Losung: Wer ist es, der den HERRN fürchtet? Ihm weist er den Weg, den er wählen soll. Psalm 25,12
Lehrtext:
Da den Weisen im Traum befohlen wurde, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren,
zogen sie auf einem andern Weg wieder in ihr Land. Matthäus
2,12
Liebe Leserin, lieber
Leser,
„Einem Menschen, der Gott
achtet, weist er den Weg.“ (Losung) Aber damit ist noch nicht gesagt, ob der Mensch ihn auch wählt und geht.
Das würde ja bedeuten, dass ich mich bei meinen Entscheidungen immer an Gott
orientierte oder mich fragte: ‚Was würde Jesus jetzt in dieser Situation tun?‘.
Ich kann das nicht, aber ich kann es immer wieder mal versuchen. Nach wie vor
habe ich manchmal den Eindruck, dass meine Wahl, meine Entscheidung richtig
war. Und dann ist es wieder umgekehrt.
Hättest du doch …
Dann denke, sage und tue
ich Dinge, die mir leid tun oder derentwegen ich mich sogar schäme: ‚Hättest du
doch deinen Mund gehalten!‘, oder ‚Warum hast du da nichts gesagt?‘ Ja warum? Ich
habe dann einerseits vermutlich mehr meinen Gefühlen freien Lauf gelassen oder
wollte andererseits der nette Pfarrer sein, der nicht aneckt, wie er beliebt
sein will. Und so ähnlich ist es auch im privaten Umfeld.
Habe ich dann Gott zu
wenig geachtet? Habe ich auf ihn zu wenig geachtet und zu sehr auf mich, auf meinen Ruf bei den
Menschen? Wahrscheinlich. Ich möchte niemand nach dem Mund reden, und wenn ich
mich dann selbst beobachte, habe ich es doch getan. Ich will andererseits
niemand verletzen. Und wenn ich es recht bedenke, habe ich es doch getan. Dann
denke ich an den Apostel Paulus, der von sich sagte: »Ich weiß nicht, was ich
tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich nicht leiden kann, das
tue ich.« (Römer 7,15)
Die Weisen aus dem
Morgenland, nahmen ihre Träume ernst (Lehrtext). Ob sie wussten, dass diese ihnen von Gott eingegeben waren? So sind sie
nicht mehr nach Jerusalem zurück, um König Herodes zu sagen, wo er den
„neugeborenen König der Juden“ finden und somit auch töten könnte. Sie wählten einen
anderen Weg vom Stall und von der Krippe zurück in ihr Land. Damit retteten sie
dem Jesuskind das Leben, schreibt Lukas in seinem Evangelium. Sie taten das
nicht, weil ihnen das bewusst gewesen wäre, sondern weil sie auf die Stimme in
ihren Träumen hörten.
Der Glaube ist ein Risiko
Ich denke, es ist ganz
gut, wenn ich immer wieder mal meine Pläne ändere und nicht stur oder aus
Bequemlichkeit den Weg weitergehe, von dem ich meine, dass er der beste sei.
Und es ist doppelt gut, wenn ich dabei innehalte und mich frage, ob ich aus
Glauben dazu ja sagen kann. Eine Garantie aber, dass ich dann den richtigen Weg
gehe, habe ich trotzdem nicht. Der Glaube ist wie das Leben ein Risiko. Ich
kann achtsam sein, bin aber nicht davor gefeit, mich zu irren und Fehler zu
machen. Gott sei Dank ist das Jesuskind dem machtgierigen Herodes entkommen. So
bleibt auch mir das Vertrauen, dass Jesus mir meine Fehler, meinen Irrtum und
meine Schuld vergibt und mir immer wieder einen neuen Anfang ermöglicht.
Gebet: Herr, »ich kenne meine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich« (Bonhoeffer) So bitte ich dich, dass du ihn mir zeigst und mir die Liebe und den Mut
gibst, ihn auch zu gehen. Ich will meine Mitmenschen nicht vor den Kopf stoßen.
Ich will mich ihnen aber auch nicht anbiedern. Darum schaue. ich auf dich und
frage mich, ‚was würdest du jetzt in meiner Lage tun?‘ Amen
Herzliche Grüße und ein gesegnetes Epiphaniasfest!
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
Ich glaube, dass wir grundsätzlich frei unseren Weg entscheiden können.
AntwortenLöschenIch glaube auch,dass wir geführt und gelenkt werden, wenn Gott einen Plan mit uns hat .
Ein schönes Wochenende
Ute