Freitag, 19. Januar 2024

Zwickmühle hl

Losung: Gib mir weder Armut noch Reichtum, gib mir zu essen, soviel ich brauche. Sprüche 30,8 

Lehrtext: Wir haben nichts in die Welt gebracht; darum können wir auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns damit begnügen. 1.Timotheus 6,7-8 

Liebe Leserin, lieber Leser,

hm, was meinst du zu den heutigen Bibelworten? Sie sind in einer Agrargesellschaft vor 2000 Jahren entstanden. Vor 150 Jahren herrschten in Deutschland noch ähnliche Verhältnisse wie damals, bevor dann durch Technik und Industrialisierung die große Revolution begann, die die Gesellschaften der sogenannten entwickelten Länder von Grund auf veränderte und inzwischen alle Weltgegenden erreicht hat. Passen da die Prinzipien aus Losung und Lehrtext überhaupt noch?

Kein zurück mehr und kein „weiter so“

Wenn der Konsum jetzt auf das Notwendigste eingeschränkt würde, wie die beiden Bibelworte nahelegen, wenn es auf mittlere bis lange Sicht kein wirtschaftliches Wachstum mehr gäbe, käme es zum großen Zusammenbruch unseres wirtschaftlichen, finanziellen und vermutlich auch politischen Systems. Aber wenn es immer so weitergeht wie jetzt, schaut es auch nicht besser aus. Unsere Art zu wirtschaften und zu leben kann nur eine begrenzte Zeit lang funktionieren. Und was kommt dann? Es ist verzwickt.

Der Kampf jeder gegen jeden um die letzten Ressourcen? Oder vielleicht findet die Menschheit doch noch Auswege, von denen wir jetzt noch nichts wissen. Vielleicht wird es Lösungen geben, die wir uns jetzt noch nicht vorstellen können. Ob uns die künstliche Intelligenz dabei helfen wird? So viel ist jedenfalls klar: die Eroberung und Besiedlung fremder Welten im Weltall ist keine Option. Zu lebensfeindlich sind andere, erreichbare Planeten. Zu groß sind die Entfernungen zu anderen Planetensystemen um fremde Sonnen, als dass man ernsthaft damit rechnen könnte, sie zu überbrücken. Also müssen wir auf unserer „Mutter Erde“ bleiben und versuchen, hier miteinander auszukommen und das Leben und somit die Zukunft gemeinsam zu gestalten.

Verantwortungsbewusster leben

Das darf aber nicht bedeuten, dass die jetzt lebenden Generationen nach dem Motto handeln: „Nach uns die Sintflut“, auch wenn es den Anschein hat, dass es sich so verhält. Es bleibt uns um unsere Kinder, Enkel und Urenkel willen schon gar nichts anderes übrig, als uns zu mäßigen, zu begrenzen und die Erde bewohnbar zu lassen. Ich denke, wir müssen dazu nicht gleich einen Salto rückwärts machen. Aber wir müssten meiner Meinung nach alle miteinander rücksichtsvoller, behutsamer und verantwortungsbewusster werden – aus Verantwortung gegenüber unseren Nachkommen und aus Verantwortung vor Gott, dem Schöpfer von allem, was lebt.

Gebet: Herr, wird es eine Zukunft für uns und unsere Nachkommen geben? Was soll werden, wenn du nicht hilfst? Wenn du deine Schöpfung nicht schützt und deine Menschen nicht rettest? Ja, wir müssen uns selbst anstrengen wie es nur irgend geht, damit wir das Leben bewahren, unser eigenes und das der Mitgeschöpfe. Doch ohne deinen Segen haben wir keine Chance. Du wirst, du musst uns helfen, weil du doch unser Vater bist. Gib uns die Besonnenheit und die Kraft, dass wir tun, was in unseren Möglichkeiten steht, und tue du, was nur du tun kannst, damit das Leben eine Zukunft hat. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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1 Kommentar:

  1. Ich danke Gott, dass Sie aussprechen können, was ich und viele andere Menschen auch denken. Ihre Auslegungen sind für mich "täglich Brot ".

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