Losung: Die da sitzen mussten in Finsternis und Dunkel, gefangen in Zwang und Eisen, die dann zum HERRN riefen in ihrer Not und er half ihnen aus ihren Ängsten: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut. Psalm 107,10.13.15
Lehrtext: Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. Matthäus 5,10
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Doch man sieht nur die im Lichte; die im Dunkeln sieht man nicht« (Bert Brecht). Die im Lichte, haben es geschafft auf die Fernseh- und Handybildschirme, auf die Seiten der Illustrierten und Magazine. Die im Dunkeln sind die Vergessenen. Man sieht sie nicht und man will sie auch nicht sehen. »Die gefangen sind in Zwang und Eisen« sind nicht nur eingesperrt, sondern weggesperrt, damit man sie nicht mehr sehen muss.
Weißt du, wo das nächste Gefängnis ist? Wer da einsitzt? Betet man in den Gottesdiensten, die du besuchst, regelmäßig für die Gefangenen? Nicht nur für die „guten“, für die wegen ihres Glaubens inhaftierten im Iran oder Nordkorea; nicht nur für die wegen ihrer Weltanschauung, sexuellen Orientierung oder aus rassistischen Gründen verfolgten? Sondern auch für die anderen, die „bösen“, die kriminellen Gefangenen? Denkst du ab und zu an sie nicht mit Häme, nicht mit Verachtung, sondern mit Mitgefühl? Ich selbst tue das selten, zu selten. Gut, dass mich die Losung heute wieder daran erinnert.
Gefängnisseelsorge
Gott aber sieht auch die im Dunkeln, gerade sie. Keine Nacht ist zu schwarz, als dass er nicht sehen könnte. Keine Gefängnismauer zu dick, als dass er nicht zu den Gefangenen kommen könnte. Und wenn auch wir manchen vergessen, er vergisst niemand. Unsere Gefängnisseelsorge ist dafür ein Zeichen. Die Seelsorger gehen zu allen, unabhängig von ihren Vergehen und Strafen. Sie besuchen keine Kriminellen, sondern Menschen in ihrer Not. Sie tun das im Auftrag Jesu, der gesagt hat: »Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen« (Matthäus 25,36). Sie besuchen ihn, der ihnen auch in diesen Menschen begegnet (Matthäus 25,40 b).
Die wegen ihrer Gottestreue und Feindesliebe verfolgt werden und gefangen sind, preist Jesus selig bzw. glücklich (Lehrtext). Sie leben nicht nur im Gefängnis, sondern zugleich in Gottes unmittelbarer Gegenwart, in seinem Reich. Sie wissen, warum sie leiden und sie erfahren, dass Christus ihr Leid mit ihnen teilt. Von ihnen heißt es im Lied EG 289 Vers 1: »Der Herr schafft Recht, behütet, die leidn in seinem Reich.«
Gebet: Herr, Ich will nicht vergessen, dass auch die Strafgefangenen deine Brüder und Schwestern sind und darum auch meine Geschwister. Um des Rechtsfriedens in unserem Land willen müssen angemessene Sanktionen sein. Um deinetwillen und um der Liebe willen will ich ihnen mein Mitgefühl nicht versagen und die Gefangenenhilfe unterstützen. Amen
Herzlich grüßt
Ihr / dein Hans Löhr
P.S.: Auf meiner letzten Reise habe ich eine über 80 Jahre alte Schweizerin getroffen, die sich wöchentlich, manchmal täglich im Auftrag von Amnesty International und im Auftrag ihres Gewissens für Gefangene einsetzt. Sie schreibt Briefe an Botschaften in Berlin, in deren Ländern Menschen ohne ordentliche Gerichtsverfahren und ohne Aussicht, frei zu kommen, eingesperrt sind. Hier der Link zu Amnesty International.
Heute auf Tagesschau online: https://www.tagesschau.de/ausland/amnesty-hinrichtungen-weltweit-100.html
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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