Mittwoch, 28. Juli 2021

Haben Tiere eine Seele? hl

Losung: In Gottes Hand ist die Seele von allem, was lebt. Hiob 12,10 

Lehrtext: Denn in ihm leben, weben und sind wir. Apostelgeschichte 17,28 

Liebe Leserin, lieber Leser,

hat denn „alles, was lebt“ eine Seele? Auch die Tiere? Auch die Pflanzen? Hier gehen die Meinungen weit auseinander. Ich glaube schon, dass alles, was lebt in gewisser Hinsicht eine Seele hat. Insofern stimme ich der Losung aus dem Hiob-Buch zu. Dabei orientiere ich mich an dem großen Albert Schweitzer und seinem Satz von der grundsätzlichen „Ehrfurcht vor dem Leben“.

Warum Ehrfurcht beziehungsweise Achtung? Weil in allem Lebendigen Gottes Schöpferkraft wirkt. Weil alles, was lebt durch ihn einzigartig ist, von ihm seine eigene Art, sein persönliches Wesen hat. Das kann ich aber nur erkennen, wenn ich einen emotionalen Bezug dazu habe, wenn ich mit dem Lebendigen um mich gefühlsmäßig verbunden bin.

Bei Tieren ist das nachvollziehbar. Meine beiden Kater haben einen Namen. Ich kenne sie genau, ihre jeweilige Eigenart, ihren Charakter. Der eine ist schreckhaft und ängstlich, der andere gar nicht, obwohl beide Brüder sind und von mir gleich behandelt werden. Beide brauchen auf unterschiedliche Weise Zuwendung und danken mir das mit großer Anhänglichkeit. Ähnliches gilt sogar für die Pflanzen. Ich kenne die Blumen und Sträucher in meinem Vorgarten, kümmere mich um sie und freue mich, wenn sie gedeihen.

Ob sie eine Seele haben? Es ist das gottgegebene Leben in ihnen allen, das sie beseelt. Er hat es in seiner Hand. Er gibt es und er nimmt es wieder. Das ist bei mir nicht anders wie bei dem kleinsten Wurm und darum scheue ich mich auch, ihn mutwillig zu zertreten - mit Ausnahme der Raupen, die gerade die Knospen meiner Kletterrose abgefressen haben.

Und was ist mit den Bergen, dem Wasser, dem Sand? Für mich haben sie keine Seele. Aber ich will trotzdem sorgsam damit umgehen, weil auch sie von Gott geschaffen sind. Sie bilden zusammen mit allem anderen, was ist, das Gewebe des Lebens, in dem ich eine kleine Faser bin und ohne das ich nicht leben kann.

Alles, was ist, ist in Gott. Alles ist durch ihn und ohne ihn ist nichts, was ist. In ihm lebe, webe und bin auch ich. In ihm werde ich sterben und in ihm auferstehen hinein in seine Welt ohne Tränen und Leid, ohne Gewalt und Tod. 

Gebet: Mein Gott, du unsagbares Wunder aller Wunder. Du Sonne des Lebens. Du Hüter meiner Seele und meines Herzens Freude! Dich lobe und preise ich für deine ganze Schöpfung und danke dir, dass ich ein Teil von ihr sein darf und in ihr deine Macht und Herrlichkeit erkenne. Vor allem aber danke ich dir, dass ich durch Jesus Christus deine Liebe spüre, die mich trägt, solange ich lebe. Amen.

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr

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