Losung: Bileam sprach: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN. 4.Mose 22,18
Lehrtext: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Apostelgeschichte 5,29
Liebe Leserin, lieber Leser,
wer ist frei?
Frei
sind die Gebundenen, die sich gebunden wissen an
Gott und sein Wort. Die bereit sind, preiszugeben, was an Charakterstärke
in dieser Welt hoch geschätzt wird. Denen es nicht darauf ankommt, dass sie
wegen eines tadellosen Lebenswandels bei ihren Mitmenschen in Ansehen stehen.
Die nicht den Eindruck erwecken, als seien sie fest im Glauben, hätten eine
einwandfreie Moral und wären auch sonst über jede Kritik erhaben. Die zuerst auf Gott hören statt auf andere und sich.
Frei
sind nicht die Unerschütterlichen, sondern die
sich erschüttern lassen von dem Leid, das zu ihrer Zeit geschieht. Die nicht
über jeden Zweifel erhaben sind, sondern immer wieder mit sich selbst und ihrem
Gott ringen wie einst Jakob am Jabbok (Gen 32,23–33). Frei sind die Gescheiterten, die wieder aufstehen. Die an der Seele Verwundeten,
die ihren inneren Kämpfen nicht aus dem Weg gehen. Die Gott nicht finden können
und doch darauf hoffen, dass er sie finden wird. Die auf den Trümmern ihrer Träume tanzen können.
Frei
sind, die anderen nicht nach dem Mund reden, auch
wenn ihnen das zum Nachteil gereicht. Frei sind, deren Meinung in keine
Schublade passt, die Unangepassten, Widerspenstigen, die sich fürchten und doch
ihrer Furcht nicht nachgeben. Frei sind, die sich selbst, diese Welt und ihren
Gott nicht den schlechten Nachrichten, dem Pessimismus, der Zukunftsangst
opfern trotz allem, was sie erfahren … Sie hören auf Gott mehr als auf sich
selbst und alles andere. Bin ich frei?
Dazu schreibt Dietrich Bonhoeffer 1943 aus dem
Gefängnis:
»Wer hält stand? Allein der, dem
nicht seine Vernunft, sein Prinzip, sein Gewissen, seine Freiheit, seine Tugend
der letzte Maßstab ist, sondern der dies alles zu opfern bereit ist, wenn er im
Glauben und in alleiniger Bindung an Gott zu gehorsamer und verantwortlicher
Tat gerufen ist, der Verantwortliche, dessen Leben nichts sein will als eine
Antwort auf Gottes Frage und Ruf. Wo sind diese Verantwortlichen?«
Gebet: Herr, befreie du mich von meinen Prinzipien, von meinem Gewissen, von meiner selbstgefälligen Frömmigkeit, von allem, was mir sonst lieb und wert und heilig ist. Damit ich mich nicht selbst zum Maßstab mache und zu wissen meine, was zu tun und was zu lassen ist. Führe mich immer wieder in die Einsamkeit vor dein Angesicht, dass ich dich höre, auf dich sehe, dir folge. Denn du sollst der Stern sein, an dem ich mich orientiere auch in der Nacht und meine Sonne am Tag. Mit dir will ich die Wege gehen, die du mir zeigst. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
Diese Worte erleichtern mich. Ich bin im Zweifel. Ich hadere mit mir bzgl. meiner Gestaltung der Meditationsgruppe. Ich zweifle, ob ich "würdig" bin, diese zu gestalten. Ich erwarte zu viel, was ich verkörpern muss. Ich muss nichts. Ich darf auch hardern, mich ängstigen, durchrüttelt werden...
AntwortenLöschenEs ist gut, wie es ist. Trotzdem! Trotz aller Zweifel. Ich gehe weiter. Ich bitte um Vertrauen.
Wieder so Mut machende Worte!Danke!
AntwortenLöschenDanke. Das sind wahre und aufrüttelnde Worte. Vor allem, das Vertrauen, dass Gott mich findet, wenn ich ihn nicht finde, obwohl ich nach ihm suche.
AntwortenLöschenHM..... Wenn ich frei sein will, ist das schon wieder Druck und damit unfrei?
AntwortenLöschenSich abheben von anderen durch innere Freiheit? Eher nein.
.... einfach sein.... Ich bin, wie Gott es für mich denkt.