Losung: Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Hiob 1,21
Lehrtext: Zieht an den Herrn Jesus Christus. Römer 13,14
Liebe Leserin, lieber Leser,
dass wir endlich sind und
sterben müssen, darüber grübeln viele Menschen zu allen Zeiten und an allen
Orten dieser Welt nach. Sie haben unterschiedliche Schlüsse daraus gezogen. Die
einen, wie die alten Ägypter, haben für ihre Herrscher Pyramiden gebaut, eine Art
Auferstehungsmaschinen. Andere, wie wir Christen, glauben, dass Gott sie nach
diesem Leben zum ewigen Leben auferwecken wird. Wieder andere, wie die Griechen
und die Römer, glaubten an ein Weiterleben als Schatten in der Unterwelt. Und
immer mehr sind davon überzeugt, dass für den einzelnen Menschen mit dem Tod
alles aus ist.
Angeregt durch die Losung bringe ich heute Überlegungen aus dem Alten Testament zu diesem Thema. Dazu zitiere ich jetzt ein paar Bibelworte:
So, wie der Mensch auf diese Welt gekommen ist, muss er sie wieder
verlassen – nackt und besitzlos! Nicht eine Handvoll kann er mitnehmen von dem,
wofür er sich hier abmühte. 15 Es ist zum Verzweifeln! Wie er kam, muss er
wieder gehen. Was hat er also von seiner harten Arbeit? Es ist ja doch alles
umsonst! 16 Sein ganzes Leben bestand aus Mühe und Trauer; er hatte nichts
als Ärger und Sorgen und plagte sich mit vielen Krankheiten. 17 Eines habe
ich begriffen: Das größte Glück genießt ein Mensch in dem kurzen Leben, das
Gott ihm gibt, wenn er isst und trinkt und es sich gut gehen lässt bei aller
Last, die er zu tragen hat. Das ist der Lohn für seine Mühen. 18 Wenn
jemand es zu Reichtum bringt und sich an seinem Besitz erfreuen kann, dann hat
er das Gott zu verdanken. Ja, die Früchte seiner Arbeit zu genießen, das ist
Gottes Geschenk! 19 Denn wessen Leben Gott mit Freude erfüllt, der denkt
nicht viel darüber nach, wie kurz es eigentlich ist. (Prediger 5,14-19)
Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum werden wir auch
nichts hinausbringen. (1. Timotheus 6,7 Neues Testament)
»HERR, lehre mich doch, / dass es ein Ende mit mir haben
muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss. 6 Siehe, meine Tage
sind eine Handbreit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir. Ach, wie
gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben! 7 Sie gehen daher
wie ein Schatten / und machen sich viel vergebliche Unruhe; sie sammeln
und wissen nicht, wer es kriegen wird.« (Psalm 39,5-7)
Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, 2 geht auf wie eine Blume und fällt ab, flieht wie ein Schatten
und bleibt nicht. (Hiob
14,1+2)
Lass dich nicht einschüchtern, wenn einer steinreich wird und sein Haus
immer prachtvoller ausstattet! 18 Nichts kann er davon mitnehmen, wenn er
stirbt; was er angehäuft hat, folgt ihm nicht ins Grab. 19 Er preist sich
selbst: »Ich bin meines Glückes Schmied!«, und man schmeichelt ihm, weil er so
erfolgreich ist. 20 Und doch kommt auch er dorthin, wo seine Vorfahren
sind, die nie mehr das Licht sehen. (Psalm 49,17-20)
Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt! Hiob 1,21
Der Glaube an ein
Weiterleben der Seele nach dem Tod hat sich bei den Juden erst spät
durchgesetzt und taucht deshalb auch erst in den Spätschriften des Alten
Testaments auf. Noch zur Zeit Jesu streiten die Pharisäer und die Sadduzäer
über dieses Thema. Bei den Christen kommt der Glaube an ein Weiterleben der
Seele aus der „heidnischen“ Geisteswelt griechischer Philosophie und Religion.
Im Neuen Testament herrscht der Glaube vor, dass der Mensch nach seinem Tod
ganz tot ist: sein Leib, sein Geist und
seine Seele! Sodass die Auferweckung durch Gott eine komplette Neuschöpfung
ist. Der Tod hat die Macht über den Menschen, ganz und gar. Gott aber hat die
Macht über den Tod.
Ich glaube, dass Gott nichts verlieren wird, was er geschaffen hat und was er begonnen hat, wird er auch vollenden. Wann und wie er das macht, ist seine Sache. Wie auch immer, ich bleibe in seiner Gegenwart so wie es vor meiner Geburt gewesen ist, wie es in diesem kurzen Leben ist und danach sein wird. Denn wir beide, du und ich, gehören ihm und sonst keiner Macht.
Gebet: Herr Jesus Christus, vor dem heiligen und ewigen Gott fliehe ich zu dir. Wie könnte ich das Licht seiner Wahrheit ertragen, wäre ich nicht in dir geborgen. In dir war ich vor aller Zeit. In dir bin ich geboren, in dir lebe ich, in dir sterbe ich, in dir werde ich auferstehen. In dir bleibe ich für immer. Du bist mein Ein und Alles. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
Nachtrag: Ich werde nach meinem Tode
nackt vor Gott stehen, nackt in jeder Hinsicht, nicht nur ohne meine äußeren
Güter, sondern auch ohne innere. Ich werde vor ihm stehen ohne alle irdischen
Gewissheiten, Weisheiten und Wahrheiten, ja auch ohne Glauben. Meine Hände und
mein Herz werden ganz und gar leer sein. Da wird nichts mehr sein und bleiben,
worauf ich mich vor ihm berufen könnte. Denn ich werde nichts über jene
Schwelle mit hinüberretten. Ich werde erfahren, dass alles, wirklich alles
Meinung, Vorstellung, Fiktion war, weil ich das, was die Welt ist, was ich bin, was
Gott an und für sich ist, nicht wirklich erkennen konnte. Und ich werde
stammeln: ‚Du, der Heilige und Ewige, bist die Quelle der Wahrheit. Ich
bin nur ein leeres Gefäß. Dein Wille geschehe. Sieh mich freundlich an mit den
Augen deines Sohnes Jesus Christus.‘ HL
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Heinrich von Kleist schrieb nach der Lektüre von Immanuel Kant: „Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint. Ist's das letztere, so ist die Wahrheit, die wir hier sammeln, nach dem Tode nichts mehr, und alles Bestreben, ein Eigentum zu erwerben, das uns auch noch in das Grab folgt, ist vergeblich.“
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege
Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über
Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Ich empfehle das Buch " Der Traum", eine Geschichte vom Himmel, die das Herz heilt", von James Bryan Smith, Gerth Medien, ISBN 978-3-86591-493-4
AntwortenLöschenVielen Dank für die Empfehlung des Buches. Hab es mir sofort bestellt
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