Samstag, 20. Januar 2024

Der Mensch, das wunderliche Wunder hl

Losung: Der HERR hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Himmel ausgebreitet durch seinen Verstand. Jeremia 10,12 

Lehrtext: Gottes geliebter Sohn ist vor allem, und alles hat in ihm seinen Bestand. Kolosser 1,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

ist in unserem modernen Weltbild noch Platz für Gott? Viele, die sich im Internet, im Fernsehen oder auch in Büchern über die Erkenntnisse der Naturwissenschaft informieren, besonders der Astronomie, scheinen das zu verneinen. Schließlich kann man heute die Entstehung von Materie und damit auch des Universums und letztlich von uns Menschen mit der Evolution erklären, ohne dass man dazu noch einen Schöpfer bräuchte. Das verunsichert viele, das kränkt manche, das fegt die Glaubensreste vom Tisch wie Krümel des Brotes, von dem man sich lange ernährt hat.

Das Wunder des Seins

Und jetzt? Die Frage bleibt trotzdem unbeantwortet, warum überhaupt etwas ist und vielmehr nichts. Warum das Universum sozusagen auf uns Menschen gewartet zu haben scheint und alle Möglichkeiten aufgeboten hat, dass Leben auf dem winzigen Planeten, auf dem Staubkörnlein Erde entstehen konnte.

Natürlich sind weitere wichtige Fragen bis jetzt unbeantwortet. Vor allem, warum das Universum zu 95 % (!) aus dunkler Materie und dunkler Energie besteht, von der man bis jetzt so gut wie keine Ahnung hat außer, dass es sie aufgrund der Bewegungen der Himmelskörper geben muss. Doch selbst wenn man eines Tages dieses Rätsel lösen könnte, bleibt die Frage, warum es uns, warum es die Schöpfung überhaupt gibt.

Die Frage nach dem Schöpfer

Und da beginnt das Fragen nach dem Schöpfer: Ist da eine Macht und Kraft, die alles geschaffen hat und fortwährend entstehen lässt? Ist sie das Geheimnis der Welt? Und ist das eine gute Macht und Kraft, der wir vertrauen können, die es gut mit uns meint, mehr noch, die dich und mich liebt?

Beweisen lässt sich das nicht. Das Gegenteil lässt sich aber auch nicht beweisen, dass alles aus blindem Zufall entstanden sei ohne Sinn und Zweck, ohne einen schöpferischen Willen.

Letzten Endes muss man sich wieder mal entscheiden, wie man diese Welt und sich selbst sieht und versteht. Letzten Endes muss man sich selbst fragen, ob man das Glaubensbekenntnis noch mitsprechen kann: „Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde - und an Jesus Christus“ ... „Er ist vor allem, und alles hat in ihm seinen Bestand“ (Lehrtext). Ich habe mich entschieden.

Glaube und Wissenschaft: keine Gegensätze

Für mich sind Glaube und Wissenschaft keine Gegensätze. Im Gegenteil. Je mehr ich vom Universum, von seinen kleinsten Bestandteilen, den Elementarteilchen, und von seinen größten Gebilden, den Quasaren und Galaxien mit ihren ungeheuren, schwarzen Löchern im Zentrum erfahre, desto größer wird das Wunder des Lebens auf der Erde und damit das Wunder Mensch. Die Welt und der Mensch lassen mich staunen: Seine Kreativität, seine Fantasie und Schaffenskraft, seine Kunst und Wissenschaft, seine Fähigkeit zu Mitleid und Liebe, zu selbstloser Hilfe und Hingabe … Aber der Mensch lehrt mich auch fürchten: Seine Gier und sein Hass, seine Grausamkeit und seine Zerstörungswut, seine Herrschsucht und seine Kriege, seine Gemeinheiten und Bosheiten … Ich bin ein Mensch.

»Wäre das Weltall empfindungsfähig, würde es „aufjauchzen und den Gipfel des eigenen Werdens und Wesens bewundern. Denn wozu dient all der Aufwand von Sonnen und Planeten und Monden, von Sternen und Milchstraßen […], wenn sich nicht zuletzt ein glücklicher Mensch unbewusst seines Daseins erfreut?«
Johann Wolfgang von Goethe, Hamburger Ausgabe, Band 12, C.H. Beck, München 1998, S. 98

Gebet: Herr, ich bin so froh, dass ich dir vertrauen und danken kann. Im Glauben fühle ich mich geborgen. Aus dem Glauben schöpfe ich Kraft für die Herausforderungen meines Lebens. Durch den Glauben erkenne ich dich in Jesus Christus,, der meine Hoffnung und meine Freude ist, meine Stärke und mein Licht. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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4 Kommentare:

  1. Danke für das aussagekräftige Gebet!

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  2. Danke für die klare Auslegung, der ich mich gerne anschließe.

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  3. Ich danke auch für das Gebet! Es passt heute so gut! Ich wünsche allen ein gesegnetes Wochenende!

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  4. Probleme mit der Vereinbarkeit moderner Naturwissenschaft und dem Glauben an Gott entstehen wohl vor allem dann, wenn man als Glaubenswilliger den Eindruck hat, man müsse sich in ein antikes Weltbild mit der Erde als einer Scheibe und einem permanent von außen eingreifenden Gott hineinversetzen, um den Glaubensanforderungen Genüge zu tun. Oder aber seinen Verstand und sein Wissen an der Kirchentür abgeben, was aber auf Dauer nicht funktioniert.

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