Losung: Der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut. Daniel 9,14
Lehrtext: Gott zeigt seine Gerechtigkeit jetzt, in
dieser Zeit: Er ist gerecht und macht gerecht den, der aus dem Glauben an Jesus
lebt. Römer
3,26
Liebe Leserin, lieber Leser,
wer meint, Recht zu haben, bekommt vor Gericht nicht automatisch auch
Recht. Menschliche Gerichte urteilen im besten Fall danach, was Menschen für
Recht befunden haben und wonach sich alle richten müssen. Dieses Recht kommt
sozusagen von außen auf mich zu, und meine Aufgabe ist es, mich ihm
entsprechend zu verhalten.
Bei Gott ist es umgekehrt. Er stülpt mir nicht sein Recht über und
zwingt es mir nicht auf. Stattdessen wird er mir gerecht, so wie ich bin.
Menschliches Recht kann das nicht. Was wissen denn schon die Juristen, die die
Gesetze formuliert und die Politiker, die sie verabschiedet haben, von mir und
meinen Befindlichkeiten? Deshalb sollen die Richter ja auch ohne Ansehen der
Person urteilen, damit gleiches Recht für alle gilt. Immerhin kommen bei den
Gerichtsverfahren in einem Rechtsstaat auch die persönlichen Umstände zur
Sprache und können manchmal strafmildernd wirken. Das Recht aber wird dadurch
nicht außer Kraft gesetzt, sondern im zulässigen Rahmen dem jeweiligen Fall
angepasst.
Menschliche Richter versuchen gerecht zu sein, aber sie machen den
Angeklagten nicht gerecht. Im besten Fall sprechen sie ihn frei, wenn nicht
ausreichend belastendes Material gegen ihn vorliegt. Aber gerecht machen sie ihn damit nicht, schon gar nicht, wenn er verurteilt wird.
Gott ist kein Jurist
Gott ist kein Jurist. Er hat kein Strafgesetzbuch und leitet keine
Justizvollzugsanstalten. Wozu auch? Wie gesagt, er tut, was jeder von uns auch
bei anderen tun soll. Er wird dir und mir gerecht. Ich kann das bei meinen
Mitmenschen nur bedingt, weil ich sie und alle Hintergründe ihres Verhaltens
nicht kenne. Und doch kann ich mich bemühen, mal in die Schuhe des anderen zu
schlüpfen und versuchen, die Welt oder den Konflikt, den ich mit ihm habe, mit
seinen Augen anzusehen..
Vielleicht wird mir dabei klar, dass in den meisten Fällen, eigentlich
so gut wie immer, hinter den großen und kleinen Problemen und Konflikten, die
Menschen miteinander haben, Ängste stehen, auch bei kriegerischen
Auseinandersetzungen. Für mich gibt es nur einen Weg aus diesem Dilemma, dass
ich meinem Kontrahenten Vertrauen entgegenbringe. Denn Vertrauen heilt die
Angst und überwindet die Gewalt.
Das ist es, was Gott tut. Er bringt mir Vertrauen entgegen, damit auch ich ihm vertrauen und er mir gerecht werden kann. Jesus hat das in seinen Geschichten, Gleichnissen und in seinem Verhalten immer wieder gesagt und gezeigt. Nur ein Beispiel: Den betrügerischen Steuereintreiber Zachäus haben seine Mitbürger gehasst. Jesus hat ihn vom Baum seiner Angst heruntergeholt und sich bei ihm eingeladen. So ist er ihm gerecht geworden (Lukas 19,2-9).
Gebet: Mein Gott, wie
soll ich vor dir gerecht sein, wenn du mir nicht gerecht wirst? Du weißt besser
als ich, warum ich so bin wie ich bin, warum ich so rede wie ich rede und mich
verhalte wie ich mich verhalte. Du kennst meine Probleme, meine Grenzen und Unsicherheit.
Du weißt, was ich brauche und kennst meine Sehnsucht. Du bringst mich wieder zurecht,
wenn ich mein inneres Gleichgewicht und meine Orientierung verliere. Darum
schaue ich auf dich. Amen
Herzlich grüßt
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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