Donnerstag, 11. Januar 2024

Gebetskraft hl

Losung: Siehe, ich habe dich geprüft im Glutofen des Elends. Jesaja 48,10

 

Lehrtext: Seid beharrlich im Gebet! Kolosser 4,2 

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Glutofen des Elends“ – ein erschreckendes Wort, das der Prophet Jesaja als Wort von Gott ausspricht. So jedenfalls hat er aus seinem Glauben heraus die schlimme Zeit gedeutet, als ein Großteil der Bewohner Jerusalems und Judäas nach Babylon in die Sklaverei deportiert worden war. Und er hat diesen 70 Jahren der Verbannung auch noch einen Sinn gegeben: Gott wollte sein Volk in diesem Glutofen nicht verbrennen, sondern reinigen, wie man Gold oder Silber läutert um die edlen Metalle von den unedlen zu scheiden. So wollte er, nach der Vorstellung Jesajas, ein reines Volk haben, das seine Gebote befolgen, ihm dienen und nicht mehr nach anderen Religionen schielen würde.

Völker lernen nicht

Doch Jesaja hat sich getäuscht. Trotz jener schlimmen 70 Jahre in Babylon ging es auch nach der Rückkehr des Volkes nach Jerusalem und Judäa bald wieder so weiter wie zuvor. Sie sollten und wollten Gottes auserwähltes Volk sein, aber sie verhielten sich letztlich wie alle anderen auch. Und das gilt bis heute.

Und wir Deutsche? Sind wir aus den drei großen, schrecklichen Kriegen, aus dem Dreißigjährigen Krieg 1618 bis 1648, aus dem Ersten Weltkrieg 1914 bis 1918 und dem zweiten Weltkrieg 1939 bis 1945 geläutert hervorgegangen? Von den zahlreichen anderen, kleineren Kriegen in jenem Zeitraum gar nicht erst zu reden. Sind wir inzwischen ein friedliebendes Volk geworden? Oder sind wir in unseren eigenen Aggressionen, Ängste und Verschwörungstheorien gefangen?

Beten verbindet

Menschen, die beten (Lehrtext), müssen das Schwert aus den Händen legen und den Finger vom Abzug nehmen. Christen, die beten, schauen auf zu ihrem Herrn am Kreuz, der auf die Hilfe von zwölf Legionen (ca. 60.000) Engel seines himmlischen Vaters verzichtet hatte (Matthäus 26,53). Wer betet, ist mit seinem Gott, ist mit Jesus verbunden, in dem ihm Gott begegnet. Der hat einen Bündnispartner, nicht für seine Wünsche, aber dafür, dass sich Gottes Macht und Herrlichkeit auch in seinem Leben zeigt, in seinem Glück und in seinen Leiden.

Das Gebet kann mich läutern von dummen Gedanken und feindseligen Gefühlen, von losen Worten und schädlichen Taten. Die Kraft des Gebets ist groß, wenn es mit dem Segen und der Kraft Gottes geht, wenn es ihm die Ehre gibt und seinen Willen akzeptiert.

Gebet: Herr Jesus Christus, bete du in mir, dass mich dein Geist leite und deine Liebe stärke. Dass ich nicht nachlasse, auf dich zu schauen und dir zu vertrauen. Dein Wille geschehe! Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 


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