Losung: Gott sprach zu Salomo: Weil du weder um langes Leben bittest noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand, auf das Recht zu hören, siehe, so tue ich nach deinen Worten. 1.Könige 3,11-12
Lehrtext: Paulus schreibt: Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. Römer 12,2
Liebe Leserin,
lieber Leser,
hast du offene
Wünsche? Gibt es etwas, das dich antreibt, das du erreichen möchtest, wovon du
träumst? Die nahezu allgegenwärtige Werbung macht dir unablässig Vorschläge.
Die Bibel
überrascht mich immer wieder, gerade auch das Alte Testament. In den meisten
Religionen, soweit ich sie kenne, geht es darum, dass Gott die Gläubigen bestätigt.
Er soll ihre Werte gutheißen; soll geben, was ihnen wichtig und heilig ist, was
sie sich wünschen und was sie zu brauchen meinen. Gott oder die Götter sind dann
dazu da, auszugleichen, was den Menschen zu fehlen scheint.
In der buddhistischen Religion ist es allerdings anders. Da sollen Menschen ihre Wünsche vergessen, sozusagen wunschlos glücklich sein unabhängig davon, ob sie arm oder reich sind, gesund oder krank. Das ist bedenkenswert. Aber leider haben auch Buddhisten so ihre Schwierigkeiten damit, ihre Wünsche zu vergessen. Oder geht es vielleicht darum, anzustreben, was Gott will? Dass nicht er meine Wünsche erfüllt, sondern ich seinen Willen?
Salomo, der andere König
In der Geschichte, aus
der unsere heutige Losung kommt, wird der junge König Salomo als jemand
dargestellt, der anders ist. Er, der Sohn und Nachfolger Davids, bittet Gott
bei seiner Thronbesteigung: »Ich bin noch
viel zu jung und unerfahren und fühle mich dieser Aufgabe nicht gewachsen. Und
doch hast du mir das Volk anvertraut, das du dir erwählt hast, und ich trage
die Verantwortung für so viele Menschen, die niemand zählen kann. Darum schenke
mir ein Herz, das auf deine Weisung hört, damit ich dein Volk leiten und
gerechtes Urteil sprechen kann. Wie kann ich sonst dieses große Volk regieren?«
(1. Könige 3,7-9)
Darauf antwortet dann Gott mit der heutigen Losung.
Ich denke, es wäre
nicht verkehrt, in mich hineinzuhorchen, welche Wünsche mich regieren, welche
Gefühle mich leiten, nach welchen Werten ich mich richte. Und dann sollte ich
aufrichtig Gott fragen im Gebet, ob das mit dem übereinstimmt, was er will. Oder stimmt es mit dem überein,
was mir von anderen beigebracht worden ist? Wonach sich die Menschen in meiner engsten
und weiteren Umgebung richten? Was also von außen, nicht zuletzt von den Medien,
an mich herangetragen wird? Was in dieser Gesellschaft allgemein gilt und
anerkannt ist? Mit einem Wort, was „die Welt“ vorgibt, wie der Apostel Paulus
sagt (Lehrtext)?
Weltkind und Gotteskind
Ich bin ein Weltkind. Ich unterscheide mich in meinem Leben und in meinen Ansichten nicht so von anderen, wie ich es selbst gerne möchte. Aber weil ich auch wie du ein Gotteskind bin, spüre ich den Widerspruch: Einerseits gehöre ich in diese Welt und will darum auch nicht weltflüchtig sein. Andererseits soll und möchte ich mich ihr nicht gleichstellen (Lehrtext), so, als ob es Gott, wie er mir in Jesus begegnet, nicht gäbe. Mir ist sein Wille durchaus wichtig. Vielleicht nicht wichtig genug. Aber immerhin so sehr, dass ich ihn nicht vergessen kann.
Ich hege in mir,
wie auch die meisten, die ich kenne, durchaus den Wunsch, lange zu leben. Ich
hätte nichts dagegen, mehr zu besitzen als ich habe, obwohl das reichen müsste.
Und würde ich Jesus nicht kennen und auf ihn sehen, würde auch ich mein Heil in
Waffen und Gewalt suchen und aus Angst den Feinden den Tod wünschen wie fast
alle Menschen, seitdem es sie gibt (Losung).
So aber will ich
mich nicht nach meinen Ängsten und meiner Gier richten, mich auch nicht bis zum
Letzten ins Leben verkrallen, sondern, wie Salomo, von Gott erbitten, was
seinem Willen entspricht und mich danach richten. Ich will das. Leider heißt
das noch nicht, dass ich das auch jeweils tue. Immerhin weiß ich, an wem ich
mich orientiere.
Übrigens, König Salomo hatte seine Bitten und Gottes Antwort (Losung) nur geträumt. Aber was heißt das
schon, da er sich offensichtlich danach richtete.
Gebet: Herr,
ich möchte auch, wie alle anderen, ein gutes Leben führen in Frieden und ohne
Angst und Sorgen. Und die meiste Zeit meines Lebens hast du mir das geschenkt.
Dafür bin ich dir dankbar. Aber ich danke dir auch, vielleicht sogar noch mehr,
für die Herausforderungen, die auf mich zukamen und denen ich mich auch jetzt
stellen muss. Wenn ich sie annehme, stärken sie meine Seele und lassen mein
Vertrauen auf dich wachsen und reifen. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut
die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag
des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus
dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“
in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Danke für das Gebet. Das bete ich mit, weil es in meine Situation passt. Bleiben Sie behütet. Kurt.
AntwortenLöschenDanke Herr Löhr! In Ihre Gebete kann ich so oft miteinstimmen. Sie geben mir Kraft und Trost. Seien Sie gesegnet und behütet.
AntwortenLöschenDas Allerschwerste für das Menschenherz ist die Demut.
AntwortenLöschenDemut hat nur der,der ganzvon sich selber loskommt.
Wir müssen uns hassen lernen.
Die dunkelsten Stunden unseres Lebens führen uns auch am nächsten zu Gott,und wir schulden Gott für sie den größten Dank.
Der Prediger von Buchenwald
Paul Schneider.
🙏
Wie wahr
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