Losung: Lass mich nicht
zuschanden werden, denn ich traue auf dich! Psalm 25,20
Lehrtext: Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. Matthäus 7,25
Liebe Leserin, lieber Leser,
an
Silvester haben wir in der Kirche diesen Vers von Paul Gerhardt aus dem Jahr
1653 gesungen:
Sprich deinen milden Segen
zu allen unsern Wegen,
lass Großen und auch Kleinen
die Gnadensonne scheinen.
(EG 58 „Nun lasst uns geh’n und treten“ Vers 11)
Diesen
Wunsch haben wohl alle Menschen aller Religionen zu allen Zeiten. Und ich hoffe
sehr, dass Gottes Gnadensonne auch weiterhin über uns scheint.
Zugleich aber weiß ich, dass immer wieder Wetterwolken über mir aufziehen und zu dieser Zeit über Europa und damit auch über unserem Land. Nur dass wir für diese Wolken selbst verantwortlich sind. Und wenn wir auch jemand ausgemacht haben, dem wir die Schuld dafür in die Schuhe schieben können, so sind doch auch wir nicht die Gerechten und die anderen die Ungerechten, die Guten und die anderen die Bösen.
10 Fragen
Bei aller berechtigten Empörung über den Aggressor aus Russland,
möchte ich trotzdem zehn Fragen stellen:
1. Was haben wir im Westen in den letzten 30 Jahren versäumt, dass es soweit kommen
konnte? Wenn ich mir die Geschichte dieser Zeit ansehe, finde ich unliebsame Antworten.
2. Was versäumen wir jetzt, wenn unser Land nicht alle Kraft darauf verwendet, einen Waffenstillstand zu erreichen und Friedensgespräche anzubahnen, statt noch mehr Militäröl ins Feuer des Krieges zu gießen?
3. Welche hässlichen Gedanken und Absichten stecken hinter der guten Absicht, den Bedrängten zu helfen?
4. Welche Folgen hat es für uns, wenn die Regierung vollends den Forderungen (!) aus der Ukraine, dem Ausland und aus dem eigenen Land nachgibt und noch mehr und noch schwerere Waffen liefert und schließlich auch noch deutsche Soldaten in den Krieg schickt?
5. Jetzt sind wir also "am Krieg beteiligt" (Verteidigungsminister Pistorius). Ist es das, was wir wollten?
6. Was zählt heute noch das Gewissen der vielen, die früher den Kriegsdienst verweigert haben und jetzt Kampfpanzer liefern möchten?
7. Wie steht es um unsere Verantwortung für die Menschen in der Ukraine? Wie viele müssen noch sterben, bevor der Krieg zu Ende sein wird? Und wird ihr Tod das Ergebnis wert gewesen sein?
8. Wie steht es um unsere Verantwortung gegenüber unseren Enkeln, Kindern und uns selbst? Wozu gehen wir solche unkalkulierbaren Risiken wie die Ausweitung des Krieges und die Gefahr eines Atomschlags ein? Wozu?
9. Wie wirkt sich die schlagartige Militarisierung unserer Gesellschaft auf unser künftiges Zusammenleben aus?
10. Welche Bedeutung hat in diesen Zusammenhängen unser Glaube an Jesus Christus und seine Botschaft von der Gewaltlosigkeit?
Jene Wetterwolken verdunkeln Gottes Gnadensonne, auch wenn sie dahinter nach wie vor scheint. Und wenn nun ein Platzregen aus ihnen fällt, und die Wasser der Leiden kommen, und die Stürme der Angst wehen und an unser Lebenshaus stoßen (Lehrtext), was dann? Wird es dann einfallen?
Jesus gibt darauf eine einfache und eindeutige Antwort: »Wer diese meine Rede (die Bergpredigt) hört und tut sie, dessen Haus ist nicht auf Sand gebaut, sondern auf dem Felsen des Glaubens. Wer sich meine Worte nur anhört, aber nicht danach lebt, der ist so unvernünftig wie einer, der sein Haus auf Sand baut. Denn wenn ein Wolkenbruch kommt, die Flüsse über ihre Ufer treten und der Sturm um das Haus tobt, wird es einstürzen; kein Stein wird auf dem anderen bleiben. Kein Stein.« (Matthäus 7,25 bis 27)
Gebet: Herr, lass uns nicht zuschanden werden, denn wir vertrauen auf dich! (Losung) Amen
Zunehmend besorgt und dennoch herzlich grüße ich mit Psalm 20 Vers 8:
»Manche schwören auf gepanzerte Wagen, andere verlassen sich auf Pferde; doch wir vertrauen auf den HERRN, unseren Gott!«
Ihr / dein Hans Löhr
p.s. Ich kann von Glück sagen oder besser Gott danken, dass ich nicht in der Ukraine lebe. Vielleicht hätte dann auch ich vor Wut und Verzweiflung meinen Glauben an den Hass und die Gewalt verraten. Doch bei uns könnten noch immer Gottvertrauen und Vernunft zählen statt des militaristischen Geistes, der zur Zeit so viele Köpfe und Herzen benebelt.
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ZITAT: »Es sind gewiss Kräfte da, ungeheure Kräfte, aber wilde, ursprüngliche und ganz und gar unbarmherzige. Man sieht mit banger Erwartung auf sie hin wie in den Braukessel einer Hexenküche: es kann jeden Augenblick zucken und blitzen, schreckliche Erscheinungen anzukündigen ...
Dass die einzelnen sich so gebärden, als ob sie von allen diesen Besorgnissen nichts wüssten, macht uns nicht irre: ihre Unruhe zeigt es, wie gut sie davon wissen; sie denken mit einer Hast und Ausschließlichkeit an sich, wie noch nie Menschen an sich gedacht haben, sie bauen und pflanzen für ihren Tag, und die Jagd nach Glück wird nie größer sein, als wenn es zwischen heute und morgen erhascht werden muss: weil übermorgen vielleicht überhaupt alle Jagdzeit zu Ende ist. ... Jetzt wird fast alles auf Erden nur noch durch die gröbsten und bösesten Kräfte bestimmt, durch den Egoismus der Erwerbenden und die militärischen Gewaltherrscher.« (Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph)
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege
Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über
Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Lieber Herr Löhr, ich teile ihre Besorgnis und wünsche ihnen,dass sie weiterhin wohl behütet bleiben *
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