Losung: Elia sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm nach, ist's aber Baal, so wandelt ihm nach. 1.Könige 18,21
Lehrtext: Jesus spricht: Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Matthäus 6,24
Liebe Leserin, lieber Leser,
in meiner ersten
Grundschulklasse war eine schwarze Mitschülerin, die offenbar an Hüftdysplasie litt,
einer angeborenen Fehlentwicklung der Hüftpfanne. Jedenfalls hinkte sie stark. Nun
hatte es ein schwarzes Kind im Deutschland der Fünfzigerjahre ohnehin nicht
leicht. Der mörderische Rassenwahn der Nazis war gerade mal zehn Jahre her. Da
hatte sich so einiges in den Köpfen festgesetzt, was nicht gleich wieder
verschwand. Und dann kam hinzu, dass dieses Mädchen vermutlich das Kind eines
schwarzen, amerikanischen Besatzungssoldaten war. Ob sie von uns Kindern
ausgegrenzt worden ist? Ich kann mich daran nicht mehr erinnern, aber daran,
dass sie eben hinkte. Das hatte sich mir so stark eingeprägt, dass ich noch
heute weiß, wie sie damals ausgesehen hat.
Sicher ist sicher
Dieses Kind fiel
mir wieder ein, als ich die Losung las. Offenbar litten die Israeliten zur Zeit
des Elia im 9. Jahrhundert vor Christus an geistlicher Hüftdysplasie. Der Prophet
warf ihnen vor, auf beiden Seiten zu hinken (Losung). Sie hatten sowohl den Gott
Israels als auch den Fruchtbarkeitsgott Baal verehrt, dessen Kult die Königin
aus Phönizien mitbrachte. Sicher ist sicher, so dachten sie wohl. Lieber ein
Gott zu viel als einer zu wenig.
In der Losung
fordert Elia seine Landsleute auf, sich zu entscheiden, wem sie denn nun dienen
wollen: Baal oder Gott? Fast 1000 Jahre später sagt Jesus in der Bergpredigt
seinen Zuhörerinnen und Zuhörern: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ (Gott des Geldes, Matthäus
6,24). Wieder sollen
sich die Menschen entscheiden, wer ihnen nun heilig sein soll, wem sie gehören
und dienen möchten.
Und wie ist das heute in unserer Gesellschaft? Ich denke,
es dürfte nicht allzu schwer fallen, diese Frage zu beantworten.
Gelassener werden
oder sparen bis zuletzt?
Aber das Geld ist nun mal wichtig, damals wie heute, auch mir. Ich bin kein Franz von Assisi, der alles weggab, was er besessen hatte und als armer Bettelmönch Jesus nachfolgen wollte. Immer wieder hat das Geld in meinem Leben eine Rolle gespielt wie auch im Leben aller anderen, die ich kenne. Das tut es auch heute noch. Aber ich bin in finanziellen Dingen inzwischen gelassener, seitdem ich mir klargemacht habe, dass das Geld wohl bis zu meinem Lebensende reichen wird und ich großzügiger sein kann als ich bisher war. Wenn ich mich aber in meinem Bekanntenkreis umsehe, dann ist es fast überall das gleiche: Man spart bis zuletzt aus lauter Sorge, es könnte nicht reichen. Und dann zieht man dir das Hemd ohne Taschen an und du musst von dieser Welt und weißt nicht, was die Erben mit deinem Geld machen werden. Schon das Alte Testament kommt darauf zu sprechen: »Ach, Herr, wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben! Sie gehen daher wie ein Schatten und machen sich viel vergebliche Unruhe; sie sammeln und wissen nicht, wer es kriegen wird.« (Psalm 39,6+7)
Im Rheinland gibt es das Sprichwort »Man
muss auch gönnen können«. Ja, man muss auch anderen etwas gönnen, aber auch
sich selbst. Jedenfalls möchte ich nicht die Zahlen auf meinem Konto anbeten,
sondern „mit warmen Händen“ von dem geben, was ich habe und auch mir selbst
etwas leisten. Das freut beide, den Empfänger und mich.
Etwas
bleibt immer übrig
Und auch dann bleibt immer noch etwas übrig
für andere, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Mein Projekt
sind die Hospitalschiffe „Mercyships“ vor der Westküste Afrikas, auf denen
christlich motivierte Ärzte und medizinische Mitarbeitende eine Zeit lang kostenlos
die Patienten vom Festland versorgen. Und dann unterstütze ich noch mit einem
kleinen Betrag die Gefangenenhilfsorganisation „Amnesty International“. Dass
beide Organisationen auch Nichtchristen helfen, spielt für mich keine Rolle.
Für Jesus hat es auch keine Rolle gespielt, ob die, denen er geholfen hat,
gläubig waren und ein moralisch einwandfreies Leben geführt haben.
Gebet: Du, Herr,
sollst mein Gott sein und nicht das Geld. Du, Gott, sollst mein Herr sein, damit
ich frei bleibe und mich nicht vom Mammon beherrschen lasse. Dir gebe ich all
meine Sorge um materielle Dinge und nehme dafür aus deiner Hand das Gold des
Gottvertrauens. Es soll mir mehr wert sein als alles, was ich besitze. Doch ich
danke dir auch, dass ich keine finanzielle Not leiden muss und gut leben kann.
Auch das ist ja eine Gabe deines Segens. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut
die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag
des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus
dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“
in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Geben wir in Wirklichkeit nicht nur was von unserem Überfluss ab?
AntwortenLöschenWenn uns das Ruhe verleit das wir bis zum Schluss genug haben,ist das total trügerisch.
Woher wollen wir das wissen,das es bis zum Schluss reicht?
Du Narr was ist wenn ich Morgen deine Seele von dir vordere.
Nur Jesus schenkt ware Freiheit,darum hat er es auch gesagt,weil er unser Herz kennt.
Wären wir bereit unsere Sicherheiten und unseren Besitz für Jesus aufzugeben,um seine Freiheit nicht zu verlieren.?
Ich durfte lernen,wer Sicherheit will und dafür seine Freiheit aufgibt,wird am Ende beides verlieren.
Für meinen Nächsten bin ich da,also der mir am nächsten ist.
Da gibt es für mich genug zu tun,ob Finanziell oder Praktisch.🙏
Wie wahr,danke
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