Losung: Der HERR sprach zu Mose: Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sage ihnen: Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen von Brot satt werden und sollt innewerden, dass ich, der HERR, euer Gott bin. 2.Mose 16,11-12
Lehrtext: Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. Hebräer 10,36
Liebe Leserin, lieber Leser,
alles hat seine
Zeit, alles braucht seine Zeit. Gras wächst nicht schneller, wenn man daran
zieht. Nach menschlichen Vorstellungen hat Gott einen langen Atem. Von der
Entstehung der Erde bis heute sind vier Milliarden Jahre vergangen. Aber was
ist das schon für ihn, den Ewigen?
Vielleicht
braucht Gott noch einen längeren Atem für seine Menschen als für die gesamte
Schöpfung. Seine Geduld ist sprichwörtlich. Einmal wäre sie ihm fast gerissen,
erzählt die Bibel, als er die Sintflut kommen ließ, aber nur fast. Es gibt uns
Menschentierlein noch immer. Und es hat nicht den Anschein, dass wir nach den Vorstellungen
der Bibel seitdem besser geworden wären. Also hat er noch immer Geduld mit dir
und mit mir und den anderen auch.
Nun könnte er
wie Georg Christoph Lichtenberg sagen: „Nimm dich in acht, dass meine Geduld
nicht über deiner Langsamkeit abläuft. Auf meine Ehre, ich ziehe sie
deinetwegen nicht noch einmal auf.“ Ja, ich bin schnell mit meinen
Beteuerungen, aber langsam mit meinen Bemühungen, aus meinen Fehlern zu lernen
und es künftig besser zu machen.
Doch Gottes
Mühlen mahlen langsam. Und wer weiß schon, was die Uhr des Ewigen anzeigt und
was sie geschlagen hat?
Nun ist in den
beiden Bibelworten von der menschlichen Geduld gegenüber Gott die Rede. Er, ja
er soll ruhig geduldig sein, lieber noch ein bisschen mehr. Uns, besser gesagt,
mir kann es allerdings oft nicht
schnell genug gehen, dass er tut, was ich mir wünsche. Aber nicht auf meine
Wünsche kommt es an, sondern auf seine Verheißungen (Lehrtext). Sie geschehen
zu seiner Zeit und nicht zu meiner. Würde er heute sagen: „Ich habe dir die
Auferstehung und das ewige Leben verheißen, morgen ist es soweit.“ Dann würde
ich wohl antworten: „Danke, das ist sehr nett von dir. Aber kannst du damit
nicht noch ein bisschen warten? Ja, ich weiß, ich habe dir hin und wieder die
Ohren vollgejammert. Doch das darfst du nicht so ernst nehmen. Ich lebe ganz gern
hier.“
Tja, so bin ich. Zu einem Kind würde man sagen, „du weißt nicht, was du willst.“. Vermutlich sagt er sich das auch und schüttelt leicht genervt sein Haupt. Nur gut, dass er so viel Geduld mit mir hat. Käme es auf meine an, sähe es nicht so gut aus. Vielleicht macht Gott sich im Umgang mit mir und vielleicht auch mit dir ein Sprichwort seiner arabischen Kinder zu eigen und sagt sich: „‘Geduld und Humor sind die beiden Kamele, die mich durch jede Wüste bringen‘, selbst durch die Wüsten des Zweifels und der Ungeduld meiner Menschenkinder. Nur gut, dass auch die beiden neben Ochs und Esel in meinem Stall stehen.“
Ja, alles hat seine Zeit, alles braucht seine Zeit.
Gebet: Herr, es stimmt schon, ich war immer wieder ungeduldig, wenn ich darauf
gewartet habe, dass du tust, was ich mir eingebildet hatte oder worum ich dich
auch ernsthaft gebeten hatte, wenn es um große Dinge ging. Doch das meiste
ist anders gekommen, als ich mir das gedacht hatte. Und doch habe ich keinen Grund zu klagen. Ja, das eine oder andere tut mir weh. Aber das
weißt du ja sowieso. Doch alles in allem hatte ich bis jetzt ein gutes Leben
und jeden Tag spüre ich deine Hilfe. Darum will ich dich nicht ungeduldig
bitten, meine Wünsche zu erfüllen, sondern geduldig darauf warten, dass du
deine Verheißungen an mir erfüllst. Amen
Herzliche
Grüße!
Ihr / dein Hans
Löhr
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