Losung: Ich bin ein Gast auf Erden. Psalm 119,19
Lehrtext: Denn wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. 2.Korinther 5,1
Liebe Leserin, lieber
Leser,
ja, ich bin ein Gast auf
Erden und kein Eindringling, kein Feind. Mir gehört hier nichts, gar nichts,
auch nicht das Notebook, auf dem ich gerade diese Auslegung schreibe, auch
nicht meine Familie, auch nicht meine Gesundheit, auch nicht mein Leben. Ich habe
alles nur auf Zeit, von Gott geliehen, muss alles wieder hergeben, muss wieder
gehen. Auf nichts habe ich Anspruch, auch nicht darauf, dass es mir gut gehen
muss. Für mich wird es Zeit, mich mit diesen Gedanken vertraut zu machen. Ich
hoffe, dann leichter, unbeschwerter und ungebundener in der verbleibenden Zeit
zu leben, die mir geschenkt ist. Vielleicht kann ich dann auch leichter wieder
loslassen und gehen, wenn er ruft.
Eine Große Ehre
Ich bin hier Gast.
Eingeladen von Gott, dem Eigentümer und Hausherrn. Das ist für mich eine große
Ehre. Deshalb möchte ich mich auch entsprechend benehmen und nicht mutwillig
Unfrieden in sein Haus tragen und Schaden anrichten. Ich will verantwortlich
mit seinem Eigentum umgehen, es pflegen und bewahren und mich mit seinen
anderen Gästen vertragen. Eines Tages werde ich ihm Antwort zu geben haben, wie
es mir auf Erden gefallen hat, was ich aus der Zeit gemacht habe, die er mir
gegeben hat, wie ich mit seinem Eigentum umgegangen bin. Eines Tages wird er
mich fragen: „Hans, wo bist du?“, so wie er Adam gefragt hat. Was werde ich ihm
sagen?
Anders als Paulus im
Lehrtext weiß ich nicht, was sein
wird, wenn meine „irdische Hütte“ abgebrochen wird. Ich vertraue aber darauf, dass ich dann wieder ganz und gar bei Gott
bin, von dem ich, wie alle anderen Geschöpfe auch, gekommen bin. Wie das sein wird, weiß ich nicht. Das
ist seine Sache. Da lasse ich mich überraschen. Aber ich hoffe, dass es so sein wird.
Unfassbares Glück
Ich interessiere mich für
die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse zur Entstehung des Weltalls und des
Lebens. Vieles ist mir zu speziell, als dass meine Kenntnisse in Physik,
Mathematik usw ausreichen würden, es zu verstehen. Das aber habe ich begriffen:
Dass es in diesem unermesslichen Universum auf dem winzigen Planeten Erde Leben
gibt, mehr noch, dass es uns Menschen gibt, also auch dich und mich, ist unfassbares
Glück. Die hartgesottensten Atheisten unter den Naturwissenschaftlern kommen
aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn ihnen bewusst wird, wie die jahrmilliarden
dauernden Prozesse auf das Allerfeinste aufeinander abgestimmt sind, damit wir sein
können.
Nun, ein Gottesbeweis ist
das nicht. Beweise haben im Glauben nichts zu suchen. Aber mich überzeugen die
Schöpfung, das Leben in allen seinen Gestalten und Jesus Christus, dass mich
ein guter Geist gewollt hat, Gott, der „Vater im Himmel“, wie Jesus sagt. Dass
er mich gesegnet und bis hierher begleitet und behütet hat. Dass er mich liebt
und nicht wieder verlieren wird. Er ist für mich mehr als jenes Glück. Er ist
alles für mich. Ich kann nicht verstehen, wie man auf diesen Glauben verzichten
kann. Denn gerade auch im Leid sehne ich mich umso mehr nach seinen offenen
Armen.
Gebet: Herr,
ich staune und danke. Was für ein Glück, dass ich eine gewisse Zeit auf deiner
Erde leben darf gemeinsam mit anderen, die es gut mit mir meinen! Was für ein
Geschenk, dass ich glauben und dir vertrauen darf! Ich habe dafür keine Worte.
Ich preise dich mit Tränen des Glücks. Ich singe dir mit Herz und Mund und
will dir dankbar sein ohne Ende hier in diesem Leben und einst bei dir. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
... und doch gibt es manchmal Menschen, die es nicht gut mit einem meinen. Man bemüht sich um einen friedlichen Umgang ohne jegliche Resonanz zu erhalten. Was bleibt, ist das Gebet, verbunden mit der Hoffnung des Gehörtwerdens.
AntwortenLöschenLieber Herr Löhr,
AntwortenLöschenja, mit Tränen des Glücks und der Ergriffenheit lese ich ihre Auslegung und bin sehr dankbar dafür, dass es ihren Blog gibt. Sie sprechen auch mir aus dem Herzen. Es schmerzt und macht mich traurig, wenn ich sehe wieviele Menschen sich von der Kirche abwenden, den Glauben an Gott ablehnen. Sie erkennen nicht, welchen Schatz sie für ihr Leben ablehnen. Es ist ein großes Wunder, wenn man Glauben kann. Die Furcht vor Menschen und der Zukunft ist für mich klein geworden, nicht ganz verschwunden, aber ich weiß wo ich Hilfe erhalte, wenn mich Angst und Resignation doch einmal überfallen. Auch die Zukunft unserer Landeskirche, weiß ich in Gottes Hand. Es ist tröslich, dass alles was geschieht von Gott gesehen wird. Ich wünschte, ich hätte mehr Energie und Eifer im Gebet, weiß aber auch, dass Gott mein Herz sieht, meine Gedanken, Wünsche und Bitten kennt, noch ehe ich sie ausgesprochen habe. Gott segne Sie und alle Leser.