Losung: Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten. Jesaja 65,1
Lehrtext: Viele, die die Ersten sind, werden die
Letzten und die Letzten werden die Ersten sein. Matthäus 19,30
Liebe Leserin, lieber Leser,
in unserer Welt und Zeit wollen viele bei den Ersten sein, so weit oben wie möglich, wollen mithalten können und zeigen, was sie leisten und verdienen. Wollen Karriere machen, um angesehen zu sein. Das ist ein tiefsitzender Wunsch, auch in der Kirche. Man freut sich, wenn man es zu was gebracht hat. Man freut sich, wenn es die Kinder zu was gebracht haben. Und warum auch nicht. Für mich sind das normale menschliche Verhaltensweisen überall auf der Welt.
Gegen den Strich
gebürstet
Doch wieder einmal stellt Jesus unsere Verhältnisse auf den Kopf und
bürstet unsere Vorstellungen gegen den Strich. Er sagt sinngemäß: „Bei Gott
zählen eure Maßstäbe nicht.“ Er befördert niemand, verteilt keine Orden, gewährt
keine Gratifikationen, übergibt keine Medaillen, Urkunden und Pokale, verleiht
niemand "Macht von Gottes Gnaden": keinem Kaiser, keinem Papst,
keinem Kanzler, keiner Präsidentin, keinem Führer.
Schade eigentlich. Wäre doch schön, wenn uns von Gott Gesalbte
regierten. Wir könnten sie verehren, ihnen huldigen und dienen. So aber ist nur
einer der von ihm Gesalbte, der Christus, wie es auf Griechisch heißt; der von
ganz unten; der König aus dem Stall; das Kind auf der Flucht nach Ägypten; der
Sohn Gottes am Kreuz. Er ist der Allerletzte - und hat das letzte Wort.
Ihn ehre ich und sonst keinen. Er ist die Kritik der Ersten und die Hoffnung der Letzten. Er ist »das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende« (Offenbarung 22,13). Er ist der Erstgeborene
vor aller Schöpfung (Kolosser 1,15b) und der Letzte, der sich über dem Straub erhebt (Hiob 19,25). Er ist Gottes
Herz und Mund,
meine Hoffnung und meine Freude,
meine Stärke, mein Licht.
Christus, meine Zuversicht,
auf dich vertrau ich und fürcht' mich nicht. Amen
Von ihm glaube ich sagen zu können, dass er sich im Chaos dieser
Menschenwelt und im Auf und Ab meines Lebens immer wieder von mir hat finden
lassen, obwohl ich ihn nicht gesucht habe (Losung). Warum er das tut? Ich weiß es nicht. Den Grund kenne ich nicht. An mir liegt es nicht. Doch, wie oben gesagt, er hat seine eigenen
Maßstäbe und Gründe. Gott sei Dank!
Herzlich grüßt
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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