Samstag, 21. Januar 2023

Die Wahrheit des Menschen hl

Losung: Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Hiob 1,21 

Lehrtext: Zieht an den Herrn Jesus Christus. Römer 13,14 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

dass wir endlich sind und sterben müssen, darüber grübeln viele Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten dieser Welt nach. Sie haben unterschiedliche Schlüsse daraus gezogen. Die einen, wie die alten Ägypter, haben für ihre Herrscher Pyramiden gebaut, eine Art Auferstehungsmaschinen. Andere, wie wir Christen, glauben, dass Gott sie nach diesem Leben zum ewigen Leben auferwecken wird. Wieder andere, wie die Griechen und die Römer, glaubten an ein Weiterleben als Schatten in der Unterwelt. Und immer mehr sind davon überzeugt, dass für den einzelnen Menschen mit dem Tod alles aus ist.

Angeregt durch die Losung bringe ich heute Überlegungen aus dem Alten Testament zu diesem Thema. Dazu zitiere ich jetzt ein paar Bibelworte

So, wie der Mensch auf diese Welt gekommen ist, muss er sie wieder verlassen – nackt und besitzlos! Nicht eine Handvoll kann er mitnehmen von dem, wofür er sich hier abmühte. 15 Es ist zum Verzweifeln! Wie er kam, muss er wieder gehen. Was hat er also von seiner harten Arbeit? Es ist ja doch alles umsonst! 16 Sein ganzes Leben bestand aus Mühe und Trauer; er hatte nichts als Ärger und Sorgen und plagte sich mit vielen Krankheiten. 17 Eines habe ich begriffen: Das größte Glück genießt ein Mensch in dem kurzen Leben, das Gott ihm gibt, wenn er isst und trinkt und es sich gut gehen lässt bei aller Last, die er zu tragen hat. Das ist der Lohn für seine Mühen. 18 Wenn jemand es zu Reichtum bringt und sich an seinem Besitz erfreuen kann, dann hat er das Gott zu verdanken. Ja, die Früchte seiner Arbeit zu genießen, das ist Gottes Geschenk! 19 Denn wessen Leben Gott mit Freude erfüllt, der denkt nicht viel darüber nach, wie kurz es eigentlich ist. (Prediger 5,14-19) 

Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum werden wir auch nichts hinausbringen. (1. Timotheus 6,7 Neues Testament) 

 »HERR, lehre mich doch, / dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss. 6 Siehe, meine Tage sind eine Handbreit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir. Ach, wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben! 7 Sie gehen daher wie ein Schatten / und machen sich viel vergebliche Unruhe; sie sammeln und wissen nicht, wer es kriegen wird.« (Psalm 39,5-7) 

Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, 2 geht auf wie eine Blume und fällt ab, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht. (Hiob 14,1+2) 

Lass dich nicht einschüchtern, wenn einer steinreich wird und sein Haus immer prachtvoller ausstattet! 18 Nichts kann er davon mitnehmen, wenn er stirbt; was er angehäuft hat, folgt ihm nicht ins Grab. 19 Er preist sich selbst: »Ich bin meines Glückes Schmied!«, und man schmeichelt ihm, weil er so erfolgreich ist. 20 Und doch kommt auch er dorthin, wo seine Vorfahren sind, die nie mehr das Licht sehen. (Psalm 49,17-20) 

Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt! Hiob 1,21 

Der Glaube an ein Weiterleben der Seele nach dem Tod hat sich bei den Juden erst spät durchgesetzt und taucht deshalb auch erst in den Spätschriften des Alten Testaments auf. Noch zur Zeit Jesu streiten die Pharisäer und die Sadduzäer über dieses Thema. Bei den Christen kommt der Glaube an ein Weiterleben der Seele aus der „heidnischen“ Geisteswelt griechischer Philosophie und Religion. Im Neuen Testament herrscht der Glaube vor, dass der Mensch nach seinem Tod ganz tot ist: sein Leib, sein Geist und seine Seele! Sodass die Auferweckung durch Gott eine komplette Neuschöpfung ist. Der Tod hat die Macht über den Menschen, ganz und gar. Gott aber hat die Macht über den Tod.

Ich glaube, dass Gott nichts verlieren wird, was er geschaffen hat und was er begonnen hat, wird er auch vollenden. Wann und wie er das macht, ist seine Sache. Wie auch immer, ich bleibe in seiner Gegenwart so wie es vor meiner Geburt gewesen ist, wie es in diesem kurzen Leben ist und danach sein wird. Denn wir beide, du und ich, gehören ihm und sonst keiner Macht. 

Gebet: Herr Jesus Christus, vor dem heiligen und ewigen Gott fliehe ich zu dir. Wie könnte ich das Licht seiner Wahrheit ertragen, wäre ich nicht in dir geborgen. In dir war ich vor aller Zeit. In dir bin ich geboren, in dir lebe ich, in dir sterbe ich, in dir werde ich auferstehen. In dir bleibe ich für immer. Du bist mein Ein und Alles. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr

Nachtrag: Ich werde nach meinem Tode nackt vor Gott stehen, nackt in jeder Hinsicht, nicht nur ohne meine äußeren Güter, sondern auch ohne innere. Ich werde vor ihm stehen ohne alle irdischen Gewissheiten, Weisheiten und Wahrheiten, ja auch ohne Glauben. Meine Hände und mein Herz werden ganz und gar leer sein. Da wird nichts mehr sein und bleiben, worauf ich mich vor ihm berufen könnte. Denn ich werde nichts über jene Schwelle mit hinüberretten. Ich werde erfahren, dass alles, wirklich alles Meinung, Vorstellung, Fiktion war, weil ich das, was die Welt ist, was ich bin, was Gott an und für sich ist, nicht wirklich erkennen konnte. Und ich werde stammeln: ‚
Du, der Heilige und Ewige, bist die Quelle der Wahrheit. Ich bin nur ein leeres Gefäß. Dein Wille geschehe. Sieh mich freundlich an mit den Augen deines Sohnes Jesus Christus.‘ HL

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Heinrich von Kleist schrieb nach der Lektüre von Immanuel Kant: „Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint. Ist's das letztere, so ist die Wahrheit, die wir hier sammeln, nach dem Tode nichts mehr, und alles Bestreben, ein Eigentum zu erwerben, das uns auch noch in das Grab folgt, ist vergeblich.“ 

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 
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2 Kommentare:

  1. Ich empfehle das Buch " Der Traum", eine Geschichte vom Himmel, die das Herz heilt", von James Bryan Smith, Gerth Medien, ISBN 978-3-86591-493-4

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  2. Petra Schäfer21.01.23, 13:47

    Vielen Dank für die Empfehlung des Buches. Hab es mir sofort bestellt

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