Losung: Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will Psalm 115,2-3
Lehrtext: Über die Zeiten der Unwissenheit sieht
Gott nun hinweg und ruft jetzt alle Menschen überall auf Erden zur Umkehr. Apostelgeschichte 17,30
Liebe Leserin, lieber Leser,
unser Gott ist im Himmel und zugleich bei uns auf der Erde. Ja, er kann
schaffen, was er will und tut das auch. Und doch handelt er nicht willkürlich
nach "Lust und Laune", sondern wirkt als liebender Vater für seine Kinder.
Das kann ich nur glauben und nicht beweisen. Ohne diesen Glauben wären wir alle einem
blinden Zufall und einem gleichgültigen Schicksal ausgeliefert - ohne Hoffnung,
Liebe und Vertrauen.
Zugleich aber ist Gott mein Korrektiv, indem ich vor ihm meine Grenzen,
mein Versagen und meine Schwächen erkenne. Und er ist meine Herausforderung, dass
ich mich immer wieder selbst korrigiere und an Jesus orientiere. Er ist nicht
dazu da, mich zu bestätigen und mir zu Willen zu sein. Nach wie vor gilt: Gott ist
nicht nur auf der Erde, sondern auch im Himmel. Diese Metapher besagt: Gott ist
der ganz Andere, ganz anders, als wir uns ihn vorstellen können. Sein Wille
geschieht im Himmel und auf Erden und nicht meiner. Er ist heilig, ich nicht.
Er ist ewig, ich nicht. Er hat alles in der Hand, ich nicht. Er ist der Schöpfer
und Vater von allem, was ist, ich nicht.
Die Rückkehr der
Unwissenheit
Die Zeiten der Unwissenheit, von denen der Lehrtext spricht, sind
zurückgekehrt, auch in die Kirchen. Das ist eine kühne Behauptung. Ich bleibe
dabei. Was auch immer ich von Gott wissen kann, ich weiß es von und durch Jesus. Das ist für mich der Maßstab von Wissen und Unwissenheit. Wie er war, was er sagte, wie er kämpfte, wie er heilte, wie er die Ausgestoßenen
annahm und die heilte, die an Leib, Geist und Seele krank waren, wie er lebte
und starb – darin erkenne ich Gott und nur darin.
Wenn ich sonst in der Bibel das Wort „Gott“ lese, vor allem im Alten
Testament, dann ist es immer der Vater Jesu Christi, der sich mir in seinem
Sohn zeigt, oder es handelt sich nicht um Gott. Jene religiöse Figur, die an
verschiedenen Stellen des Alten Testaments Krieg, Völkermord und Ausrottung der
Feinde befiehlt, die Todesstrafe über diejenigen verhängt, die bestimmte Gesetze
missachten und ihren Anhängern Angst und Schrecken einjagt, sie unter Druck
setzt und ihnen droht – diese religiöse Figur ist nicht mein Gott.
Ob die Zeiten der Unwissenheit zurückgekommen sind, erkenne ich daran,
was und wie von Jesus gesprochen wird und wie weit er für den Glauben und das
Handeln der Christen maßgeblich ist. Und dabei geht es nicht um die religiöse
Innerlichkeit, sondern um das ganze Leben in dieser Welt im Kleinen wie im
Großen, im Privaten wie in der Öffentlichkeit, in der Kirche wie in der Politik.
Es geht auch um Ethik und Moral, aber vor allem um Frieden, Liebe und Vertrauen.
Gebet: Herr, mitten in den Reichen dieser Welt, im Reich der Politik und der Wirtschaft, der Medien und der Wissenschaft, der Religionen und Ideologien, der Unterhaltung und der Kunst – mitten in diesen Reichen lebe ich in deinem Reich, wo dein Wille geschieht. Dass es sich so verhält, hast du gesagt. Darum vertraue ich darauf, dass es stimmt. Ich will jene anderen Menschen-Reiche nicht verdammen. Aber ich will sie auch nicht fürchten. Sie alle werden wieder vergehen, wie sie gekommen sind. Aber du und dein Reich, deine Kraft und Herrlichkeit bleiben. Amen
Herzlich grüßt
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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