Samstag, 27. Januar 2024

Der Traum des Königs Salomo hl

Losung: Gott sprach zu Salomo: Weil du weder um langes Leben bittest noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand, auf das Recht zu hören, siehe, so tue ich nach deinen Worten. 1.Könige 3,11-12 

Lehrtext: Paulus schreibt: Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. Römer 12,2 

Liebe Leserin, lieber Leser,

hast du offene Wünsche? Gibt es etwas, das dich antreibt, das du erreichen möchtest, wovon du träumst? Die nahezu allgegenwärtige Werbung macht dir unablässig Vorschläge.

Die Bibel überrascht mich immer wieder, gerade auch das Alte Testament. In den meisten Religionen, soweit ich sie kenne, geht es darum, dass Gott die Gläubigen bestätigt. Er soll ihre Werte gutheißen; soll geben, was ihnen wichtig und heilig ist, was sie sich wünschen und was sie zu brauchen meinen. Gott oder die Götter sind dann dazu da, auszugleichen, was den Menschen zu fehlen scheint.

In der buddhistischen Religion ist es allerdings anders. Da sollen Menschen ihre Wünsche vergessen, sozusagen wunschlos glücklich sein unabhängig davon, ob sie arm oder reich sind, gesund oder krank. Das ist bedenkenswert. Aber leider haben auch Buddhisten so ihre Schwierigkeiten damit, ihre Wünsche zu vergessen. Oder geht es vielleicht darum, anzustreben, was Gott will? Dass nicht er meine Wünsche erfüllt, sondern ich seinen Willen?

Salomo, der andere König

In der Geschichte, aus der unsere heutige Losung kommt, wird der junge König Salomo als jemand dargestellt, der anders ist. Er, der Sohn und Nachfolger Davids, bittet Gott bei seiner Thronbesteigung: »Ich bin noch viel zu jung und unerfahren und fühle mich dieser Aufgabe nicht gewachsen. Und doch hast du mir das Volk anvertraut, das du dir erwählt hast, und ich trage die Verantwortung für so viele Menschen, die niemand zählen kann. Darum schenke mir ein Herz, das auf deine Weisung hört, damit ich dein Volk leiten und gerechtes Urteil sprechen kann. Wie kann ich sonst dieses große Volk regieren?« (1. Könige 3,7-9) Darauf antwortet dann Gott mit der heutigen Losung.

Ich denke, es wäre nicht verkehrt, in mich hineinzuhorchen, welche Wünsche mich regieren, welche Gefühle mich leiten, nach welchen Werten ich mich richte. Und dann sollte ich aufrichtig Gott fragen im Gebet, ob das mit dem übereinstimmt, was er will. Oder stimmt es mit dem überein, was mir von anderen beigebracht worden ist? Wonach sich die Menschen in meiner engsten und weiteren Umgebung richten? Was also von außen, nicht zuletzt von den Medien, an mich herangetragen wird? Was in dieser Gesellschaft allgemein gilt und anerkannt ist? Mit einem Wort, was „die Welt“ vorgibt, wie der Apostel Paulus sagt (Lehrtext)?

Weltkind und Gotteskind

Ich bin ein Weltkind. Ich unterscheide mich in meinem Leben und in meinen Ansichten nicht so von anderen, wie ich es selbst gerne möchte. Aber weil ich auch wie du ein Gotteskind bin, spüre ich den Widerspruch: Einerseits gehöre ich in diese Welt und will darum auch nicht weltflüchtig sein. Andererseits soll und möchte ich mich ihr nicht gleichstellen (Lehrtext), so, als ob es Gott, wie er mir in Jesus begegnet, nicht gäbe. Mir ist sein Wille durchaus wichtig. Vielleicht nicht wichtig genug. Aber immerhin so sehr, dass ich ihn nicht vergessen kann.

Ich hege in mir, wie auch die meisten, die ich kenne, durchaus den Wunsch, lange zu leben. Ich hätte nichts dagegen, mehr zu besitzen als ich habe, obwohl das reichen müsste. Und würde ich Jesus nicht kennen und auf ihn sehen, würde auch ich mein Heil in Waffen und Gewalt suchen und aus Angst den Feinden den Tod wünschen wie fast alle Menschen, seitdem es sie gibt (Losung).

So aber will ich mich nicht nach meinen Ängsten und meiner Gier richten, mich auch nicht bis zum Letzten ins Leben verkrallen, sondern, wie Salomo, von Gott erbitten, was seinem Willen entspricht und mich danach richten. Ich will das. Leider heißt das noch nicht, dass ich das auch jeweils tue. Immerhin weiß ich, an wem ich mich orientiere.

Übrigens, König Salomo hatte seine Bitten und Gottes Antwort (Losung) nur geträumt. Aber was heißt das schon, da er sich offensichtlich danach richtete.

Gebet: Herr, ich möchte auch, wie alle anderen, ein gutes Leben führen in Frieden und ohne Angst und Sorgen. Und die meiste Zeit meines Lebens hast du mir das geschenkt. Dafür bin ich dir dankbar. Aber ich danke dir auch, vielleicht sogar noch mehr, für die Herausforderungen, die auf mich zukamen und denen ich mich auch jetzt stellen muss. Wenn ich sie annehme, stärken sie meine Seele und lassen mein Vertrauen auf dich wachsen und reifen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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4 Kommentare:

  1. Danke für das Gebet. Das bete ich mit, weil es in meine Situation passt. Bleiben Sie behütet. Kurt.

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  2. Danke Herr Löhr! In Ihre Gebete kann ich so oft miteinstimmen. Sie geben mir Kraft und Trost. Seien Sie gesegnet und behütet.

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  3. Das Allerschwerste für das Menschenherz ist die Demut.
    Demut hat nur der,der ganzvon sich selber loskommt.
    Wir müssen uns hassen lernen.
    Die dunkelsten Stunden unseres Lebens führen uns auch am nächsten zu Gott,und wir schulden Gott für sie den größten Dank.

    Der Prediger von Buchenwald
    Paul Schneider.
    🙏

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