Montag, 5. Juli 2021

Majestätsbeleidigung? hl

Losung: Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. 2.Mose 20,7 

Lehrtext: Vater! Dein Name werde geheiligt. Lukas 11,2 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

eigentlich möchte ich der Losung heute aus ganzem Herzen zustimmen. Ja, wer Gottes Namen missbraucht, wie damals die Nazis, wie die Verantwortlichen in katholischen Erziehungsheimen, in denen hunderte Kinder von kanadischen Ureinwohnern umgekommen sind, wie alle, die in seinem Namen Abgrenzung und Hass predigen, die die Menschen selektieren in Erlöste und Verdammte, in Rechtgläubige und Ungläubige – wer so Gottes Namen missbraucht, der soll von ihm bestraft werden!

Und was ist mit mir? Habe ich nicht auch schon aus Leichtsinn oder Fahrlässigkeit seinen Namen missbraucht? Habe ich nicht ebenfalls als Pfarrer Druck auf andere ausgeübt, um sie bei der Stange zu halten oder meinen Willen durchzusetzen? Habe ich nicht schon mal andere beleidigt und verletzt, die doch seine Kinder sind und in denen er mir begegnet? Also muss ich auch bestraft werden.

Manche meinen, es sei Majestätsbeleidigung, wenn man Gottes Namen missbraucht. Und deshalb würde er auch strafen wie eine weltliche Majestät, die sich beleidigt fühlt. Doch wer könnte Gott schon beleidigen? Man tut sich damit nur selbst ein Leid an.

Gott bestraft nicht. Wir Menschen bestrafen uns mit unserem Fehlverhalten selbst. In Kanada brennen jetzt Kirchen. In Deutschland haben die Bomben der Alliierten die Kirchen in Schutt und Asche gelegt. Und ich habe mir durch mein unbedachtes Reden und Verhalten manche Sympathien verscherzt und manche Wege verbaut. Doch ich ehre seinen Namen, wenn ich die Würde meiner Mitmenschen achte und ihnen mit Verständnis und Liebe begegne. 

Gebet: Ja, Vater, dein Name soll mir heilig sein. Ich möchte so leben, dass ich ihm Ehre machen kann. Dazu will ich mich an Jesus orientieren und mich zu meinen Mitmenschen so verhalten, wie er es getan hat. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr

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