Sonntag, 15. Januar 2023

Danken statt opfern hl

Losung: Recht und Gerechtigkeit tun ist dem HERRN lieber als Opfer. Sprüche 21,3 

Lehrtext: Wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot. Jakobus 2,26 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

glauben und sich entsprechend verhalten, gehört zusammen. Da hat Jakobus Recht (Lehrtext). Beides sind zwei Seiten derselben Medaille. Aber auch glauben und versagen, ja sogar glauben und sich schuldig machen, sind keine Gegensätze. Denn wer glaubt und versagt, kann Gott um seine Kraft bitten. Und wer glaubt und sich schuldig macht, kann ihn um Vergebung bitten. Mehr noch, er kann darauf vertrauen, dass er neue Kraft bekommen und ihm vergeben wird.

Aber wer glaubt, dass Gott ihn in irgendeiner Weise bevorzuge oder ihm seine Wünsche erfülle, weil er seine religiösen Hausaufgaben macht und dabei besonders eifrig ist, irrt. Denn der Schöpfer von Himmel und Erde macht seine Zuwendung zu dir und zu mir nicht davon abhängig, ob und wie wir uns ihm zuwenden oder uns sonst verhalten. Das ist ernüchternd, weil es doch in unserer Menschenwelt oft umgekehrt ist und wir gerne belohnt werden. Wer nicht glaubt, hat deshalb keinen Nachteil bis auf den, dass ihm Gottes Nähe und Hilfe fremd bleibt, obwohl er sie täglich erfährt.

Jesus ist kein Sündenbock

Noch in der Zeit Jesu haben fromme Juden neben Geld immer auch Tiere geopfert, Tauben und Schafe zum Beispiel. Der Tempel in Jerusalem war das größte Schlachthaus im Lande. Das war von Anfang an für Christen keine Option. Wie könnte man auch den König des Universums mit ein paar Tauben bestechen? Gott braucht keine Opfer, da ihm sowieso alles gehört. Und mich befremdet auch die Vorstellung, dass Jesus Christus an unserer Stelle als Sündenbock am Kreuz blutig geopfert worden sei. So hat zum Beispiel noch der Apostel Paulus, ein ehemals frommer Jude, gedacht. Doch schon im Alten Testament wird die Vorstellung, dass Opfer nötig seien, zunehmend abgelehnt. Die Losung heute ist dafür ein gutes Beispiel.

Noch mal zurück zum Anfang. Glauben und sich im Sinne Jesu verhalten, gehören zusammen. Eins geht aus dem andern hervor. Dass ich mich bemühe, Gottes Willen zu beachten, wie er vor allem in Jesu Liebesgebot zum Ausdruck kommt, hat damit zu tun, dass ich ihm dankbar bin. Doch nicht damit, dass ich meine, gehorsam sein und bestimmte Opfer oder Leistungen erbringen zu müssen.

Außerdem gilt hier wieder einmal die Goldene Regel: Alles was du willst, dass dir andere tun sollen, darin komme ihnen zuvor. So wirst auch du erleben, dass sie zu dir zuvorkommend sind. Das ist nicht spezifisch christlich, weil es eine solche Regel auch in anderen Religionen gibt. Doch Jesus gibt uns damit eine praktische Anleitung, wie wir Gottes Willen erfüllen können und uns das zugleich selbst zugutekommt. Diese Regel gilt im Großen wie im Kleinen, in der Politik, in der Gesellschaft wie im Privatleben. Schade dass sie nicht öfter beachtet wird. 

Gebet: Herr, es entlastet mich, dass ich mich bei dir nicht einschmeicheln muss. Ich habe dir gegenüber keine Bringschuld, sondern du wendest dich mir in Jesus zu wie ich bin. Du hilfst mir, dir zu vertrauen und mich an dir zu orientieren. Danke

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 
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2 Kommentare:

  1. Meine lebenslange unerträgliche Frage: wie kann ich annehmen und ertragen dass für mich Chrstus gekreuzigt wird

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  2. Wir waren heute im Lichtblick und freuen uns auf den 5.2.wenn Herr Pfr. Löhr die Predigt hält! LG und einen gesegneten Sonntag ❣

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