuz. Auf ihn hat er sein ganzes Vertrauen und seine ganze Hoffnung gesetzt. Auch Luther hatte immer wieder mal mit Zweifeln zu tun. Doch er hat ihnen nicht nachgegeben, sondern sich mit dem Schwert des Glaubens verteidigt. Manchmal muss man eben auch gegen die eigenen Zweifel anglauben und sagen: „Herr, mein Glaube ist in Gefahr. Jetzt musst du für mich einspringen und ihn retten.“

Heute, am ersten Weihnachtsfeiertag ist mein Herz noch erfüllt vom Fest der Heiligen Nacht. Heute klingen in mir noch die Weihnachtslieder und ich habe noch die Weihnachtsgeschichte im Ohr: „Siehe, ich verkündige dir große Freude. Denn dir ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr.“ Aber wie wird es wieder im Alltag sein? Wie im neuen Jahr, wenn die Sorgen wegen des Ukraine-Krieges, wegen des Klimawandels, wegen fortdauernder Ansteckungsgefahr, wegen Inflation und Teuerung, vielleicht auch wegen der eigenen Gesundheit die Schwelle zum Neujahrstag locker überschritten haben?

An Gottes Hals

Dann wird sich wieder zeigen, woran mein Herz wirklich hängt und ob ich fähig bin, meine Sorgen auf Christus zu werfen und ihn für mich sorgen zu lassen (1. Petrus 5,7). Denn er ist das Bild des unsichtbaren Gottes (Lehrtext / Kolosser 1,15), der mein Herz erschaffen hat, weil er selbst ein Herz hat für mich und für dich. Und so hängt mein Herz an ihm wie, verzeih mir das Bild, ein Lebkuchenherz am Hals der Kirmes-Besucher, nicht weil ich mich da hingehängt hätte, sondern weil er es sich umgehängt hat. Und deins, liebe Leserin, lieber Leser, ebenfalls.

Gebet: Herr, wenn ich zu schwach bin, um mein Herz an dich zu hängen, so lass mich glauben, dass du mein Herz dir umgehängt hast. Da ist es geborgen. Da soll es bleiben. Da geht es mir gut. Amen 

Herzliche Grüße und einen gesegneten ersten Weihnachtsfeiertag! 

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 
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3 Kommentare:

  1. Hans, ein schönes, eingängliches und erleichterndes Bild.
    Danke und frohe Weihnacht.

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  2. Ich finde es auch eine tolle Idee und Blick auf das Wesentliche.

    Ich war aktuell gerade am Grübeln wegen dem Ursprung von Weihnachten als Feier. Dann noch der Spruch zu fremden Göttern und ich bin mal mehr verunsichert.

    Hab aber gerade beschlossen, dass der Ursprung egal ist und es drauf ankommt, was man daraus macht/machen lässt. Wen möchte ich damit feiern?

    Danke schön.

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  3. Ja wen möchte ich feiern,das ist der Grundgedanke.
    Danke dafür.
    Ute

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