Losung: Ist mein Arm denn zu kurz, dass er nicht erlösen kann? Oder habe ich keine Kraft, zu erretten? Jesaja 50,2
Lehrtext: Ein Aussätziger kam heran und fiel vor Jesus nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Matthäus 8,2
Liebe Leserin, lieber Leser,
was kann Gott? Kann er einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass
er ihn nicht heben kann? Man nennt diese Frage das „Allmachtsparadoxon“. Für manche soll das beweisen, dass Gott nicht allmächtig ist: entweder kann er
einen solchen Stein nicht erschaffen oder er kann ihn nicht heben. Beides zugleich
geht nach menschlicher Logik nicht. Bloß was haben Menschen, die mit solchen
Gedanken spielen, für eine Vorstellung von Gott? Ist er denn ein Gewichtheber?
Um es wieder einmal zu sagen: Wer Gott an und für sich ist, weiß niemand.
Wir wissen als Glaubende „nur“, wer er für seine Geschöpfe ist, für dich und
für mich. Und das lässt er uns in Jesus erkennen. Das ist viel, sehr viel. Was
will und muss ich darüber hinaus noch von Gott wissen, das für mich wichtig
ist?
Gott ist am Werk
Er kann, was er will und tut, was er kann für dich. Das glaube ich. Was ich aber nicht weiß, ist, was genau er wann will und tut, wann und auf welche Weise er hilft. Ob und wann er in einer ausweglosen Situation eine Tür öffnet. Ob und wann ein Mensch gesund wird. Ob und wann er die seelische Last abnimmt und so weiter. Das alles kann ich nicht wissen. Doch ich vertraue darauf, dass es geschieht. Vielleicht anders, als ich mir das vorstelle. Aber alles ändert sich fortwährend und in diesem Geschehen ist Gott am Werk.
»Sein ist die Kraft« heißt es am Schluss des Vaterunsers. Und ich möchte
ergänzen: »Sein ist die Hilfe«. Wann, wie und wo auch immer, er lässt uns nicht
im Stich, dich nicht und mich nicht. Ich kenne auch keinen Grund, warum er das
tun sollte.
Zu guter letzt fällt mir noch ein Zitat ein, das Theresa von Ávila (1515 bis 1582) zugeschrieben wird. Ohne
diese Einsicht wäre das, was ich soeben geschrieben habe, zu einseitig, zu
passiv zu verantwortungslos. Es heißt:
»Christus hat keine Hände, nur unsere
Hände, um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen.«
Doch es bleibt immer noch er, der arbeitet, führt, erzählt, hilft - durch uns. Er braucht mich, und ich brauche ihn. Doch will ich ihm nicht eigenmächtig vorgreifen,
sondern in seinem und nicht in meinem Sinn reden, helfen und tätig sein.
Gebet: Herr, ich nehme hin, was kommt und nehme
an, was du schickst und übernehme Verantwortung für das, was ich mit deiner
Kraft tun kann. Wirke du in mir und durch mich. Amen
Herzlich grüßt
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
Wunderbar.....Amen. Danke
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