Losung: Siehe, meine Tage sind eine Handbreit bei dir, und mein
Leben ist wie nichts vor dir. Ach, wie gar nichts sind alle Menschen, die doch
so sicher leben! Psalm 39,6
Lehrtext: Paulus schreibt: Wir werden nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. 2.Korinther 4,16
Liebe Leserin, lieber
Leser,
Martin Luther wusste über
seinen Stellenwert Bescheid. In der ihm eigenen Sprache des späten Mittelalters
sagte er von sich: „Ich bin ein alter Madensack“. Er kannte natürlich unsere
heutige Losung und hat sie auch aus dem Hebräischen ins Deutsche übersetzt: »Wie
gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben!« Dass sich unser Leben
auf dünnem Eis abspielt, will man vor allem in jüngeren Jahren nicht wahrhaben.
Und es wäre auch nicht gut, wenn man ständig daran dächte, dass man im nächsten
Augenblick einbrechen könnte. Menschen können und sollen planen, damit sie
etwas erreichen.
Nicht hinterm Ofen sitzen
Doch manchmal ist es ganz
gut, sich bewusst zu machen, wie schnell alles zu Ende sein kann. Die Pandemie
hat bei vielen das Gefühl der Lebenssicherheit erschüttert. Die Kriege in der
Ukraine und im Gazastreifen tun ihr Übriges. Doch was hilft‘s, auf die großen
Konflikte zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange? Das Leben muss und
soll weitergehen. Zähneklappernd hinterm Ofen sitzen, ist ja auch keine
Lösung.
Man kann natürlich auf
die Vernunft der Mächtigen und Verantwortlichen hoffen. Ich verlasse mich
darauf lieber nicht. Zu oft in der Geschichte sind Menschen davon bitter
enttäuscht worden. Ich will, solange es möglich ist, zuversichtlich sein, weil
ich auf Gott hoffe. Was wäre denn auch die Alternative? Nein, Furcht soll mein
Leben nicht bestimmen, auch nicht die Furcht vor einem Tod zur Unzeit. Das
würde mir jetzt schon meine Lebensfreude vergällen.
Planen und tun, was möglich ist
Mir ist durchaus bewusst,
dass ich den größten Teil meiner Lebenszeit hinter mir habe. Ich brauche nur in
den Spiegel zu schauen, um darin bestätigt zu werden, was Paulus im Lehrtext
sagt: „Der äußere Mensch verfällt.“ Das muss ich hinnehmen, das will ich
annehmen. Doch das darf kein Grund sein, jetzt schon zu resignieren. Solange
Gott mir die Kraft gibt, will ich allen Widrigkeiten zum Trotz aktiv sein,
will planen und meine Pläne ausführen. Und wenn sie nicht gelingen, dann eben
andere Pläne machen. Ich muss nicht um die Welt reisen. In Europa ist es auch
schön. Da gibt es ebenso viele herrliche Ecken und Winkel, die ich noch nicht
kenne.
Entscheidend aber ist,
dass mein innerer Mensch, meine Seele zuversichtlich gestimmt ist. Das ist
nicht immer gleichbleibend der Fall. Doch hilft mir der Glaube, die seelischen
Tiefs zu überwinden und mich wieder neu zu freuen an der Welt, die Gott mir
schenkt, an meiner Familie, meinen Freunden, an der Musik, der Natur und vielen anderen
Dingen. Nein, für mich ist die Welt kein Jammertal, auch wenn es manchmal so
scheint. Sie ist ein wunderbares Geschenk. Dafür bin ich dankbar und das lasse
ich mir auch nicht von denen nehmen, die gegeneinander und gegen die Natur
Krieg führen. Vielleicht muss ich das noch einmal anders sehen. Aber jetzt lebe
ich hier im Frieden, in einem weitgehend funktionierenden Land ohne materielle
Not. Das habe ich zu schätzen gelernt.
Das Eis mag dünn sein,
doch solange es hält, will ich darauf "tanzen" (nur schade, dass das in Wirklichkeit
nicht mehr geht).
Gebet: Herr,
ich danke dir, dass ich schon so viele Jahre in Frieden und ohne materielle Not
leben darf. Ich danke dir für die Menschen, die mich begleiten und mir
beistehen und für so vieles mehr. Deshalb will ich nicht nur auf das schauen, was
fehlt und schmerzt, sondern auf den Segen, den du jeden Tag aufs Neue gibst. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
Danke für die Kraft im Text.....Amen🙏
AntwortenLöschenWenn Du mal Sorgen hast und kannst nicht schlafen
AntwortenLöschenZähl Deine Segnungen statt den Schafen